Einfach Italien

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EINZIGARTIGE ITALIENISCHE WEINE ERKUNDEN Ein Weinbrevier mit allen unseren italienischen Weinen würde wahrscheinlich eher eine Weinbibel werden und ein Brevier mit all den italienischen Weinen, die wir besonders lieben, nicht viel weniger umfangreich. Aber natürlich hängt unser Herz ganz besonders an einigen Weinen und Weingütern, die anders sind, die eine eigene Geschichte haben, die man in ihren Weinen auch schmeckt. So wie der Campo Nicoletta am Anfang dieser Ausgabe. Daher möchten wir mit einigen weiteren Entdeckungen das Brevier beenden. UNSERE ENTDECKUNGEN

VALLANA IST EIN KLEINES FAMILIEN- WEINGUT MIT EINER TRADITION, DIE BIS INS 18. JAHRHUNDERT ZURÜCKREICHT. 1937 VON ANTONIO VALLANA IN SEINER HEUTIGEN FORM GEGRÜNDET, WIRD DAS WEINGUT HEUTE VON SEINEN URENKELN FRANCIS UND MARINA GEFÜHRT.

ANGEBOT

2017 BOCA Antonio Vallana e Figlio | Piemont

Wir lieben die Weine von Vallana, weil sie nichts dar- stellen wollen. Sie sind einfach so, wie sie immer wa- ren. Das spiegelt auch das etwas „spröde“ Aussehen des Etiketts perfekt wider. Der Boden aus vulkanischem Porphyr, die Höhenlage der Weinberge, die alten Rebstöcke – hauptsächlich Nebbiolo, aber auch etwas Vespolina. Das ist einzig- artig in Italien. Der 2017er Boca ist ein Beispiel für einen klassischen, kargeren Stil, der an die Barolos alter Zeiten erinnert. Die Frucht ist zurückgenom- men: helle Kirsche, etwas Himbeere, Grapefruit und Orangenabrieb, florale Noten von Rosenblättern, dazu Tabak und Teer. Ein Wein, der jeden zum Jubeln bringt, der den alten Stil des Alto Piemonte kennt. Wir würden ihn ohne Zögern für mehrere Jahrzehnte ein- kellern, denn dieser Wein ist ein Langstreckenläufer. PS: Das „spröde“ Etikett wird sich mit den nächsten Jahrgängen ändern. Das haben wir jetzt – mit einem lachenden und einem weinenden Auge – festgestellt.

Es gibt Weine, bei denen man den Eindruck hat, dass es sie eigentlich gar nicht mehr geben kann. Für Ken- ner unserer Weinbreviere würde ich sagen: Vallana ist so etwas wie das Merkelbach des Piemonts. Nur dass das Weingut von den 1940er bis zu den 1960er Jahren hoch angesehen war und in Italien und den USA auf den besten Weinkarten stand. Und dann? Stagnierte die Abnahme. Man veränderte nichts, man machte große Weine wie zuvor, aber die Mode hatte sich ge- ändert. Man versuchte, der Nebbiolo-Rebe das Störrische ab- zugewöhnen, um sie früher zugänglich zu machen. Man setzte auf schöne Etiketten, besondere Flaschen und Parker-Punkte. Während in Barolo die Preise ex- plodierten, auch für Weine, die nicht groß waren, wur- de im Alto Piemonte die Rebfläche immer kleiner. Stand rund um das Santuario di Boca früher alles vol- ler Reben, gibt es jetzt gerade noch 17 Hektar, was nur etwa 24.000 Flaschen ergibt. Vallana ist hier der größte Produzent, was relativ ist.

15 – 17°C

37785-17

0,75 l

statt 26,90 €

jetzt bis 2033

1l = 33,20 €

24,90 €

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SEPTEMBER 2024

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