Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Interkultureller Austausch Der interkulturelle Austausch funktioniert im Online-Set- ting anders, kann im Hinblick auf die Vermittlung der Part - nerkultur herausfordernd sein und muss daher gezielt organisiert werden. Methodisch hilfreich können beispiels- weise von den Teilnehmenden produzierte Filme oder Audioaufnahmen sein, in denen die Jugendlichen ihr Land oder ihre Stadt vorstellen. Dies ermöglicht zugleich nied- rigschwellige Einblicke in die individuellen Lebensweisen der Teilnehmenden. Auf diese Weise können Online- Räume, die im Unterschied zu Begegnungen vor Ort einen „neutralen“, länderunabhängigen Ort darstellen, die Chance bieten, den Fokus auf neue und diverse, kulturun - abhängige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu richten. Kommunikation Ebenso kann die Kommunikation zwischen den Teilneh- menden im Online-Setting zu Herausforderungen führen. Auch das zeigen die Ergebnisse von IJA.digital. So können Gestik und Mimik anderer Menschen beispielsweise nur eingeschränkt wahrgenommen werden. Auch das Ein - schalten des Mikrofons oder der Kamera, um zu sprechen, kann für viele eine Hürde darstellen. Technische Probleme können den Austausch der Teilnehmenden ebenso stören. Gleichzeitig bieten digitale Medien neue Kommunikations - möglichkeiten, die Gespräche in unterschiedlichen Spra - chen unterstützen können. Während einer Videokonfe - renz kann, je nach eingesetztem Programm, simultan übersetzt werden. Für höreingeschränkte Personen kann Schriftdolmetschen eine hilfreiche Option sein. Ebenso wäre, wie im analogen Raum auch, konsekutives Dolmet - schen möglich. Zusätzlich können Jugendliche während eines Projekts Übersetzungsdienste nutzen.

Partizipation Mithilfe digitaler Medien können Jugendliche an der Pla- nung von Projekten bereits im Vorfeld partizipieren. Bei - spielsweise können in digitalen Vorbereitungstreffen die Struktur des Projekts sowie einzelne Programmpunkte zusammen mit den Teilnehmenden vorbereitet werden. Gemeinsam mit den Jugendlichen kann zudem entschie - den werden, welche Online-Applikationen oder -Tools im Projekt eingesetzt werden sollen. Dies trägt zu einer lebensweltnahen Gestaltung des Projekts bei. Überneh - men Jugendliche mithilfe der von ihnen vorgeschlagenen Programme Aufgaben im Projekt, können Kompetenzen, die sie in ihrer Lebenswelt erworben haben, eingebunden und aktiviert werden.

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