Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Kapitel 3

Europäische Länder stellen bei insgesamt 499 Angeboten (72,6 %) → Abb. 11 auch die größte Gruppe ausländischer Teil - nehmender an den Angeboten der Internationalen Jugend- arbeit im Jahr 2021. Neben Polen und Frankreich sind hier insbesondere die Türkei mit 38 Angeboten (5,5%), die Tschechische Republik mit 33 Angeboten (4,8%) und Italien mit 31 Angeboten (4,5%) stark vertreten. Unter den zehn am stärksten vertretenen Herkunftsländern, aus denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden eines Angebots der Internationalen Jugendarbeit im Jahr 2021 kommen, befinden sich auf Platz 3 aber auch Syrien mit 66 Angeboten (9,6%), die Russische Föderation mit 30 Ange - boten (4,4%) und Afghanistan mit 27 Angeboten (3,9%). An diesen Anteilen hat es nur geringfügige Veränderungen im Vergleich zu den Vorjahren gegeben. Polen, Frankreich und Syrien waren auch im Jahr 2017 und im Jahr 2019 die Spitzenreiter unter den Herkunftsländern, aus denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden eines Angebots der Internationalen Jugendarbeit stammten. Auch die hohe Bedeutung der Russischen Föderation und der Türkei hat sich in diesen Jahren gezeigt. Offenbar findet im Rahmen der Internationalen Jugendarbeit kontinuier- lich ein hohes Maß an Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus diesen Ländern statt, zumal es auch hier Strukturen und Institutionen für internationale Jugendbegegnungen gibt, wie die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch oder die Deutsch-Türkische Jugendbrücke. Etwas anders dürfte es sich mit Syrien und Afghanistan verhalten. In früheren Datenreporten 13 wurden einige Besonderheiten der Angebote herausgearbeitet, von denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden aus einem dieser Länder stammen. Es ist daher davon aus - zugehen, dass diese Angebote nicht einem geplanten Jugendaustausch mit einer Partnerorganisation und einem gegenseitigen Besuch dienen und es auch darüber hinaus nur wenig organisatorische Gemeinsamkeiten mit den anderen Angeboten der Internationalen Jugendarbeit gibt.

Die meisten Teilnehmendenzahlen gab es im Berichtsjahr 2021 bei Angeboten, bei denen alle oder die meisten aus- ländischen Teilnehmenden aus Israel stammen. → Abb. 11 Die 21 Angebote, auf die dies zutrifft, verzeichnen insgesamt 7.161 Teilnahmen. Das ist immerhin fast ein Fünftel (19,8%) aller Teilnahmen an Angeboten der Internationalen Jugend- arbeit in diesem Berichtsjahr. Nach Israel folgen auch hier Polen (mit 5.012 bzw. 13,8% aller Teilnahmen an den 91 Angeboten, bei denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden aus Polen stammen) und Frankreich (mit 1.736 bzw. 4,8% aller Teilnahmen an den 72 Angeboten, bei denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden aus Frankreich stammen). Von den 105 bzw. 15% der 687 Angebote der Internationa - len Jugendarbeit, die 2021 im Ausland stattfanden, hatten die meisten neben deutschen mehrheitlich französische Teilnehmer*innen (21 Angebote bzw. 20% der Angebote im Ausland; ohne Abb.), mehrheitlich belgische Teilneh- mer*innen (13 Angebote bzw. 12,4% der Angebote im Aus - land; ohne Abb.) oder mehrheitlich polnische Teilneh- mer*innen (9 Angebote bzw. 8,8% der Angebote im Aus - land; ohne Abb.). Im Jahr 2019 stach Israel bei den Teilnehmendenzahlen nicht hervor. Stattdessen gab es mit weitem Abstand die meisten Teilnehmenden (37.230 von 128.830; 28,9%) an Angeboten, bei denen alle oder die meisten ausländischen Teilnehmenden türkischer Herkunft waren.

13 Vgl. Volberg, S. / Pothmann, J. (2015): Internationale Jugendarbeit im Spiegel der Kinder- und Jugendhilfestatistik – Analysen auf Basis der amtlichen Daten 2015. In: IJAB (Hrsg.): Datenreport Internationale Jugendarbeit, 2015, S. 3–22.

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