IHK-Global Business Ausgabe 3/2024

EUROPA/ZENTRALASIEN

USBEKISTAN Grüner Strom auf dem Vormarsch

Unternehmen. Die Palette reicht von Direktinvestitionen über Zulieferungen von Technologie bis hin zu Beratungs- leistungen, beispielsweise bei der Errichtung von Service- zentren für Solar- und Windtechnik sowie beim Aufbau einer eigenen Zulieferindustrie. Aktuell arbeiten Investoren an der Vorbereitung, Detail- planung oder Umsetzung von etwa 25 zentralen Fotovol- taik- und Windparks mit einer installierten Leistung von circa 15 Gigawatt. Unter den neu angekündigten Vorhaben ragen einige besonders investitionsträchtige und innova- tive Projekte hervor. So will das Unternehmen Masdar aus den VAE in naher Zukunft für etwa 2,6 Milliarden US-Dol- lar (US$) einen 2-Gigawatt-Windpark sowie Batteriespei- cher mit einer Kapazität von 1.150 Megawatt errichten. Der französische Solar- und Windkraftspezialist Voltalia plant am Standort Sho'rkol (Provinz Navoiy) das erste So- lar-Wind-Hybridkraftwerk in Zentralasien. Der 400-Mega- watt-Ökostrompark soll 2026 ans Netz gehen. Um die neuen Kraftwerke auszustatten und eine Wert- schöpfungskette aufzubauen, investiert das Land auch in die Fertigung von Baugruppen und Komponenten für die Fotovoltaik- und Windstromerzeugung. In neuen Gewerbe- parks sollen unter anderem Solarmodule, Kupferdrähte, -Bänder und -Stromschienen, Transformatoren, Wechsel- richter und Steckverbinder produziert werden. GTAI/IHK

Bei den erneuerbaren Energien ist Usbekistan ein Spätzünder. Erst seit August 2021 zapft ein indust- rielles Solarkraftwerk die Energie der Sonne an, im Mai 2022 folgte ein zweites Objekt. Im Jahr 2023 wurde die grüne Trendwende in der Stromerzeugung eingeleitet: gleich drei Fotovoltaik-Parks (897 Megawatt) und erste An- lagen eines 500-Megawatt-Windparks wurden in Betrieb genommen. Vieles spricht dafür, dass es in der Ökostrom- erzeugung weiter steil aufwärts geht. Die installierte Gesamtleistung von Kraftwerken auf der Basis von erneuerbaren Energien soll bis 2030 auf 27 Giga- watt steigen (inklusive Wasserkraftwerke), so die jüngste Zielmarke der Regierung vom Dezember 2023. Der Löwen- anteil der heute geplanten Ökostromprojekte entfällt auf Sonne und Wind (inklusive dezentraler Solarkleinanlagen). Der Anteil alternativer Energien am Stromverbrauch insge- samt soll von 8 Prozent im Jahr 2022 auf bis zu 40 Prozent im Zieljahr 2030 steigen. Neben den günstigen wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen sorgt die Förderung durch ausländi- sche Förder- und Geschäftsbanken und den usbekischen Staat für einen Aufschwung. Zudem hat Usbekistan von Natur aus viele Wind- und Sonnenstunden. Das rege Geschehen in beiden Ökostromsparten bietet Liefer-, Kooperations- und Investitionschancen für ausländische

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