JONA: Kurzbeschreibung der Seminare

Programm der Journalistischen Nachwuchsförderung

Starterwoche Wie sieht eine zeitgemäße Journalismus-Ausbildung aus? In der Starterwoche lernen die neu in die JONA- Förderung aufgenommenen Stipendiatinnen und Stipendiaten Konzeption und Programm der Förderung kennen. In Einzelgesprächen werden sie individuell im Hinblick auf die Planung ihres universitären, journalistischen und gesellschaftlichen Engagements beraten. Außerdem lernen sie, wie sie ihre Arbeit als Journalisten effizient digital organisieren und ihre Daten schützen können. Sie unternehmen erste Schritte im multimedialen Erzählen und üben, wie sie Themen und Protagonisten finden und ihre Geschichten verkaufen. In Schreibübungen lernen sie die Sprache der Nachricht. Darüber hinaus treffen sie Altstipendiaten, die aus ihrem Berufsalltag erzählen.

Recherche I Zugangsvoraussetzung: Absolvierte Starterwoche

Recherche ist das wichtigste Handwerkszeug im Journalismus. Trotzdem verbringen viele zu wenig Zeit damit, verlassen sich zu schnell auf Wikipedia oder Pressemitteilungen. Das Rechercheseminar 1 vermittelt, wie sorgfältige Recherche funktioniert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die Quellenlage in Deutschland (Ämter, Behörden, Verbände) und ihre Auskunftsansprüche gegenüber öffentlichen Stellen kennen. Sie üben sich außerdem in der Online- und Offline-Recherche. Dazu gehören auch Factchecking, Gesprächsführung und die gezielte Personensuche.

Ethik und Recht Zugangsvoraussetzung: Absolvierte Starterwoche

Journalistinnen und Journalisten recherchieren, stellen Fragen, veröffentlichen Informationen über Behörden, Vereine, Privatpersonen. Diese Arbeit ist von der Meinungs- und Pressefreiheit geschützt. Doch es gibt rechtliche und ethische Grenzen, die für eine transparente Berichterstattung entscheidend sind. Sie kennenzulernen und immer wieder neu zu überprüfen, ist Teil des Seminars Medienrecht und Medienethik. Welche Fotos dürfen veröffentlicht, was aus den Sozialen Medien übernommen werden? Wie berichtet man über einen noch nicht verurteilten Straftäter? Geübt wird an Fällen, die in Rechtsabteilungen der Medienhäuser auf dem Tisch lagen und an Fällen des Presserats. Diskutiert wird über die journalistische Sorgfaltspflicht, den Umgang mit Hass im Netz oder über Streitfälle aus dem Boulevardjournalismus.

Lokaljournalismus Zugangsvoraussetzung: Absolvierte Starterwoche + Recherche I

Spannende Geschichten im Lokalen finden und erzählen – das lernen die Stipendiatinnen und Stipendiaten in diesem Seminar. Hierfür stehen journalistische Darstellungsformen auf dem Programm sowie Pressefotografie und die Arbeit mit dem Smartphone. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten trainieren die Online-Reportage in einem Text mit zwei multimedialen Elementen. Ziel ist, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein aktuelles, lokal relevantes Thema umsetzen. Dafür ist die Zusammenarbeit mit Redaktionen vor Ort besonders wichtig, die „online first“ arbeiten. Während des Seminars lernen sie außerdem die lokale Politik, Verwaltung und andere Institutionen vor Ort kennen und erfahren, wie sie als Journalistinnen und Journalisten deren Arbeit kritisch begleiten können.

Recherche II Zugangsvoraussetzung: Recherche I

Wie Daten- und Investigativjournalisten arbeiten und wie sie ihre eigenen Recherchefähigkeiten vertiefen können, erfahren die Stipendiatinnen und Stipendiaten in diesem Seminar. Sie erweitern ihre Kenntnisse um die Story-based Inquiry Methode und den Umgang mit Open Source Intelligence. Sie lernen weitere Datenbanken und Quellen kennen und üben den souveränen Umgang mit Expertinnen, Lobbyisten und der Wissenschaft.

Text Zugangsvoraussetzung: Absolvierte Starterwoche + Lokaljournalismus

Pointiert zu formulieren, präzise zu beschreiben oder Bilder im Kopf entstehen zu lassen – das will gelernt sein. In diesem Kurs erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Überblick über Schreibstile für verschiedene Darstellungsformen und üben sie. Außerdem lernen sie, wie Protagonisten etabliert werden und was eine gute Dramaturgie ausmacht. Wie etwa der berühmte rote Faden funktioniert und Spannungsbögen aufgebaut werden. Das Schreiben von Reportagen und Portraits steht dabei im Vordergrund.

Audio Zugangsvoraussetzung: absolvierte Grundstufe

Audiojournalismus heißt, Bilder im Kopf zu erzeugen, durch Stimme, Geräusche, O-Töne, Musik, Atmo usw. Wie das geht, lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Seminar, bei dem am Ende alle einen eigenen Beitrag und gemeinsam unter Live-Bedingungen eine Sendung produzieren werden. Dabei übernehmen sie alle relevanten Rollen in einer Redaktion wie CvD, Nachrichtensprecher, Moderation.

Video Zugangsvoraussetzung: absolvierte Grundstufe

Bilder sind mächtig, Bilder bewegen uns, Bilder bleiben im Kopf. Und deswegen ist es so wichtig, den Umgang mit Bewegtbild zu lernen und zu wissen, wie Bilder wirken. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten recherchieren im Lokalen und produzieren in kleinen Teams ihre ersten Video-Beiträge. Dabei lernen sie neben Bildsprache und Dramaturgie alle notwendigen Schritte kennen, um mit Bewegtbild zu arbeiten: Video-Dreh, Videoschnitt, Texten und Vertonung. Am Ende entsteht eine gemeinsame Sendung, die unter Live-Bedingungen im TV-Studio aufgezeichnet wird. Abschlussprojekt Zugangsvoraussetzung: absolviertes Gesamtprogramm Das Abschlussprojekt umfasst eine dreitägige Planungs- und Konzeptionsphase. Hier lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktuelle und neue Medienformate kennen, um sich dann im Team für eine innovative Darstellungsform zum vorgegebenen Seminarthema zu entscheiden. Außerdem werden Rechercheaufgaben vergeben und ein Arbeitsplan für die nächsten Wochen bis zum Beginn der Praxisphase aufgestellt. In der siebentägigen Praxisphase werden die verschiedenen Geschichten und Erzählelemente dann konkret umgesetzt. Alle arbeiten somit an einem gemeinschaftlich konzipierten Digitalprojekt.

Wahlpflichtbereich Diese Seminare sind für alle Förderbereiche geöffnet

Einen eigenen Podcast produzieren, Datentabellen auswerten oder die Fragetechnik in Interviews verbessern – der Wahlpflichtbereich der JONA bietet die Möglichkeit, in der Ausbildung nach eigenen Interessen Schwerpunkte zu setzen. Die jährlich wechselnden Seminartypen greifen Trends auf, aber vertiefen auch die handwerklichen Grundlagen, die Journalistinnen und Journalisten für ihre Arbeit brauchen. Von Schreiben bis Coden ist alles dabei. Da diese Fähigkeiten nicht nur für Journalistinnen und Journalisten relevant sind, dürfen sich auf diese Kurse auch Stipendiatinnen und Stipendiaten der anderen Förderbereiche bewerben.

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