D er Gründer des Santuario di San Romedio kam aus Süddeutschland, genauer gesagt aus Bayern. Wahr- scheinlich hieß er Romedius oder Remigius. Auch über seine Lebenszeit weiß man nichts Genaues. Für die ei- nen lebte und wirkte er im 4., für andere zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert, und eine dritte Gruppe ist davon über- zeugt, dass er im 11. Jahrhundert wirkte. Romedius ent- stammte, so die Heiligenlegende, aus reicher bajuwarischer Sippe. Er verschenkte alles, was er besaß und pilgerte nach Rom. Anschließend ließ er sich im heutigen Trentino nie- der, auf dem, zu deutsch, Nonsberg. Bevor die erste der fünf Kirchen der Einsiedelei entstand, hauste Romedius in einer finsteren Grotten. Fast 500 Jahre lang existierte weder ein Wohn- noch ein Sakralgebäude. Erst um das Jahr 1000 wurde eine erste Kirche über der Gruft mit den Gebeinen des heiligen Mannes errichtet. Sie zog fortan eine Menge Pilger an. Die Kirche duldete den Kult des heiligen Romedius offiziell ab dem 13. Jahrhundert. Im 15. und 16. Jahrhundert entstanden weitere Gebäude. Die letzte Kirche wurde 1918 fertiggestellt, als Dank der Gläubigen, dass der erste Weltkrieg zu Ende war. Gruselige Glaubensgaben Interessant in den Kirchen ist die Vielzahl der Votivgaben aus verschiedenen Jahrhunderten. Die ersten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie alle zeigen entweder geheilte Kör- perteile, zumeist in kleinen handlichen Darstellungen, aus Silber gefertigt oder in Gemälden festgehalten. Sie zeigen in einer oft naiven Bildersprache Gläubige, die aus Seenot oder brennenden Häusern gerettet werden. Und auch Menschen, die nicht an einer schlimmen Zahnentzündungen gestorben sind. In der Hauptkirche ist auf einem Altarbild der legen- däre Einsiedler zu sehen, mit einem Bären an einer Art Hundeleine. Die fromme Ikonografie bezieht sich auf eine Geschichte aus dem Leben des Romedius. Als der fromme Mann zum Bischof nach Trento reiten will, erfährt er von einem seiner Jünger, dass ein Bär sein Pferd gerissen habe. Romedius lässt sich von dieser Nachricht nicht beeindru- cken, und fordert seinen Jünger auf, den Bären zu satteln. Die Bestie fügt sich wie ein zahmes Haustier. Die angeneh- me und kurze Wanderung zur Einsiedelei beginnt am Park- platz des Museo Retico in Sanzeno, ein sehenswertes ar- chäologisches Museum. Über den landschaftlich reizvollen Wanderweg Sentiero delle forre di San Romedio führt die Strecke an malerischen Felsformationen vorbei, genau je- nem Verlauf folgend, den einst eine historische Wasserlei-
Geografische Verortung zu Beginn jedes Kapitels
INFO
AUSFLUG NACH MADONNA DI CAMPIGLIO Rund eine Stunde durch herrliche Berggegenden dauert die Autofahrt nach Madonna di Campiglio. Die so genannte Perle der Brenta-Dolomiten ge- hört sicherlich zu einem der schönsten und mon- dänsten Wintersportorte Italiens. Im Sommer empfiehlt sich die Region zum Bergwandern. Rund 1600 Meter hoch gelegen, wurde Madonna di Cam- piglio zum ersten Mal im 12. Jahrhundert erwähnt. Die Gründung geht auf ein Pilgerkloster zurück, das frommen Wanderern auf dem Weg nach Rom Un- terkunft bot. Heute warten in Madonna vor allem sehr komfortable Hotels auf Gäste. Schon Kaiserin Sisi und Gatte Franz Joseph waren von dem Bergort angetan. Kurios: Jedes Jahr findet der Carnevale Asburgico statt, bei dem ein festlicher Ball mit his- torisch anmutenden Gewändern an Sisis Zeiten erin- nert. WEITERE INFORMATIONEN Santuario di S. Romedio, www.visitvaldinon.it Museo Retico, www.cultura.trentino.it
DIE ZAUBERBURG DER EREMITEN Von Felsen umgeben lockt diese romantisch und ungemein malerisch in einem engen Tal gelegene Einsiedelei. Gleich fünf Kirchen bietet die katholische Wallfahrtsstätte, die seit über 1000 Jahren existiert. SANTUARIO DI SAN ROMEDIO – REINE GLAUBENSSACHE 7
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DER NORDEN 33
DER NORDEN
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Schnelle Verortung in der Übersichtskarte
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