Einfach Italien

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2017 BRUNELLO DI MONTALCINO Altesino | Toskana Die besten Weingüter erkennt man auch daran, dass sie selbst in Jahrgängen, die man nicht als „Jahrhun- dertjahrgang“ feiert, große Weine bereiten. Nach den beiden gehypten Jahrgängen 2015 und 2016, denen man eine lange Reifezeit voraussagte, wurde der 2017er etwas stiefmütterlich behandelt. Während man die beiden Jahrgänge davor dafür feierte, dass sie mindestens noch zehn Jahre in den Kel- ler müssen, gab es zum 2017er den etwas ab- schätzigen Kommentar, dass er in zehn Jahren getrunken sein müsse. Ehrlich gesagt: Wir mö- gen Weine, die man noch zu Lebzeiten trinken kann. Das letzte Hemd hat keine Taschen – und keinen Platz für Glas und Korkenzieher. In diesem Sinne ist der 2017er Brunello, gerade bei Altesino, im Moment und sicher auch die nächsten zehn Jahre, die perfekte Wahl. Er kommt eher ele- gant als monumental daher. Wer den Stil des Hauses schätzt, wird ihn als ein Meisterwerk ansehen. Gera- de jetzt, wo die jugendliche Kraft langsam weicht und feinen Reifenoten Platz macht. Vollmundig und spannend zugleich. Die beerige Fülle sorgt für einen angenehmen Duft und viel Präsenz am Gaumen. Die seidig-reifen Tannine geben den nötigen Grip und die fein eingebundene Säure der Sangiovese eine herrliche Frische. Wenn es nicht ein wenig nach Un- derstatement für einen Brunello klingen würde, soll- te man ihn einfach als „liebenswert“ bezeichnen. Ein Brunello für die Seele.

im Sortiment!

93 Suckling

93 Parker

ANGEBOT

DIE BRUNELLO-STORY BEINAHE WÄRE DER BRUNELLO EIN WEISSWEIN GEWORDEN. EINE ART MOSCATO, HALBTROCKEN UND MIT BUBBLES. DEN PROTAGONISTEN SCHWEBTE DAS NATIONALGETRÄNK IHRER HEIMAT IN HELL UND MIT ETWAS ALKOHOL VOR – COCA-COLA BIANCO SOZUSAGEN ...

2022 ROSSO DI MONTALCINO Altesino | Toskana

An der Kategorie „Rosso di Montalcino“ scheiden sich die Geister. Oft hat man sie so abgespeichert: „Zweitwein, nett, aber nicht der Rede wert ...“ Hier und da hat man noch den Eindruck, dass auch die Erzeuger so denken. Bei Altesino dagegen hat der Rosso einen ganz anderen Stellenwert – er gehört in eine andere Kategorie von Wein. Da er schon nach zwei Jahren in den Verkauf kommt, wird er direkt etwas runder und ansprechender angelegt. Die Trau- ben für den Rosso bringen meist nicht so viele Tanni- ne mit, die dann eine längere Reifezeit fordern. Der Ausbau erfolgt zuerst im Edelstahl und dann in alten, großen Fässern aus slawonischer Eiche. Dadurch wird der typische Sangiovese-Ton mit herrlich fri- schen Noten von Kirschen, getrockneten Himbeeren und Teerosen nicht überlagert. Die Tannine sind, ty- pisch für das eher heiße Jahr 2022, reif und rund und wirken sehr gut eingebunden. Viel Wein fürs Geld und ein guter Mittelweg zwischen der Grandezza des Brunello und der hedonistischen Trinkfreude, die wir so gerne mit den Weinen der Toskana verbinden.

gut auf dem Etikett. Da es kaum Weinbau in der Region gab, legte man los. Zum Glück ließen sie die paar Reb- stöcke mit alten Sangiovese-Grosso-Reben, die sie mit- gekauft hatten, stehen. Als sie sich in der Region umsa- hen, entdeckten sie, dass es doch ein Weingut gab, das seinen Wein in Flaschen füllte, und das war legendär: Biondi-Santi. Die Marianis kannten sich mit Wein gut ge- nug aus, um zu merken, dass in dem kräftigen Roten viel- leicht nicht das bessere Geschäft, aber sicher der bessere Wein schlummerte. Folglich sattelten sie komplett um, und statt des lieblich prickelnden, schnell und gekühlt zu trinkenden Moscatos wurde Banfi in Amerika zum Zug- pferd für einen ernsthaften, kraftvollen Rotwein, der Zeit braucht und eine gewisse Kennerschaft erfordert: den Brunello di Montalcino. Man stelle sich vor, die Italienerinnen und Italiener, die in den 1950er Jahren als „Gastarbeiter“ nach Deutsch- land ausgewandert sind, hätten damals der deutschen Leitkultur nachgegeben und auf Eisbein und Sauerkraut gesetzt, statt Pizzerien zu eröffnen … un’idea terribile.

„Madonna!“, höre ich schon die Stoßseufzer, und jeder Weinfreund bekreuzigt sich. Aber die Mariani-Brüder wa- ren Weinhändler. In ihrer neuen Heimat Brooklyn wunder- ten sie sich irgendwann, dass ihre guten italienischen Weine fast ausschließlich von Kunden mit italienischen Wurzeln gekauft wurden. Statt der amerikanischen Leit- kultur, die Wein „sophisticated“ oder sogar „strange“ fand, zu folgen, überlegten sie sich, wie man den Amerika- nern den (italienischen) Wein nahebringen konnte. Wer von beiden einem italienischen Winzer gegenüber den be- rühmten Satz „It should be another Coca-Cola. We want this to be in the fridge along with the beer and soft drinks and orange juice“ gesagt haben soll, ist nicht überliefert. Aber schnell wurden die beiden mit einer Kooperative in der Romagna handelseinig und so wurde deren Lambrus- co innerhalb kürzester Zeit zum meistverkauften Wein in den USA. „Riunite on Ice, that’s nice!“ war der Slogan. Die Marianis wollten das Ganze aber auch in Weiß produzieren und nicht mehr von anderen Produzenten abhängig sein. Also kauften sie kurzerhand das Castello Banfi in der Nähe von Montalcino und pflanzten dort Malvasia Bianca und Moscato. So ein Castello macht sich

16–18°C

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SEPTEMBER 2024

Schaumwein

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