Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Editorial

Editorial

Internationale und europäische Jugendarbeit bieten Lern- und Erfahrungsräume für Begegnung und Austausch junger Menschen aus verschiedenen Ländern. Gegenseiti - ges Verständnis, Toleranz und Offenheit werden ebenso unterstützt wie interkulturelles Lernen, Verantwortungs - übernahme und bürgerschaftliches Engagement. Ange- sichts der aktuellen Weltlage ist es weiterhin von besonde- rer Bedeutung, Berührungsängste abzubauen, gemeinsa - mes Engagement in Europa und der Welt zu fördern und einen Gegenpol zu Ressentiments und Vorurteilen zu schaffen. Dafür steht die Internationale Jugendarbeit. Doch wie viel Jugendaustausch findet in Deutschland und in den Partnerländern jährlich statt? Wie viele Jugendbe - gegnungen werden durchgeführt? Wie viele Fachkräfte - austauschprogramme finden statt? Welche Themen stehen dabei im Vordergrund? Mit welchen Partnerlän - dern arbeiten die Träger zusammen? Der 2022 von IJAB herausgegebene »Datenreport Internationale Jugend- arbeit 2019« stellte einen Meilenstein auf dem Weg zu einem regelmäßigen Reporting dar. Der neue »Datenre - port 2021«, der vor allem den Berichtszeitraum 2021 umfasst, setzt diesen Weg fort und stärkt eines der zentra - len Anliegen dieser Publikation: den Ausbau einer empiri - schen Grundlage, um das Arbeitsfeld Internationale Jugendarbeit durch die Erhebung und Sichtbarmachung der verfügbaren Datenlage weiterzuentwickeln. Somit bietet der Datenreport einen konkreten Mehrwert für Träger und Akteure der Internationalen Jugendarbeit, trägt zu höherer Sichtbarkeit bei und stärkt die Qualitäts- und Weiterentwicklung des Arbeitsfeldes auf mehreren Ebenen. Einleitend bietet der vorliegende Datenreport im 1. Kapitel eine systematische Erläuterung des Arbeitsfeldes Interna - tionale Jugendarbeit. Diese reicht von den gesetzlichen Grundlagen, Zielen und Zielgruppen bis hin zu den Forma - ten, Themen, Wirkungen und Förderungsmöglichkeiten. Die Internationale Jugendarbeit und die Wirkungen der Covid-19-Pandemie werden im 2. Kapitel unter die Lupe genommen. Dabei werden zunächst die Auswirkungen der Pandemie auf junge Menschen im Allgemeinen und auf die Internationale Jugendarbeit im Besonderen für den Zeit-

raum 2020 bis 2021 skizziert. Nachfolgend vermittelt eine Kurzanalyse der Eurodesk-Beratungsstatistiken von 2019 bis 2021 Einblicke in die Entwicklung und Bedeutung des Beratungsangebots im Hinblick auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Abschließend wird in einem Exkurs innerhalb des Kapitels der digitale Wandel in der Interna- tionalen Jugendarbeit betrachtet, der pandemiebedingt einen Schub erhielt und Transformationsprozesse in der Internationalen Jugendarbeit beschleunigte. Darüber hinaus wird in den darauffolgenden Kapiteln an einzelnen Stellen ebenfalls Bezug auf die Auswirkungen der Pande- mie genommen. Das 3. Kapitel fasst die Ergebnisse der Internationalen Jugendarbeit im Rahmen der Statistik 2021 zu den öffent - lich geförderten Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit zusammen und nimmt eine empirische Einordnung der Internationalen Jugendarbeit als Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit vor. Zu den ausgewerteten Merk- malen zählen Art und Rechtsform des Trägers, Dauer, Häu - figkeit, Durchführungsorte und digitale Angebote und The - menschwerpunkte, Teilnehmende an Angeboten unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht, Herkunftsland der meisten ausländischen Teilnehmenden, Kooperation mit Schule sowie personelle Ressourcen einschließlich des ehrenamtlichen Engagements. Abschließend werden die Ergebnisse eingeordnet und beurteilt. Um einen Gesamtüberblick über die Zahl der Angebote und Teilnehmenden zu geben, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert, werden im 4. Kapitel Daten der fünf Förderkreise aus dem Zuständigkeitsbereich des BMFSFJ zusammengefasst, die den internationalen Jugendaustausch mit Bundesmitteln fördern. Dazu gehören das Deutsch-Französische Jugend- werk, das Deutsch-Polnische Jugendwerk, das Deutsch- Griechische Jugendwerk, der Kinder- und Jugendplan des Bundes (darin enthalten die bilateralen Koordinierungs- zentren Tandem für den deutsch-tschechischen Jugend- austausch und ConAct für den deutsch-israelischen Jugendaustausch sowie die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch) und die Nationalagentur JUGEND für Europa für das EU-Programm Erasmus+ Jugend.

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