Mein Haus & Grund - das Magazin für Grundeigentümer Es bietet privaten Grundeigentümer einen vielfältigen, interessanten und abwechslungsreichen Themenmix aus Reportagen, Interviews und Expertentipps rund um die Immobilie.
Mein
Eigentum. Schutz. Gemeinschaft. Schleswig-Holstein
Wohnen mit Kindern
GLÜCKLICH AUF IHREM KIELER KIEZ Liebe zur Stadt
SUCHE 4 ZIMMER MIT 6 RÄUMEN Nicht umziehen! Umbauen!
KLEINTEILIGKEIT UND NÄHE Leben auf dem Land
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Frische Energie für die Zukunft.
2 Hier steht was
EDITORIAL
HANS-HENNING KUJATH VERBANDSDIREKTOR
ALEXANDER BLAŽEK VORSITZENDER
Liebe Leserinnen, liebe Leser, rund 41 Prozent der Menschen in Deutschland leben in Einpersonenhaushalten. 1950 waren es nur knapp ein Fünftel. Dieser Trend spiegelt sich im Wohnungs- angebot wider. Da die Nachfrage nach kleinen Woh- nungen steigt, wurden und werden diese vermehrt gebaut. Das stellt Familien vor Herausforderungen. Darum haben wir die neue Ausgabe unseres Magazins „Mein Haus & Grund“ dem Thema „Wohnen mit Kindern“ gewidmet, um darzustellen, wie Familien in ihrem Heim glücklich leben und was sie dafür unter- nommen haben. Bei Wohnraum für Familien denkt man automatisch an das Einfamilienhaus. Das erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings sind da, wo diese Immobilien stehen, die
Wege länger als in der Stadt. Der urbane Raum ist mit seiner Dichte und dem Verkehr jedoch nicht auf Kin- der eingestellt – oder vielleicht jetzt doch? Lassen Sie sich überraschen! Klar ist, dass unsere Gesellschaft älter, bunter und vielfältiger wird. Vielleicht ändert sich auch der Trend zum Single-Haushalt. Bevor wir uns der Erforschung der Zukunft und dem Philosophieren über diese gesellschaftlichen Fragen widmen, wünschen wir Ihnen jedenfalls viel Spaß bei der Lektüre!
Herzlichst Ihr
Editorial 3
Inhalt
FAKT
06 Die Zahl der Ausgabe
und was sich dahinter verbirgt
Titelthema
WOHNEN MIT KINDERN
12 Glücklich auf ihrem
besonderen Kieler Kiez Liebe zur Stadt
18 Suche 4 Zimmer mit 6 Räumen
Nicht umziehen! Umbauen!
24 Kleinteiligkeit und Nähe machen das Leben auf dem Land aus Freiheit im Eigenheim
30 Das Dorf in der Stadt
Moderne Entwicklung des Quartiers Roter Hahn
4 Inhalt
NACHGEFRAGT
36 Familien zieht es
zurück in urbane Viertel Besonders gründerzeitliche Stadtteile sind gefragt
RATGEBER
38 Rechtstipp
Leben in der Stadt vs. auf dem Land
44 Versicherungstipp
FREIZEIT
Eine Hausratversicherung für Hab und Gut
40 Genuss, Erholung und Natur auf Gut Immenhof Einmal in die Welt der legendären Film-Trilogie schnuppern
48 Genusstipp
Mit sieben Prinzipien in die Zukunft
WAS NIE FEHLT
03 Editorial
08 Haus & Grund-Mitglieder Warum sich die Mitgliedschaft lohnt
50 Impressum
Inhalt 5
6 Die Zahl der Ausgabe
23,9
Die Zahl der Ausgabe
Menschen in Deutschland verlassen ihr Elternhaus im EU-Vergleich eher früh. Mit durchschnittlich 23,9 Jahren zogen junge Menschen hierzulande im Jahr 2024 aus dem elterlichen Haushalt aus. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Berechnungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat mit. Im Durchschnitt aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) lag das durchschnittli- che Alter bei Auszug mit 26,2 Jahren deutlich höher. Dabei lassen sich in allen EU-Staaten die Männer im Schnitt mehr Zeit für den Auszug als die Frauen. In Deutschland beträgt der Unterschied im Durch- schnittsalter anderthalb Jahre: Während Frauen mit durchschnittlich 23,1 Jahren auszogen, taten Männer dies mit 24,6 Jahren.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Die Zahl der Ausgabe 7
„Wir fühlen uns bei Haus & Grund gut aufgehoben. Wenn es in unseren Immobilien Probleme gibt, können wir uns an einen Rechtsberater wenden und der nimmt das dann in die Hand. Schon mein Vater war bei Haus & Grund und hat mich vor etwa 15 Jahren überredet, ebenfalls Mitglied zu werden. Das habe ich dann auch gemacht und diesen Entschluss in all den Jahren nicht bereut.“
HANS-GÜNTHER UND HELMA PINN (KRONSHAGEN)
PETER HERRMANN (FLINTBEK)
„Ich habe ein Mehrfamilienhaus und da ist es ganz gut, wenn man eine starke Gemeinschaft hinter sich hat. Ich nutze auch die Möglichkeit, die Buchhaltung machen zu lassen. Ich bin mit dem gesamten Service sehr zufrieden. Mit meiner Familie bin ich schon in der fünften Generation bei Haus & Grund. Mein Urgroßvater war sogar im Vorstand in früheren Zeiten. Von daher ist die Mitgliedschaft bei Haus & Grund für uns schon so etwas wie eine Tradition.“
Haus & Grund Mitgliedschaft? Warum lohnt sich die
„Mitglied bei Haus & Grund zu sein, ist bei uns Familiensache. 1931 ist mein Großvater in den Verein eingetreten. Und als er 1964 gestor- ben ist, habe ich seine Mitgliedschaft übernommen. Kurz danach hat sich Haus & Grund eingeschaltet, als wir eine falsche Abrechnung von der Stadt bekommen haben in Bezug auf die Anschlussgebühren von Wasser und Abwasser. Daraufhin habe ich einiges an Geld zurück- bekommen. Als Vermieter bekomme ich zudem alle notwendigen Formulare auf kurzem Weg. Das gefällt mir. “
KARL-HEINZ KNOBBEL (KIEL)
8 Mitglieder
Familie Trede-Ratjen | Haus & Grund-Mitglieder seit 2021
MITGLIEDER WERBEN MITGLIEDER
Wichtig: Der Werbende muss selbst Mitglied bei Haus & Grund sein. Hauptamtliche Mitarbeiter der Haus & Grund-Geschäftsstellen sind von der Teilnahme ausgeschlos- sen. Der Prämienanspruch entfällt, wenn die geworbene Person innerhalb der letzten 12 Monate aus einem Haus & Grund-Verein ausgetreten ist.
Bitte senden Sie den ausgefüllten Prämiencoupon an mwm@hausundgrund.sh oder per Post an Haus & Grund Schleswig-Holstein | Stresemannplatz 4, 24103 Kiel. Der Landesverband prüft die Mitgliedschaften und veranlasst die Zusendung der Prämien. Die Lieferzeit beträgt 3-6 Wochen. Sollte eine Prämie vergriffen sein, erhalten Sie ei- nen gleichwertigen Ersatz.
PRÄMIENCOUPON
Bitte kreuzen Sie je eine Prämie A und B an:
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20,00 € Gutschein von MARKANT
Angaben werbendes Mitglied
oder
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Vorname, Name
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Adresse
Gartenschere von LÖWE
oder
Vereinsname
20,00 € Tankgutschein von TEAM
Ich habe die Datenschutzinformationen* zur Mitgliedschaft gelesen. * Datenschutzinformationen auf www.hausundgrund.de/verband/schleswig-holstein/datenschutz.
oder
20,00 € Gutschein von KNUTZEN WOHNEN
oder
Ich habe folgendes Mitglied geworben
20,00 € Gutschein von KNUTZEN HOME
+ Haus & Grund-Ratgeber
Vorname, Name
B1
Adresse
Betriebskosten Die Mietfibel Nachbars Grenzbewuchs Beauftragung eines Handwerkers Die Kündigung des Vermieters wegen Zahlungsverzugs Wetterstation B2
Vereinsname
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oder
Küchenwaage B3
oder
Grillset B4
Titelthema
Wohnen mit Kindern
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Wie lebt es sich mit Kindern in der Stadt? Das haben wir Familie Eden aus Kiel gefragt und spannende Antworten bekommen.
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Nicht umziehen, wenn die Wohnung zu klein wird, weil Kinder kommen, sondern umbauen. Das empfiehlt die Inneneinrichterin Sabine Stiller und hat dafür interessante Konzepte entwickelt. Unbedingt aufs Land wollten Nadine und Daniel Wilhauk mit ihren drei Kindern. Nach langem Suchen haben sie ihren Platz im Dorf gefunden.
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Und wer ein wenig Dorf mitten in der Stadt erleben möchte, sollte mal nach Lübeck-Kücknitz ins Quartier Roter Hahn fahren.
10 Titelthema
GESUNDES RAUMKLIMA FÜR KINDER: DIE RICHTIGE LUFTFEUCHTIGKEIT ENTSCHEIDET
Wie der Multisensor Plus dabei hilft, Schimmelbildung zu vermeiden und die Wohngesundheit zu verbessern
Wird die Raumluft kühler, kann sie weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Überschüssiger Wasser- dampf schlägt sich dann an kalten Stellen nieder. Diese Feuchtigkeit schafft ideale Bedingungen für Schimmelpilze. Aber es gibt ein einfaches Mittel, das hilft: regelmäßiges Lüften. Denn besonders in schlecht gedämmten Gebäuden staut sich schnell Feuchtigkeit – und die muss raus.
GESUNDHEITSRISIKO VOR ALLEM FÜR KINDER
Eine einfache, aber effektive Lösung, um Schimmel- bildung vorzubeugen, bietet der Multisensor Plus. Dieses kompakte Gerät misst kontinuierlich die Luft- feuchtigkeit im Raum und gibt bei kritischen Werten visuelle Lüftungshinweise. So können Bewohnerin- nen und Bewohner rechtzeitig reagieren und durch BESSER SCHIMMEL NICHT ENTSTEHEN LASSEN – DER MULTISENSOR PLUS HILFT Schimmel sieht nicht nur ekelhaft aus und müffelt, er ist auch ein Gesundheitsrisiko. Vor allem für Kinder mit allergischen Vorerkrankungen oder Asthma kann eine Belastung mit Schimmelsporen ein echtes Problem sein. Symptome wie gereizte Atemwege, brennende Augen oder eine Verschlimmerung von Asthma sind wissenschaftlich belegt.
Wohngesundheit beginnt bei der richtigen Raumluft. Durch einfache Maßnahmen wie regelmäßiges Lüften und die Nutzung smarter Sensorik, wie sie der Multisensor Plus bietet, lässt sich das Risiko für Schimmel deutlich senken. FAZIT: GESUNDE RAUMLUFT SCHÜTZT DIE KLEINSTEN gezieltes Lüften die Raumluft im optimalen Bereich halten. Und der Multisensor Plus kann noch mehr: Zusätzlich zur Luftfeuchtigkeit überwacht er Rauch, Hitze und Kohlenmonoxid. Damit schützt er nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Zuhause. Gerade für Familien mit kleinen Kindern ist er eine sinnvolle Investition in ein sicheres und gesundes Wohnumfeld.
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Hier steht was 11
Kieler Kiez GLÜCKLICH auf ihrem besonderen
DIE LIEBE ZUR STADT
12 Titelthema
Marc und Yvonne Eden sind in Schleswig-Holstein auf dem Land aufgewachsen. Ihre Kindheit und Jugend war geprägt von etwas, das sie ihren eige- nen Kindern nicht zumuten wollen. „Wir waren einfach immer im Auto unterwegs“, erinnert sich Marc Eden noch immer mit leichtem Grauen. „Oder ewig lang mit dem Bus zur Schule.“
„Wir genießen hier die Anonymität der Stadt und gleichzeitig die Geborgenheit eines sehr schönen Umfelds.“
I hre beiden Töchter Marla (11) und Freda (7) sind in Kiel geboren. Zusammen mit ihren Eltern leben sie in einer rund 100 Quadratmeter großen Vier-Zimmer-Wohnung in der Nähe des Kieler Blücherplatzes. Das Quartier ist geprägt von Altbauten, vereinzelten Restaurants und Cafés sowie kleinen inhabergeführten Läden. „Hier sind die Wege kurz, wirklich alles ist schnell zu erreichen“, freut sich Yvonne Eden. Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Spielplätze und Parks liegen in fußläufiger Entfernung, und auch die Freundinnen und Freunde der Mädchen wohnen nur einen Katzensprung entfernt. »
GEMEINSAM GENIESSEN DIE EDENS ZEIT AUF DEM ZENTRALEN SPIELPLATZ DES VIERTELS.
MARLA (LINKS) UND FREDA HABEN IN DER WOHNUNG DER EDENS DIE GRÖSSTEN ZIMMER BEKOMMEN.
kaum Nippes. Und trotzdem ganz viel Gemütlichkeit. „Weniger ist mehr“, verrät Yvonne Eden augenzwinkernd, und dieses Credo findet sich auch in der Farbge- bung der Möbel und Räume, die alle in zurückhaltenden Weiß- und Beigetö- nen gehalten sind. Selbst die Zimmer der Mädchen. Dadurch wirken die 100 Quadratmeter wie aus einem Guss, ein bisschen dänisches Hygge-Gefühl inklusive. Dafür braucht es aber auch die Mitarbeit aller und eine gewisse Disziplin. Aber das scheint zu klappen. Vierte Etage, Mietshaus, mitten in der Stadt also. Haben sie eigene vier Wände nie vermisst? „Ein Haus haben wir nie vermisst. Das wollen wir auch nicht haben“, sagt Marc Eden dazu. „So ein Haus mit Garten ist bei mir eher negativ konnotiert, das braucht viel Zeit hinsichtlich der Instandhal- tung und kostet auch viel Geld. Eine Eigentumswohnung könnten wir uns dagegen schon vorstellen, aber die müsste schon hier auf unserem Kiez liegen.“ »
„Wir genießen hier die Anonymität der Stadt und gleichzeitig die Gebor- genheit eines sehr schönen Umfelds“, fügt Yvonne Eden hinzu. „Man redet nicht ständig miteinander wie auf dem Dorf, aber doch weiß ich, dass jeder ein bisschen auf den anderen aufpasst, vor allem auf die Kinder.“ Als Eltern genießen sie es auch, hinsichtlich ihrer Arbeit im Stadtteil verankert zu sein und nicht lange fahren zu müssen. Zentrum des Viertels ist der Blücher- platz mit seinem von alten Bäumen beschatteten Spielplatz und seinen zweimal wöchentlich stattfindenden Markttagen. Gesäumt ist der Platz von schönen Mehrfamilienhäusern aus der Gründerzeit. Hier treffen sich nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern. Man trinkt Kaffee, tauscht sich aus oder spielt Boule, während der Nachwuchs rutscht und buddelt oder in den Hecken Verstecken spielt. Die Cafés am Platz sind immer gut gefüllt, und beinahe wie im Süden verlagert sich in den Sommermonaten das Leben zu einem großen Teil auf
die Straße. Die Fahrradfahrer haben Vorfahrt und wer mit dem Auto im Viertel unterwegs ist, ist meistens bremsbereit.
DÄNISCHES HYGGE-GEFÜHL IN DER WOHNUNG
Die Wohnung der Edens liegt im vier- ten Stock eines Rotklinkerhauses. Es gibt keinen Fahrstuhl und keinen Bal- kon. Zugunsten ihrer Töchter haben sich die Eltern aufs Nötigste reduziert und sowohl auf ein großes Schlaf- als auch ein großes Wohnzimmer verzich- tet. Marla und Freda haben die beiden größten Räume in der Wohnung be- kommen. Auch bei der Einrichtung haben Marc und Yvonne Eden sehr ge- nau geschaut, was es wirklich braucht und was nicht. Klare Strukturen und
14 Titelthema
„Ein Haus haben wir nie vermisst. Das wollen wir auch nicht haben.“
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Hier steht was 15
Raus aus der Stadt oder an den Stadt- rand wollen sie unter keinen Umstän- den. „Das haben wir einmal versucht und das hat uns gar nicht gefallen“, sagt Yvonne Eden dazu. „Da waren wir sofort in der Autofalle.“ Dabei besitzen die beiden durch ihr Aufwachsen in dörflicher Umgebung durchaus noch Affinität zum Land. „Wir verbringen unsere Urlaube eigentlich immer auf dem Land und das genießen wir auch.“ Dem können Marla und Freda zustim- men. „Wenn wir bei Oma sind, ist das schon schön, die wohnt ja auf dem Dorf“, sagt Marla. „Da gibt es Häs- chen und Hühner und Laufenten und hinter dem Dorf ist ein Naturschutzge- biet.“ Die Augen der beiden Mädchen leuchten, während sie erzählen, und es drängt sich prompt die Frage auf, ob sie gern gänzlich auf dem Land wohnen würden, doch da schütteln beide energisch den Kopf. „Tatsäch- lich kommen meine Freunde ganz aus Strande zu mir zu Besuch, damit wir zusammen in der Holtenauer bum- meln gehen können“, fügt Marla
hinzu. Und überhaupt: Beide lieben die kurzen Wege nicht nur zu ihren Freunden, sondern auch zu ihren Schulen und ihren Sportvereinen und vor allem die wachsende Selbststän- digkeit, die sie erleben, je älter sie werden. Die Begleitung der Eltern ist häufig nicht mehr vonnöten. Und ja, auch wenn sie einmal erwachsen sind, wollen sie in der Stadt leben.
EIN KLARES STATEMENT − MARLA UND FREDA LIEBEN IHREN KIELER KIEZ.
„So ein Haus mit Garten ist bei mir eher negativ konnotiert, das braucht viel Zeit hinsichtlich der Instandhaltung und kostet auch viel Geld.“
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„Es ist so viel schöner als im Park, weil wir einfach allein sind“, sagt Freda, die dort mit Begeisterung immer wieder neue Pflanzen entdeckt. „Außer natürlich, wenn wir unsere Freunde mitbringen. Aber das ist dann auch gut.“
NICHT JEDE STADT WÜRDE ZUR FAMILIE PASSEN - KIEL IST PERFEKT Die ganze Familie liebt auch die Gemeinschaft des Hauses, in dem sie wohnen. „Das ist hier sehr bunt ge- mischt. Familien, Singles, junge Men- schen und alte. Unsere älteste Nachba- rin ist schon über achtzig“, beschreibt Yvonne Eden das Miteinander. Über eine WhatsApp-Gruppe sind alle lose miteinander verbunden. „Und wenn man mal eine Tasse Zucker braucht, ist das überhaupt kein Problem.“ Gemietet haben sie ihre Wohnung von privaten Eigentümern und freuen sich über diesen Umstand sehr: „Das Verhältnis ist sehr gut und wir haben immer einen Ansprechpartner, wenn wir einen brauchen.“ Die Begeisterung für das städtische Leben lässt sich jedoch nicht auf jeden Standort übertragen. „Kiel ist perfekt für uns von der Größe und der Struk- tur der Stadt mit den vielen jungen Menschen, weil es eben auch Univer- sitätsstadt ist. Das spiegelt sich schon im Stadtbild“, sagen beide. „Und natürlich die Lage am Wasser.“
Und letztlich liegt Kiel eingebettet in eine schöne Landschaft rundherum, die auch schnell zu erreichen ist. Und dafür braucht es nicht einmal ein Auto. Daher kann sich die Familie auch nicht vorstellen, in Hamburg oder Berlin zu wohnen. „Die Städte sind zu groß für uns.“ Marc Eden hat einmal eine Weile in Erfurt gelebt: „Das ist auch eine tolle, alte gewachsene Stadt, ähnlich groß wie Kiel. Aber halt nicht am Meer.“ Und die Nähe zum Meer braucht man als Schleswig- Holsteiner schon, wenn man ehrlich ist. Ein bisschen Land haben sich die Edens vor einigen Jahren dann übrigens doch in die Stadt geholt. Und zwar mit einem Schrebergarten, der ganz in der Nähe ihrer Wohnung liegt. Für Marc Eden bisweilen ein Trau- ma: „Wirklich entspannt Kaffee trinken kann ich da nicht. Mich schaut immer irgendwas an.“ Für seine Töchter hingegen ist es wirklich ein Garten Eden.
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Hier steht was 17
mit 6 Räumen 4 Zimmer WOHNUNG Suche NICHT UMZIEHEN! UMBAUEN!
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine wunderschöne Wohnung mitten in der Stadt in einem Viertel, das Sie über die Jahre hinweg lieben gelernt haben. Auf Ihrem Kiez kennen und schätzen Sie alle: von den Nachbarn über den Bäcker bis hin zum netten Hinterhofschrauber gleich um die Ecke, der schon dreimal Ihr Auto gerettet hat.
U nd dann beschließen Sie, Kinder zu bekommen. Und mit einem Mal ist Ihre Wohnung zu klein. Eine größere Wohnung im direkten Umfeld ist illusorisch, weil nicht finanzierbar, oder schlicht und ergreifend nicht auf dem Markt. In dieser Situation befand sich Sabine Stiller. „Wir haben eine 4-Zimmer-Altbauwohnung in einem sehr urbanen Hamburger Stadtteil mit vielen Familien, Kindern und Schulen.“ Mit einem Kind zunächst kein Problem. Doch dann kam das zweite, und wegziehen war defini- tiv keine Option. Not macht bekanntlich erfinderisch. So auch bei Sabine Stiller, die zu diesem Zeitpunkt bereits selbstständig als Inneneinrichterin arbeitete. Statt umzuziehen, schaffte sie bei gleichblei- bender Quadratmeterzahl mehr Raum in ihrer Wohnung. Und aus der Idee für die eigenen vier Wände entstand eine Firma.
„Ich habe damals beschlossen, Konzepte nur für Familien zu machen“, erzählt sie. „Um bekannt zu werden, habe ich Postkarten drucken lassen mit der Aufschrift ‚Suche 4-Zimmer-Wohnung mit sechs Räumen‘. Die habe ich in unserem Viertel verteilt. Unter anderem in Kinderschuh- geschäften und Cafés, überall dort, wo junge Eltern sich aufhalten. Das hat ganz schnell ganz stark eingeschlagen und sehr viele Rückläufer produziert.“ Die Presse wurde aufmerksam. Große Tageszeitungen berichteten und machten Sabine Stiller und ihre Idee bekannt. Um für ihre Hamburger Kunden alles aus einer Hand anbieten zu können, hat Stiller sich mit einem ebenfalls selbstständigen Tischler zusam- mengetan, der ihre Konzepte umsetzt und die Bauleitung vor Ort übernimmt. „Er macht einen Zeitplan für die Kunden und koordiniert die gesamten beteiligten Gewerke“, sagt sie dazu. Ein Wohlfühlpaket sozusagen. »
18 Titelthema
sagt Stiller dazu. „Vor allem weniger Einzelmöbel, denn die machen Räume klein und voll.“ Zugute kommt ihr der Trend, dass Kü- chen heute Wohnmittelpunkt sein dür- fen. „Wir haben heute ein eher offenes Wohnen mit Küche und Wohnzimmer, die ineinander übergehen, eins sind und wo sich alle austoben können. Dabei ist aber wichtig, dass es für alle Familienmitglieder auch Rückzugsorte gibt und die müssen oft gar nicht so groß sein.“ So hat Stiller die Erfahrung gemacht, dass gerade ältere Kinder, die nicht mehr so viel Platz zum Spielen brauchen, auch mit kleinen Zimmern glücklich sind. „Da arbeiten wir gerade im Altbau dann mit zwei Ebenen mit
Konzept ist individuell“, erklärt Stiller. „Wenn ich dieselbe Wohnung für zwei unterschiedliche Familien umbauen würde, dann würden auch zwei unter- schiedliche Konzepte entstehen.“ Auf die Bedürfnisse kommt es an. Das sei das A und O in der Planung, so Stil- ler. „Ich lerne erst einmal die Familie kennen und schaue, was sie brauchten und ihr wichtig ist. Dann spielt es eine Rolle, in welcher Etage die Wohnung liegt, wie die Belichtung ist und welche zeitlichen Abläufe die Familie hat. Wir arbeiten eben auch mit Room sharing. Wann ist wer zu Hause und braucht Platz.“
Nach 21 Jahren erfolgreicher Arbeit macht sie ihre Konzepte für Familien längst weit über die Grenzen der Han- sestadt hinaus. In München, Berlin, Leipzig, Köln, aber auch in Konstanz am Bodensee oder Graz in Österreich ist sie tätig. Überall dort, wo Wohn- raum knapp ist, und kreative Ideen gefragt sind. Aber wie lassen sich vier Zimmer in sechs Räume wandeln? „Jedes
Mit all diesen Informationen und dem Grundriss der Wohnung geht
„Wenn ich dieselbe Wohnung für zwei unterschiedliche Familien umbauen würde, dann würden auch zwei unterschiedliche Konzepte entstehen.“
Hochbett.“ Auch hier würde sich wie- der zeigen, dass es nicht auf die Qua- dratmeterzahl der Wohnung ankäme. Geklärt werden muss die Frage, wie die Wohnbedürfnisse der einzelnen Familienmitglieder optimal befriedigt werden können. Abhängig davon, wie viele Fenster es gibt, und ob die Lichtverhältnisse es möglich machen, arbeitet Stiller auch
Sabine Stiller dann an ihren Schreib- tisch. „Das ist ein bisschen wie Tetris spielen“, bemerkt sie augenzwinkernd. Je kleiner die Wohnung, desto größer wird die Anforderung, rund um das Thema Stauraum intelligente Lö- sungen zu finden. Modulare Möbel, die flexibel genutzt werden können, spielen eine große Rolle. Reduzierung ist ein Stichwort. „Weniger ist mehr“,
RÄUME GESCHICKT NUTZEN, SPARSAM MÖBLIEREN UND AUCH MAL IN DIE HÖHE BAUEN - SO GEWINNEN FAMILIEN PLATZ.
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damit, Räume zu teilen oder zu verlegen. Zum Beispiel die Küche. „Das macht manchmal wirklich Sinn, um mehr Raum zu schaffen. Da müssen die Auftraggeber natürlich schauen, wie viel Geld sie anfassen wollen, und im Falle eine Mietwohnung muss natürlich auch der Vermieter sein Einverständnis geben.“ Stillers größtes Glück ist die Zufriedenheit ihrer Kunden. „Im Rahmen der Arbeit für mein Buch habe ich eine Fami- lie besucht, deren Wohnung ich sieben Jahre zuvor umge- baut habe. Es war unglaublich schön zu sehen, wie glücklich sie mit diesem Umbau immer noch waren.“ Und dann kommt irgendwann der Zeitpunkt, wenn die Kin- der ausziehen und die Eltern wieder allein in der Wohnung sind. Was passiert dann? Sabine Stiller lacht. „Tatsächlich warte ich schon auf die ersten Anfragen für den Rückbau. Das wird kommen, da bin ich sicher.“
Wer mehr wissen möchte über die Konzepte von Sabine Stiller, findet Anregungen in ihrem Buch:
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Hier steht was 21
Mit den Bedürfnissen der Bewohner wachsen
UND SICH VERÄNDERN KÖNNEN
DR. SANDRA HOFMEISTER
„Die Küche ist heute der zentrale Raum des Wohnens, die Kommuni- kationszone.“
Auch wenn das Wohnen in der Stadtwohnung und bestimmten Quartieren wieder sehr trendy ist, gibt es doch nach wie vor Familien, die das eigene Haus vorziehen. Dr. Sandra Hofmeister, die von 2016 bis 2025 Chefredakteurin der Architekturzeitschrift DETAIL war und davor den Launch des Lizenzma- gazins DOMUS auf dem deutschsprachigen Markt verantwortete, gibt Antworten dazu, was Häuser für Familien heute ausmachen sollten.
Wie sollte ein Haus für eine Familie konzipiert sein?
Auch Veränderungen in der Arbeitswelt sollten berücksich- tigt werden. Das Homeoffice war früher kein Thema in der Hausplanung, doch heute ist es nicht mehr wegzudenken. Gibt es den wichtigsten Raum? Die Küche. Die typische „Frankfurter Küche“ der 80er- Jahre gibt es nicht mehr, diesen abgetrennten Raum, in dem die Frau das Essen zubereitet und es dann ins Ess- zimmer trägt. Die Küche ist heute der zentrale Raum des Wohnens, die Kommunikationszone. Hier treffen sich die Familienmitglieder. In der Sachbuchliteratur gibt es interessante Beispiele von ArchitektenHäusern zum Thema . Den meisten Menschen fehlt die Fähigkeit, sich ein Haus und seine Räume vorstellen zu können, bevor es gebaut ist. Dafür gibt es Architekten. Meiner Meinung nach ist es immer besser, mit Architekten zu bauen, statt ein Haus von der Stange zu wählen. Die Grundrisse sind viel individueller an die eigene Lebensweise und die der Familie angepasst, man bekommt mehr Expertise und wirklich teurer ist es auch nicht. Zudem arbeiten Architekten mit Handwerkern zusammen, können eine Lösung aus einer Hand und einen hohen Qualitätsstandard anbieten. So oft baut man kein Haus, das sollte man sich gönnen.
Dr. Sandra Hofmeister: Bisher war und ist es häufig so, dass Einfamilienhäuser für eine bestimmte Phase im Leben der Eigentümer gut sind und danach nicht mehr. Allein schon aus ökologischer Sicht sollten sie allerdings für mehrere Lebenszyklen und Generationen konzipiert sein, sodass nicht jede Generation ‚ihr‘ eigenes Haus baut. Wie lässt sich das erreichen? Wir brauchen Häuser, die mit den Bedürfnissen ihrer Bewohner wachsen und sich verändern können. Die Bauherren sollten von vornherein darüber nachdenken, wie sie in einem solchen Haus als Familie leben möchten und wie ihr Wohnmodell aussehen kann, wenn die Kinder ausgezogen sind. Wie sind Flächen zueinander schalt- und dann aber auch wieder trennbar? Die Häuser sollten flexibel konzipiert sein. Die Möglichkeit zur Verkleinerung, beispielsweise durch eine Einliegerwohnung, ist wichtig für Veränderungen. Moderne Grundrisse bieten da schon viel an . Das ist richtig. Moderne Wohnkonzepte arbeiten mit gro- ßen Gemeinschaftsräumen, die im Zentrum des Familien- alltags stehen und von allen gleichberechtigt genutzt wer- den können. Wobei aber Rückzugsorte ebenso wichtig sind.
22 Titelthema
EIN GELUNGENES BEISPIEL FÜR MODER- NES WOHNEN UND ARBEITEN GIBT DAS FACHHALLENHAUS DER HAMBURGER ARCHITEKTIN ALEXANDRA BUB, DAS VON IHR SELBST FAMILIENGERECHT NACH EIGENEN ENTWÜRFEN AUSGE- BAUT WURDE.
Nun gibt es gerade bei Einfami- lienhäusern sehr viele Bestands- immobilien. Muss es immer ein Neubau sein? Es gibt auch bei Häusern kurzweilige modische Erscheinungsformen. In den 80er-Jahren wurde anders gebaut als heute. Die Grundrisse passen oft nicht mehr zu unseren Vorstellungen vom Wohnen. Aber angesichts der Klima- ziele, die wir haben, können wir es uns gar nicht leisten, ständig neu zu bauen. Daher ist der Umbau bei Einfamilien- häusern ein ganz großes Thema. Hier sind Architekten noch wichtiger, da sie gerade bei Einfamilienhäusern durch ihre Ausbildung und Erfahrung die Po- tenziale eines Hauses besser erkennen können als ein Laie.
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Hier steht was 23
Was zieht eine Familie aufs Land? Für die Wil- hauks gibt es dafür viele gute Gründe: die Natur, die Ruhe, den Platz für die Kinder, den Sternenhimmel in der Nacht. Mehr als fünf Jahre haben sie nach einer Immobilie gesucht, die zu ihnen passt.
Kleinteiligkeit und Nähe machen das Leben auf dem Land aus
24 Titelthema
DIE WILHAUKS SIND GLÜCKLICH, ENDLICH IHR ZUHAUSE AUF DEM LAND GEFUNDEN ZU HABEN.
Mal hier waren. Und so muss es sich auch anfühlen, wenn man ein Haus kaufen möchte.“ Vergessen ist die Suche der vergangenen Jahre, die über- teuerten Angebote, die Frustration beim Blick in feuchte Keller und auf verschimmelte Wände, und an so manchen Mitbewerber, der einfach mehr bieten konnte als sie. „Es war ein langer Weg, denn entweder waren die Häuser sehr, sehr teuer oder eben einfach nicht gut“, blickt Nadine Wilhauk zurück. »
Jetzt sind sie angekommen. In einem Dorf mit weniger als fünfhundert Einwohnern südlich von Kiel. Das vollunter- kellerte Haus mit seiner Wohnfläche von 110 Quadratme- tern und einer Ausbaufläche von etwa 60 zusätzlichen Qua- dratmetern haben sie von einer Erbengemeinschaft gekauft. Alter Baumbestand umgibt das rund 1.400 Quadratmeter große Grundstück. „Es ist perfekt für uns. Genau das Richtige“, schwärmt Na- dine Wilhauk. „Ich habe es gleich gewusst, als wir das erste
Titelthema 25
DIE KLEINTEILIGKEIT DES DORFES UND DIE NÄHE ZU DEN NACHBARN IST FÜR ALLE IN DER FAMILIE WILHAUK WICHTIG.
„Und in der Dämmerung kommen dann all die Tiere, die man sonst nur in einem Tierpark sehen würde.“
ten, um mehr Licht zu bekommen“, erzählt Daniel Wilhauk. Beete sind dort bereits angelegt, erste Sommerblumen zeigen sich. Zur anderen Seite hin reckt sich ein rötlicher Stamm gen Himmel, darüber breitet sich ein Nadeldach aus – eine Pinie, ein für nordische Breiten ungewöhnlicher Baum und Daniel Wilhauks ganze Freude: „Wenn auf die- sen Stamm morgens die Sonne scheint…“ DIE WEITE DES LANDES GENIESSEN Überhaupt das Licht. Das Haus ist mit Terrasse und Garten nach Südwesten ausgerichtet, der Blick schweift über den Bambuszaun hinaus über Felder und Wiesen. „Dort geht abends die Sonne unter“, Nadine Wilhauk weist mit der ausgetreckten Hand die Richtung, „das ist so wunderschön! Und in der Dämmerung kommen dann all die Tiere, die man sonst nur in einem Tierpark sehen würde. Rehe und ihre Kitze, Wildschweine mit ihren Frischlingen. Ich kann mich daran nicht sattsehen.“ Und dann die Weite. Der unverbaute Blick. „In der Stadt schaust du einfach auf die gegenüberliegende Häuserfas- sade, dem Nachbarn ins Fenster. Alles ist eng“, sagt Daniel Wilhauk dazu. „Aber hier kann sich das Auge erholen. Ich genieße das. Für mich ist das die pure Erholung.“
Es war wichtig für die Familie, gleich in ihr neues Domizil einziehen zu können, auch wenn vielleicht noch nicht alles so aus- und umgebaut war, wie es ihren Wünschen ent- sprach. Sie haben dann vor Ort angefangen und da ist auch der zwölfjährige Ben voll mit dabei. „Es macht mir Spaß mitzuhelfen“, erzählt er, „zum Beispiel oben die Wände rauszureißen.“ DEN EIGENEN GARTEN ANLEGEN Zur Schule geht Ben in Kiel, was für ihn jeden Tag insge- samt eine Stunde Fahrt mit dem Linienbus bedeutet. Aber das nimmt er gelassen. Seinen Sportverein kann er mit dem Fahrrad erreichen. Und seine Freunde besuchen ihn auch auf dem Land. Seine beiden kleinen Geschwister Sem (3) und Liz (2) freuen sich einfach nur völlig unbelastet über den Platz, den sie im Haus, aber vor allem auch im Garten haben. Auf der großen Fläche hinter dem Haus können sie toben, Fußball spielen, Trampolin springen oder im Sand buddeln. Und ihre Eltern schauen ihnen von der Terrasse aus zu.
Von dort lässt sich auch der Garten gut überblicken. „Von den großen Fichten haben wir die unteren Äste abgeschnit-
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Beide lieben auch die Nächte, die hier draußen wirklich dunkel sind. Im Ort gibt es nicht einmal eine Straßenbe- leuchtung. Keine Lichtverschmutzung, unzählige Sterne. „Ich kann die Milchstraße sehen, den Großen und den Kleinen Wagen, selbst der Mond sieht hier anders aus“, sagt Nadine Wilhauk dazu. In einer der ersten lauen Nächte im Garten hatten sie Besuch von einem großen Kauz. Gibt es auch Nachteile? Das Ehepaar schaut sich an und zuckt die Schultern. „Klar, wir brauchen zwei Autos.“ Sie arbeitet in Rendsburg, er derzeit noch in Kropp. Auch zur Kita und zum Einkaufen sind es einige Kilometer zu fahren. Aber sobald die beiden Kleinen in die Schule kom- men, gibt es einen Busshuttle in den Nachbarort. „Und die Schule dort ist wirklich wunderbar – ganz klein und süß“, so Nadine Wilhauk. Auch Sport- vereine sind dort und die Landjugend, die mit viel Programm das Jahr hindurch aufwartet. »
GROSSER BRUDER UND KLEINE SCHWESTER — BEN UND LIZ GENIESSEN DIE GEMEINSAME AUSZEIT IM EIGENEN GARTEN.
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Kinder gepflanzt. Für mehr ist bei den vollen Arbeitstagen, die beide haben, noch keine Zeit. „Aber wir haben Pläne“, erzählt Nadine Wilhauk und stellt bei sich selbst fest, dass sie nun, da der Garten ihr Eigen ist, viel mehr darüber nachdenkt, was sie wo pflanzen möchte, als zuvor, als sie noch zur Miete gewohnt haben. Sowohl Daniel als auch Na- dine Wilhauk sind beide mehr oder weniger auf dem Land aufgewachsen. Er in Niedersachsen, sie am Stadtrand von Kiel. Beide haben inzwischen auch in größeren Städten ge- lebt. Durch seine Arbeit ist Daniel bis nach Mailand gekom- men. Und doch hat es beide wieder auf das Land gezogen. Braucht es das Aufwachsen in einer dörflichen Umgebung, um sich hier auch später mit der Familie wieder zu verwur- zeln? „Ich denke schon, dass man wissen sollte, worauf man sich einlässt“, sagt Daniel Wilhauk dazu. „Wer noch nie auf dem Land gelebt hat, könnte auch negativ überrascht wer- den, weil es ihm trotz der Weite vielleicht zu eng ist.“
Auch dieser Aspekt war für sie wichtig, bei der Wahl ihres Hauses auf dem Land. Sie wollten nicht, dass die Kinder von Beginn an in ein großes Schulzentrum gehen. Sie wol- len Kleinteiligkeit, Nähe und Sichtbarkeit – auch gegen- über und mit den Nachbarn.
GESPRÄCHE ÜBER DEN GARTENZAUN UND GEMEINSAME FESTE
„Es ist schön, wenn jeder jeden kennt“, sagt Daniel Wilhauk dazu. „Das gibt besonders für die Kinder viel Sicherheit.“ Die Gespräche über den Gartenzaun, die Dorf- und Feu- erwehrfeste, sie sind ganz dabei und mittendrin. „Da hilft man sich auch mal gegenseitig, wenn Not am Mann ist“, fügt er hinzu. Die Nachbarn gleich nebenan haben Hühner und bauen Gemüse an und geben gern etwas ab. „Das ist auch für Sem und Liz toll, wenn sie das alles sehen.“ Im eigenen Garten haben sie auch schon Obstbäume für die
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Das Dorf in der Stadt LÜBECK-KÜCKNITZ
MODERNE ENTWICKLUNG DES QUARTIERS ROTER HAHN
Es braucht neue Konzepte im städtischen Wohnen, denn die Strukturen des Zusammenlebens von Menschen und Familien haben sich verändert. In Lübeck-Kücknitz ist im alten Arbeiterviertel Roter Hahn ein Wohnquartier entstanden, das Vorbild- charakter besitzt für die Stadtentwicklung nicht nur in der Hansestadt. F ür die Erneuerung des Quartiers hatte das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein einen landesweiten Wettbewerb ausgeschrieben. Zum Zug kam der Entwurf eines Kieler Architektenbüros für das „Wohnen mit Kindern in der Stadt“. 92 sowohl geförderte als auch frei finanzierte Mietwohnungen mit zwei bis fünf Zimmern von 45 bis 105 Quadratmetern bieten Platz für die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Familien. Sie liegen in fünf Häuser- blocks, die um sogenannte Spielhöfe gruppiert sind. Zusätzlich wurden 134 Seniorenwohnungen mit zwei bis drei Zimmern und 42 bis 70 Quadratme- tern gebaut sowie 17 Reihenhäuser. Der Rote Hahn in Lübeck-Kücknitz war ursprünglich ausschließlich eine der typischen Nachkriegssiedlungen aus den 50er Jahren mit rotverklin- kerten Wohnblocks und uniformen Rasenflächen. Im Nordosten der Hansestadt hatte man für die Arbeiter der nahegelegenen Industrie damals Wohnraum in Masse aus dem Boden gestampft. Die Wohnungen waren klein, sie verfügten nur über zwei Zimmer, es gab weder Balkone noch Aufzüge. »
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Mehrfamilienhäuser mit Seniorenwohnungen, solche für familiengerechtes Wohnen und zusätzlich ein Komplex mit Reihenhäusern. Zur schon vorhandenen Kita kam noch eine weitere, dazu entstand das Quartiershaus „Midden- mang“ als zentralem Punkt und Anlaufstelle für alle. Isabel Schellenberg war eine der ersten, die mit ihrem Sohn, der damals noch im Kindergartenalter war, in eine der neu gebauten Wohnungen einzog. „Ich habe etwas gesucht, wo unser Sohn sich wohlfühlen würde, und er ist hier sehr schnell sehr selbstständig geworden, weil er von Anfang an so viel allein machen konnte“, schwärmt sie. „Rundum sind Spielplätze und überall gibt es andere Kinder.“ Die Gebäude mit den Wohnungen für die Familien sind um Innenhöfe herum angeordnet, dort finden sich Spiel- möglichkeiten für die Kinder und Sitzmöglichkeiten für die Älteren. „Das ist fast wie ein kleines Dorf“, sagt ihr Mann Sascha Schellenberg. „Eigentlich kennt jeder jeden und vor allem kennt man alle Kinder. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier je ein Kind abhandenkommt.“
„Die Substanz und Aufteilung der alten Gebäude ließ einen Um- oder Ausbau nicht zu, deshalb mussten wir den alten Bestand abreißen und neu bauen“, sagt Dr. Matthias Rasch, der Geschäftsführer der Grundstücks-Gesellschaft TRAVE mbH, der Eigentümerin der Siedlung, dazu. Erhalten wollte man das Quartier auf jeden Fall. Die gute Infrastruktur vor Ort mit Schulen, Ärz- ten, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten lud ebenso zu einer Erneuerung des Stadtteils ein wie die attraktive Lage zwischen Lübeck- Zentrum und der Naherholungsregion Travemünde. Der städtebauliche Entwurf, der den Wett- bewerb des Landes gewonnen hatte, sah ein neues Quartier vor, das geprägt sein sollte vom Miteinander der Generationen, wobei das Wohnen in drei Bereiche gegliedert werden sollte:
DR. MATTHIAS RASCH, GESCHÄFTSFÜHRER DER GRUNDSTÜCKS-GESELLSCHAFT TRAVE MBH, FREUT SICH ÜBER DIE GELUNGENE ENTWICKLUNG DES QUARTIERS ROTER HAHN.
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Inzwischen haben die beiden noch eine Tochter bekommen. Im Quartiershaus „Middenmang“ hat Isabel Schallenberg ehrenamtlich eine Krabbelgruppe geleitet, als ihre Tochter im entsprechenden Alter war. Dort hat die Familie Kinder- geburtstage gefeiert und mit anderen gemeinsam gekocht. „Man kann sich hier einbringen und ganz viel miteinander machen, aber man muss es nicht. Das ist das Schöne“, sagt sie dazu. Spannend nennt Matthias Rasch die Aufteilung des Gelän- des: „Früher waren die Wohnblöcke streng nebeneinander ausgerichtet, das war architektonisch einfach langweilig. Heute ergibt sich durch die Anordnung der Gebäude ein viel spannenderer und interessanterer Raum. Wenn man zwischen den Häusern auf den unterschiedlichen Wegen unterwegs ist, weiß man manchmal gar nicht, wo man gera- de ist – für die Kinder ist das ein Paradies.“ Nach außen zu den umgebenden Straßen hin geben sich die Fronten der zwei- bis viergeschossigen Häuser teilweise streng und verschlossen, nach innen jedoch entsteht durch die Balkone, die »
„ ... – für die Kinder ist das ein Paradies.“
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Kiel
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vielfältige Bepflanzung, die vielen gewundenen Wege und zahlreichen Spiel- und Sitzmöglichkeiten eine offene und einladende Atmosphäre. Dazu trägt auch der helle Klinker der Fassaden bei. Keine Parkplätze stören die Idylle. Die Abstellmöglichkeiten für Autos liegen an der Straße, dort gibt es auch Lademöglichkeiten für E-Fahrzeuge. Für Schallenbergs ist das Quartier über die Jahre, die sie hier nun schon wohnen, zu einer Heimat geworden, und sie genießen die guten nachbarschaftlichen Beziehungen, die entstanden sind. Nicht nur die Kinder haben Freundschaf- ten geschlossen, auch die Eltern. Wegzuziehen wäre für sie keine Option, auch wenn die Kinder einmal eigene Wege gehen, denn im Quartier könnten sie dann auch in eine klei- nere Wohnung umziehen. Für die Senioren ist das bunte Umfeld ein Angebot. Sie kön- nen sich darauf einlassen, können die Familien und Kinder im Quartiershaus treffen und sich auch selbst in Aktivitäten einbringen, sie können aber auch unter sich bleiben. Einige der Senioren, die in den barrierefrei errichteten Gebäuden und Wohnungen leben, in denen es auch entsprechende Ge- meinschaftsräume gibt, haben schon früher in der Siedlung Roter Hahn gewohnt. Andere sind hergezogen, weil ihre Kinder und Enkel im Quartier wohnen, und sie so in ihrer unmittelbaren Nähe sein können, ohne auf eine eigene Wohnung verzichten zu müssen. Vivien Behrens ist die Quartiersmanagerin. 20 Stunden ist sie in der Woche vor Ort und steht den Mieterinnen und Mietern zu festen Zeiten zur Verfügung. Jeder kennt die blonde junge Frau, die auch all die festen Angebote koordi- niert, wie zum Beispiel Bastelnachmittage sowohl für
INFORMATION
„Flexibilität ist das Stichwort für Wohnun- gen für Familien. Das Kind wird größer, es kommt vielleicht ein zweites und drittes dazu und wenn die Kinder ausziehen, muss man das oder die Kinderzimmer anders nutzen können; zum Beispiel fürs Homeoffice. Die Grundrisse aus der Gründerzeit haben sich bewährt. Wenn sich die Wohnung flexibel nutzen lässt, bleiben auch Familien lange Mieter. Und langfristige Mietverhältnisse sind im Interesse privater Vermieter.“
Alexander Blažek Vorstandsvorsitzender, Haus & Grund Schleswig-Holstein
Kinder als auch Senioren. „Diese Angebote sind in einem ste- ten Wandel“, sagt sie dazu. „Je nachdem, was in der Gemein- schaft nachgefragt und benötigt wird.“ Behrens hat auch immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Menschen im Quartier, weiß sie zusammenzubringen, und un- terstützt, wo es nötig ist. Ob bei Jung oder Alt. Auch sie hofft, dass der Gedanke, der hinter dem Quartier Middenmang in Lübeck-Kücknitz steht, auch anderenorts Schule macht: Dass Menschen über Generationen hinweg miteinander wohnen und füreinander da sind.
ISABELL UND SASCHA SCHALLENBERG FÜHLEN SICH IM QAURTIER ROTER HAHN MIT SEINEM GENERATIONENÜBERGREIFENDEM WOHNEN FAST WIE AUF DEM DORF.
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Stadt geblieben, auch wenn sie Kinder bekommen haben. Wir sind in vielen Stadtteilen geradezu überrollt worden von den vielen Familien, die geblieben und eben nicht mehr ins Eigenheim an den Stadtrand gezogen sind. Das ist ein interessanter Prozess. Welche Stadtteile sind denn für junge Familien so attraktiv, dass sie in den Städten bleiben? Besonders die gründerzeitlichen Stadtteile wie der Prenz- lauer Berg in Berlin, Ottensen in Hamburg oder der Blücherplatz in Kiel. Diese Stadtteile sind im Vergleich zu den 90er-Jahren viel weicher geworden, viel familienkom- patibler. Die großen Plätze innerhalb der Stadtteile sind in Spielplätze umgewandelt worden. In den Erdgeschosszo- nen der Häuser sind Kinderspielräume, Eisgeschäfte oder Buchläden mit Kinderabteilungen entstanden. Es gibt viele Kitas und ein breites Angebot an Geschäften, die über kurze Wegstrecken erreichbar sind. Da hat sich unglaublich viel getan, und die Qualität des Lebens, des alltäglichen Lebens mit Familien in der inneren Stadt ist viel größer geworden. Die gründerzeitlichen Viertel sind Bestands- quartiere. Sind auch Neubauquartiere von dieser Reurbanisierung betroffen? Ja, tatsächlich. Ich war zwischen 2007 und 2017 bei der Hafen City GmbH Hamburg beschäftigt und für die Sozi- alplanung der Hafen City verantwortlich. Dort hatte man während der Planungen Ende der 90er-Jahre nicht damit gerechnet, dass besonders viele Familien in die Hafen City ziehen würden. Es kam aber völlig anders. Wir haben inzwi- schen in der Hafen City einen hohen Anteil von Familien, gerade mit kleinen Kindern. Darauf musste sich der Stadt- teil einstellen und ein Stück weit umplanen, unter anderem mit dem Bau von Spiel- und Sportplätzen und der Einrich- tung von deutlich mehr Kitas und Schulangeboten. Was macht einen Stadtteil familienfreundlich? Es braucht zunächst ein gutes Angebot an sozialer Infra- struktur, was Kitas und Schulen betrifft, dazu attraktive und sichere Grünräume, und natürlich Orte der Begeg- nung, des Aufenthalts, des Zusammenkommens, an denen sich die Menschen treffen können. Das zu entwickeln, ist ein wichtiges Thema. Und natürlich kommen noch andere Dinge dazu, wie Vereinsangebote und auch Verkehrsstruk- turen, die zum Beispiel sicheres Fahrradfahren auch für jüngere Kinder ermöglichen. All diese Dinge sind wich-
Prof. Dr. Marcus Menzl hat an der Technischen Hochschule Lübeck im Fachbereich Bauwesen die Professur für Soziologie der gebauten Umwelt inne und ist zugleich Studiengangsleiter für Stadtplanung. Wie Städte aussehen sollten, sodass Familien sich in ihnen wohlfühlen können, und wel- che Maßnahmen es für die Zukunft braucht, um der knappen Wohn- raumsituation zu begegnen, verrät er im Interview.
Familien zieht es zurück in urbane Viertel
BESONDERS GRÜNDERZEITLICHE STADTTEILE SIND GEFRAGT
Lange Zeit hat es Familien aufs Land gezogen, weil das Wohnen in der Stadt nicht mehr bezahlbar für sie ist, für andere war es mit Kindern in der Stadt nicht mehr attraktiv. Ist das noch immer so? Prof. Dr. Marcus Menzl: Wir haben heute nicht mehr die Situation wie Ende der 90er Jahre. Damals hatten die Stadtforscher diagnostiziert, dass die Städte verschwinden würden. Die Suburbanisierung, also dieser Prozess des Wanderns an den Stadtrand, war so dominant, dass die Städte gar nicht mehr die Kraft hatten, Bewohnerinnen und Bewohner zu halten. In den Nullerjahren und vor allen Dingen auch in den Zehnerjahren des 21. Jahrhunderts gab es den Prozess der sogenannten Reurbanisierung. Immer mehr Menschen sind in die Stadt zurückgezogen oder in der
36 Interview
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