IHK-Global Business Ausgabe 3/2024

ASIEN-PAZIFIK

SÜDKOREA Weltgrößtes Cluster für Halbleiter geplant

Im März 2023 kündigte Südkorea erstmals Investi- tionen in Höhe von circa 230 Milliarden US-Dollar in ein Halbleitercluster um Yongin, südlich von Seoul, an. Um das Projekt schnell voranzutreiben, hat die Regierung darauf verzichtet, eine Machbarkeitsstudie anzufertigen. Mitte Januar 2024 wurde nun angekündigt, die Investi- tionssumme für das Cluster auf umgerechnet 473 Milliar- den US-Dollar hochzuschrauben. Bis zum Jahr 2047 soll das Gesamtvorhaben umgesetzt werden. Mit einer Fläche von 21 Millionen Quadratmetern soll das Gebiet um die Stadt Yongin (Provinz Gyeonggi) das größte Halbleitercluster der Welt werden. Bereits heute befinden sich in der Region 21 Halbleiterwerke, darunter zwei zu Forschungszwecken. Die vorgelegten Pläne sehen weitere 16 Chipfabriken vor, darunter drei zu Forschungszwecken. Insgesamt würde das Cluster im Jahr 2047 also 37 Halblei- terwerke beherbergen. Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt auf schnellen Speicherchips, wie etwa solche mit hoher Bandbreite (high bandwith memory, HBM) und mit integ- riertem Prozessor (processing in memory, PIM). GTAI/IHK JAPAN Energiepolitik setzt auf Offshore-Windkraft Japan will erneuerbare Energien stärker nutzen. Dabei spielt neben der Solarenergie der weitere Ausbau der Windkraft eine zentrale Rolle. Das eröffnet auch deutschen Anbietern Chancen im Markt. Insbeson- dere in der Offshore-Windkraft ist ausländisches Know- how gefragt. Nach Angaben der Japan Windpower Association baute Japan letztes Jahr brutto 572 Megawatt (MW) an Leistung in der Windenergie zu. Ende 2023 erreichte der Bestand an installierter Kapazität in der Windenergie 5,2 Gigawatt (GW). Um den Ausbau voranzutreiben, setzt Japan auch auf Offshore-Windkraft. Offizielles Ziel sind gestartete Off- shore-Projekte mit einer Kapazität von 10 GW im Jahr 2030 und 30 bis 45 GW in 2040. Das bedeutet neue Vor- haben von mehr als 1 GW pro Jahr bis 2030 und von 2 bis 3 GW pro Jahr von 2031 bis 2040. Japan verfügt zwar über große Wasserflächen, allerdings nur über wenige flache Gewässer. Meist fallen die Küsten- gewässer sehr schnell tief ab. Daher sind für einen massi- ven Ausbau schwimmende Anlagen notwendig. Japan will dafür nicht nur seine direkten Küstengewässer, sondern auch Meeresgebiete in seiner exklusiven Wirtschaftszone nutzen. GTAI/IHK

Im internationalen Wettlauf der Halbleiterbranche Schritt halten: Schon heute ist Südkorea Weltmarktführer bei Produktion von Speicherchips. Künftig soll auch Forschung und Entwicklung eine größere Rolle spielen.

VIETNAM Markt für Medizintechnik springt wieder an Um die Gesundheitsversorgung im Land zu verbes- sern, hat Vietnams Regierung in den letzten Jahren eine Basiskrankenversicherung auf nahezu die gesamte Bevölkerung ausgeweitet. Ende 2023 umfasste sie etwa 95 Prozent der Bevölkerung – gegenüber 84 Prozent fünf Jahre davor. Der Ausbau der öffentlichen Gesundheitsinf- rastruktur hat aber nicht Schritt gehalten. Nachdem Skandale bei der Corona-Bekämpfung staat- liche Entscheidungen und damit Projekte gebremst hatten, investiert der Staat jetzt aber wieder stärker. Hanoi allein will bis 2025 vier neue Allgemeinkrankenhäuser eröffnen. In Ho-Chi-Minh-Stadt befinden sich ebenfalls drei im Bau. Der Zuwachs an Krankenhäusern dürfte sich auch positiv auf die Nachfrage nach Medizintechnik auswirken. Des Weiteren nehmen viele bestehende Krankenhäuser die Be- schaffungen wieder auf. Unter den ASEAN-Mitgliedsstaaten ist Vietnam der fünftgrößte Importmarkt für Medizintechnik. Die viet- namesischen Einfuhren lagen im Jahr 2022 noch leicht unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Deutschland ist das drittwichtigste Lieferland nach China und den USA. Deutsche Lieferungen spielen eine wichtige Rolle etwa in der Orthopädie und bei Röntgenapparaten und anderen bildgebenden Geräten. GTAI/IHK

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IHK Global Business 03/2024

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