Datenreport Internationale Jugendarbeit 2021

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Kapitel 4

4.1 Angebotsumfang und -struktur Die Förderkreise berichten für das Jahr 2021 von insge- samt 1.688 6 gruppenbezogenen Angeboten des öffentlich geförderten internationalen Jugendaustauschs, im Jahr 2019 waren es 8.711 Angebote und im Jahr 2017 9.513 Angebote. Diese Zahl umfasst neben dem schulischen Austausch den außerschulischen Jugend- und Fachkräfteaustausch, den beruflichen oder berufsorientierten internationalen Aus - tausch sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. 7 Nicht berücksichtigt sind in dieser Zahl individuelle Austausch- formate wie Freiwilligendienste oder individueller schuli- scher Austausch. Es fällt ein deutlicher Rückgang der geför - derten Angebote im Vergleich zu den Vorjahren auf, der auf die Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen ist. 2021 wurden 80,7% bzw. 82,3% weniger Angebote geför - dert als 2019 und 2017. Von den geförderten gruppenbezogenen Angeboten fanden 4.847 (55,6%) im Inland, das heißt in Deutschland, und 3.862 (44,3%) im Ausland, das heißt in den Partnerlän - dern, statt. Es gab also mehr Angebote in Deutschland als in den Partnerländern, wie bereits im Jahr 2017 mit 4.984 Angeboten in Deutschland (52,4%) und 4.529 Angeboten in den Partnerländern (47,6%). Von den geförderten gruppenbezogenen Angeboten in Präsenz fanden 781 (54,8 %) im Inland, das heißt in Deutsch - land, und 643 (45,2%) im Ausland, das heißt in den Partner - ländern, statt. Es gab auch hier mehr Angebote in Deutsch - land als in den Partnerländern, wie bereits in den Jahren 2019 und 2017, in denen 55,6% bzw. 52,4% der Angebote in Deutschland und 44,3% bzw. 47,6% der Angebote in den Partnerländern stattfanden.

Neu hinzugenommen wurde die Option, die Angebote digi- tal/hybrid durchzuführen. Daher fanden 356 Angebote ohne spezifizierte Ortsangabe statt. Die Erfassung der Daten weist bei den Merkmalen ‚in Präsenz‘ und ‚digital/ hybrid‘ partielle Überschneidungen auf. 8 Um eine korrekte Abbildung zu gewährleisten, werden diese Daten geson - dert abgebildet, wenn eine Implementierung aufgrund der Darstellungslogik nicht möglich ist. Die meisten Angebote im In- und Ausland wurden vom DFJW gefördert (279 im Inland, 281 im Ausland), gefolgt vom KJP und JfE. → Abb. 1 Dies spiegelt sich auch bei den digi- talen/hybriden Angeboten wider: Das DFJW förderte 246 von insgesamt 560 Angeboten und im Vergleich zu den anderen Förderkreisen mit 69,1% die meisten digitalen/ hybriden Angebote. Bei JfE wurden keine Angaben zu digi - talen/hybriden Angeboten gemacht, da aufgrund der För - derstruktur keine Unterscheidung zwischen digitalen und Präsenz-Veranstaltungen gemacht wurde. 9 Außer bei DPJW und DGJW überwiegen bei allen Förderkreisen die geför - derten Angebote im Inland. → Abb. 3 Ein Blick auf die Anteile der einzelnen Förderkreise am Gesamtangebot der gruppenbezogenen Angebote in Prä - senz zeigt deutliche Unterschiede: Das DFJW stellte mit 39,3% die Mehrheit aller geförderten Angebote, mit Abstand folgt der KJP mit einem Anteil von 20,4% und JfE mit 18,8%. DPJW, JfE und der KJP förderten somit zu unge - fähr je einem Fünftel die internationalen Angebote des gruppenbezogenen Jugendaustauschs. → Abb. 2

8 Die 91 digitalen/hybriden Angebote wurden beim DPJW nicht gesondert erfasst. Somit muss diese Zahl von der Gesamtzahl aller Begegnungsformen abgezogen werden, weswegen es eine Abweichung der Summe der Angebote von der Gesamtzahl gibt. 9 JUGEND für Europa gab an: „Die Förderstruktur von Erasmus+ und dem Europäischen Solidaritätskorps bietet den Antragsstellern eine größtmög - liche Flexibilität, auch hinsichtlich des Einbezugs von digitalen und hybriden Elementen. Eine Unterscheidung zwischen digitaler und Präsenz-Veranstal - tung ist nicht möglich.“

6 Die Gesamtzahl ist höher als die Summe der Angebote nach Format oder Durchführungsort. Grund dafür ist, dass bei 83 Angeboten des KJP Angaben fehlen. 7 Die Fort- und Weiterbildungsaktivitäten wurden beim KJP nicht gesondert vom BVA erfasst und müssen dort unberücksichtigt bleiben.

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