Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Kapitel 6

I like the Kartoffelpuffel.

6.5 Ausblick Die hier untersuchten Jugendbegegnungen am Ende der Covid-19-Pandemie veranschaulichen, dass der internatio - nale Jugendaustausch seine Arbeit in bewährter Weise wieder aufnahm, sobald das möglich war. In struktureller Hinsicht zeigt sich bei der vorliegenden Auswertung der Jahre 2021 + 2022 ein Trend zu kleineren Gruppen, der mit den Restriktionen der Pandemie zusammenhängen dürfte. Die Rückmeldungen der Jugendlichen zeigen eine hohe Kontinuität zu den vorherigen Jahren. Trotz mancher bestehender Restriktionen boten die Jugendbegegnungen wieder Erfahrungen in den zentralen Bereichen: Jugendli - che berichten von der Gemeinschaft untereinander sowie von der Interaktion mit den haupt- und ehrenamtlich Mit- arbeitenden. Interkulturelle Begegnungen fanden statt und sorgten für positive Erfahrungen, aber auch für (unver- meidliche, und in pädagogischer Hinsicht auch durchaus wünschenswerte) Irritationen. Sprachliche Herausforde- rungen wurden von den Jugendlichen erlebt, aber zumeist ohne größere Probleme überwunden – die Erfahrung des Kompetenzerwerbs beim Sprachenlernen und die Lust darauf, noch tiefer in die jeweilige Sprache einzutauchen, wird von mehr als zwei Dritteln der Jugendlichen bejaht. Die hier erstmals ausgewerteten freien Kommentare der Jugendlichen zeigen sowohl die Chancen als auch manche Konfliktbereiche des Arbeitsfelds auf. Hier wird deutlich, wie entscheidend die Mitarbeitenden sind, an deren Han- deln sich zumeist Lob und Kritik der Jugendlichen entzün- det. Es ist zu hoffen, dass der nach der Pandemie eingetre -

tene Wachstumstrend bei den Teilnahmezahlen der Panel- studie auch in den Folgejahren anhält, sodass bei der nächsten Auswertung auch wieder valide Ergebnisse aus der Befragung der Mitarbeitenden vorgelegt werden können. Weitere Auswertungen und Informationen für Träger zur Beteiligung an der Panelstudie werden laufend unter www.panelstudie.de bereitgestellt. Die Panelstudie stellt nach dem Einbruch der Zahlen während der Covid- 19-Pandemie nun in den kommenden Jahren ein wichtiges Instrument dar, um empirischen Fährten jugendlicher Fahrten auf die Spur zu kommen. 4 Die Freitexte aus den Jugendbegegnungen, die mit i-EVAL ausgewertet wurden und deren Daten für wissenschaftli- che Auswertungen freigegeben sind, bieten eine deutlich größere Anzahl von Antworten als die hier wiedergegebe - nen Daten aus der Panelstudie. Da bei der Analyse dieser Texte ohnehin kein Anspruch auf Repräsentativität erho - ben werden kann, bietet sich hier ein großer Datenfundus, der in den kommenden Jahren weiter anwachsen wird. Die inhaltsanalytische Auswertung dieser Antworten stellt ein noch nicht eingelöstes Forschungsdesiderat dar. Die hier aufgeführten Zitate zeigen das Potenzial dieser freien Ant- worten auf, um tiefe Einblicke in das Erleben der Jugendli- chen zu erhalten. Nicht nur für übergeordnete Auswertun- gen bieten solche Freitexte eine große Chance: Sie können insbesondere auch von den Leitungsteams genutzt werden, um detaillierte Resonanzen der Teilnehmenden zur jeweiligen Begegnung zu erhalten. 5

4 Vgl. den Titel einer aktuellen soziologischen Publikation zur Freizeitenevalua - tion: Ilg, Wolfgang (2023). Empirische Fährten jugendlicher Fahrten. Quan - titative Forschungszugänge zu Jugendgruppenfahrten. In: Villa, Paula-Irene (Hrsg.): Polarisierte Welten. Verhandlungen des 41. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 2022. Online: publikationen.soziologie.de/index. php/kongressband_2022/article/view/1726 (letzter Zugriff: 14.02.2024). 5 Eine Anleitung zur Nutzung der quantitativen und qualitativen Daten steht hier bereit: Dubiski, Judith / Jahn, Gabriele / Menne, Peter (2023): Factsheet 1:2023: »Evaluation von Freizeiten mit i-EVAL: Evaluation durchgeführt und was nun? Die Daten von i-EVAL pädagogisch nutzen!«. Online: www.freizeiten - evaluation.de/factsheet.

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