4 VERTRAULICHKEIT BEI DER NUTZUNG VON TELEKOMMUNIKATION, AUCH FÜR FERNANALYSEN UND FERNSUPERVISION 4.1 Einleitung Moderne Telekommunikation, einschließlich Sprachtelefonie, Videotelefonie oder Videokonferenz (z. B. Skype) 7 und E-Mail, wird von Psychoanalytikern zunehmend zur Kommunikation mit Patienten und Kollegen genutzt. Die Kommunikation mit Patienten umfasst sowohl gelegentliche als auch regelmäßige Konsultationen per Telefon oder Skype (oder ähnliche Plattformen), und die Kommunikation mit Kollegen umfasst telefonische Konsultationen über Patienten, klinische Supervision und telefonische Seminare sowie den Austausch von Behandlungsnotizen und anderem klinischen Material per E-Mail. Psychoanalytiker sind derzeit einem zunehmenden wirtschaftlichen und kulturellen Druck ausgesetzt, diese neuen Kommunikationsformen zu normalisieren und in ihrer klinischen Arbeit immer stärker zu nutzen. Die Durchführung von Psychoanalysen mittels Telekommunikation (verschiedentlich als „Fernanalyse“, „Teleanalyse“, „Distanzanalyse“ und „Skype-Analyse“ bezeichnet) ist in der Psychoanalyse derzeit Gegenstand vieler Diskussionen. Viele Kollegen beziehen überzeugt Stellung für und gegen diese Praxis, wobei auf beiden Seiten ethische und technische Argumente vorgebracht werden. Die starke Polarisierung in der Debatte zeigt sich in einigen der Rückmeldungen, die der Ausschuss zum Entwurf dieses Berichts erhalten hat (siehe Abschnitt 10, unten). Es ist wichtig festzustellen, dass der Umfang der Debatte über die Fernanalyse viel breiter ist als über Vertraulichkeit, während sich dieser Bericht nur insoweit mit der Fernanalyse befasst, als er sich auf Vertraulichkeit bezieht. Die der Telekommunikation innewohnende Unsicherheit bedeutet, dass die Fernanalyse, wie alle oben genannten Praktiken, Risiken für die Schweigepflicht beinhaltet. Die IPV hat bereits Leitlinien herausgegeben, die betonen, dass die Psychoanalyse „im Raum - persönlich“ durchgeführt wird und dass andere Formen der Analyse nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden sollten (IPV, 2017). Sie weist darauf hin, dass es „Fragen der Sicherheit, des Datenschutzes und der Vertraulichkeit bei allen Formen der Telekommunikation“ gibt, und er stellt fest, dass „sich die Analytiker davon überzeugen müssen, dass die von ihnen verwendete Technologie sicher ist und die Vertraulichkeit des Patienten schützt“ (IPV, 2014-17, Absatz 7). Im Folgenden werden die mit der Nutzung der Telekommunikation für die psychoanalytische Beratung verbundenen Risiken für die Vertraulichkeit sowie die Auswirkungen auf dies IPV und ihre Mitglieder untersucht. 7 Auch z. B. : FaceTime, WhatsApp, GoToMeeting, VSee, WebEx, Zoom, etc. Die folgende unabhängige Wh t tepbss:i/t /e wb wi e wt e.tt edleetma iel lni et ar lthe eVael trhgcl eoimc hpea zr iws oi sncsh. ceonme /t wp rai v6a0t ea-l pt errancat itci ve e n P l a t t f o r m e n :
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