Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Kapitel 6

6.2 Soziodemografische Daten der Teil - nehmenden Bei den im Folgenden dargestellten Daten von Teilneh- menden liegen die Fallzahlen zwar ebenfalls noch deutlich unter der angestrebten Zahl von 1.000 Teilnehmenden. Mit 782 befragten Jugendlichen haben die Auswertungen jedoch eine recht stabile empirische Grundlage. Wie aus verschiedenen Untersuchungen bekannt ist, sind bei internationalen Jugendbegegnungen nicht alle Jugend- lichen mit gleicher Wahrscheinlichkeit anzutreffen. Auch im vorliegenden Sample der Panelstudie zeigen sich Effekte dieser Art: Mit 57% haben weibliche Teilnehmende gegenüber männlichen Jugendlichen (41%) einen deutli - chen Vorsprung. Etwa jede 50. teilnehmende Person gibt bei der Frage nach ihrem Geschlecht die Möglichkeit »divers« an. Falls der Anteil dieser Gruppe in künftigen Jahren ansteigt, wird es interessant sein zu analysieren, ob diverse Jugendliche von anderen Erfahrungen bei Jugend- begegnungen berichten – für solche Analysen ist ihre Fall - zahl aktuell noch zu gering. → Abb. 7 Jugendliche im Sinne des § 7 SGB VIII (also 14- bis 17-Jäh - rige) machen auch in dieser Auswertung die Hälfte der Teil - nehmenden aus. 9% sind formal noch Kinder (unter 14 Jahre), 37% junge Volljährige (18 bis 26 Jahre). → Abb. 8 Wie bei der Auswertung 2019 gehören 2021 + 2022 38% der befragten Teilnehmenden zu der Teilgruppe aus Deutschland, die anderen 62% vor allem zu den Gruppen aus Frankreich und Polen, daneben sind weitere europäi - sche Länder (insbesondere Italien, Spanien und die Ukraine), aber auch einige außereuropäische Länder ver - treten.

56% der Teilnehmenden besuchen das Gymnasium oder studieren Die Abfrage nach Schularten muss länderspezifisch erfol - gen: Bei den Teilnehmenden der Teilgruppe aus Deutsch - land zeigt sich die aus den vorigen Auswertungen bekannte überproportionale Quote von Gymnasiast*innen. Es han - delt sich dabei im Kontext internationaler Jugendbegeg - nungen um ein seit Jahren bekanntes Phänomen. Im Ver - gleich zu 2017 + 2018 (47%) und 2019 (43%) ging dieser Anteil auf aktuell 39% wiederum leicht zurück. Hinzu kommen 17% Studierende, die also bereits die Hochschul - reife erworben haben. Der Anteil der Teilnehmenden, die eine Hauptschule, eine Realschule oder eine berufliche Schule besuchen, liegt bei 24% (2019: 27%). Unter den 20% (2019: 14%) in der Kategorie »Sonstiges« sind Angaben wie berufstätig, arbeitslos, Förderschulen oder Waldorfschu - len zusammengefasst. → Abb. 9 Mehr als die Hälfte sind erstmals bei einer Begegnung oder erstmals im Ziel - land 54% (2019: 44%) der Teilnehmenden sind erstmals bei einer Jugendbegegnung dabei und 19% (2019: 29%) erle - ben ihre zweite Jugendbegegnung. Obwohl viele Teilneh- mende nach einer Begegnung das Interesse äußern, wieder teilzunehmen (88% bejahen nach der Begegnung eine Wiederteilnahmeabsicht), gelingt es den Trägern, fast die Hälfte des Teilnahmekreises aus Jugendlichen ohne entsprechende Vorerfahrungen zu rekrutieren. Damit blei - ben Jugendbegegnungen immer wieder offen für ‚Neu - linge‘ und werden nicht zur häufig wiederholten Spezialität einiger weniger Jugendlicher.

Jugendbegegnungen tragen zum Kennenlernen und Erschließen neuer Länder bei.

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