Gut aufgestellt: In Italien sind die Recyclingquoten bei den meisten Wertstoffen im europäischen Ver- gleich jetzt schon hoch. Nun wird verstärkt in innovative Technolo- gien investiert.
EUROPA/ZENTRALASIEN
ITALIEN Kreislaufwirtschaft schreitet voran
Das Vorhaben befindet sich noch in der Genehmigungsphase. Ein Fokus der italienischen Kreislauf- wirtschaft liegt auf der Umwandlung von Abfällen in Wasserstoff. So plant der italienische Anlagenbauer Maire Tecnimont in Genua für 300 Mil- lionen Euro eine Anlage, in der Ab- fälle in Biomethanol umgewandelt werden. Daraus soll Wasserstoff ge- wonnen werden. Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen und jährlich bis zu 200.000 Tonnen Abfall verarbeiten. Maire Tecnimont ist ein internatio- naler Anlagenbauer für die Öl- und Gasindustrie. Er gehört zum Next- Chem-Konzern, der sich auf nachhal- tige Produktion von Chemikalien und Energie spezialisiert hat. NextChem plant seinerseits mit dem Energie- konzern Eni im sizilianischen Gela bis
2026 eine weitere Anlage zur Erzeu- gung von Wasserstoff aus Methanol. Auch große Modehersteller setzen auf die Wiederverwertung hochwerti- ger Textilien. So baut Gucci an den tos- kanischen Standorten Scandicci und Campi Besenzio bis 2026 ein Zentrum zum Recyceln von Textilien und Leder. In Imola baut die Gruppe Heram- biente ein auf die Automobilindustrie zugeschnittenes Recyclingzentrum für Karbonfaserstoffe. Der Stand- ort liegt im Cluster Motor Valley, wo unter anderem Ferrari, Lamborghini und Maserati ansässig sind. Heram- biente will den Betrieb im Laufe von 2024 starten und die Technologie auf weitere Standorte für die Luftfahrt- industrie, den Schiffbau, die Material- forschung und andere High-Tech- Branchen ausdehnen. GTAI/IHK
Italienische Investoren entwickeln neue Kreislauftech- nologien für die Wasserstoff-, Chemie-, Kfz- und Modeindustrie. Für die Umsetzung der Projekte stehen Italien EU-Fördergelder in Höhe von 2,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Das größte italienische Entsorgungs- projekt mit einem Investitionsvolu- men von 3,6 Milliarden Euro entsteht derzeit in Mantua. Dort baut das zum Energiekonzern Eni gehörende Chemieunternehmen Versalis eine Anlage zur chemischen Behandlung gemischter Kunststoffabfälle. Eni plant darüber hinaus auf einem ehe- maligen Raffineriegelände in Porto Maghera eine Anlage, in der Klär- schlamm getrocknet wird, um daraus Phosphor und Energie zu gewinnen.
SPANIEN Mindestlohn angepasst
In Spanien gilt rückwirkend zum 1. Januar 2024 ein neuer gesetzlicher Mindestlohn. Er wurde mit königlichem Dekret vom 6. Februar 2024 auf 37,80 Euro pro Tag und 1.134 Euro pro Monat (bei 14 Monatsgehäl- tern) festgesetzt. Im Vorjahr betrug der Mindestlohn 36,00 Euro pro Tag und 1.080 Euro pro Monat. Das ist eine Erhöhung von 5 Prozent gegenüber 2023. Die Mindestlohnbestimmungen gelten flächendeckend und unabhängig von der Art der Beschäftigung. In Tarif- verträgen oder Betriebsvereinbarungen können abwei- chende höhere Löhne festgelegt sein.
Deutsche Unternehmen, die Mitarbeiter für grenzüber- schreitende Einsätze nach Spanien entsenden, müssen den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn einhalten. Sofern Tarifverträge für die entsprechende Branche oder den Geschäftszweig anwendbar sind, gelten diese auch für entsandte Arbeitnehmer während des Entsendezeitraums. GTAI/IHK
Weitere Informationen zur Mitarbeiterentsendung nach Spanien finden Sie auf unserer Website unter:
ihk.de/rhein-neckar/spanien-mitarbeiterentsendung
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IHK Global Business 03/2024
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