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ALLE WEINE ZU WEINGUTS- PREISEN
So wird auch klar, wie es zu den ungewöhnlich vielen unterschiedlichen Weinen kommt, die Markus macht. Je nachdem kann eine Jahrgangsverkostung im Haus Klosterberg schonmal 80 verschiedene Weine umfassen. „Die sollen die Verkoster auch idealerweise wirklich alle probieren. Denn jeder ist individuell und eigenständig.“ Und wenn man den Hintergrund kennt, sich so kompromisslos nach dem zu richten, was der Wein will, dann kann man auch nachvollziehen, warum es nötig zu sein scheint, eine solche Flut verschiedener Weine zu machen, auch wenn die Erläuterung des Sortiments einen Weinhändler schonmal nahe an die Verzweiflung bringen kann. „Also, da wären die Kapseln, die gibt es in verschiede - nen Farben …“
REBSORTEN CHARAKTER
Die schiere Anzahl der Molitor-Weine kann schonmal überfordernd wirken, aber im Grunde genommen ist es gar nicht kom - pliziert, nur eben sehr vielfältig. Da wären zuerst die Namen der Weine, die sich nach ihrer Herkunft richten. Es gibt mit Haus Klosterberg den Gutswein, es gibt Ortsweine und Lagenweine aus Molitors vielen ver - schiedenen Einzellagen. Dann gibt es für die Rieslinge die Lesezeitpunkte, von Kabinett bis Trockenbeerenauslese. Soweit ähnelt das System dem der meisten anderen Wein- güter. Als zusätzliche Dimensionen kommen noch die Sterne hinzu, die von einem bis drei Sterne reichen und als Auszeichnung
GE L B PINOT BLANC RO T PINOT NOIR
WE I S S TROCKENER RIESLING GRÜ N FEINHERBER RIESLING G OL D EDELSÜSSER RIESLING
2019 RIESLINGHAUS KLOSTERBERG Markus Molitor, Mosel-Saar-Ruwer
2016 BRAUNEBERGER MANDELGRABEN* PINOTNOIR Markus Molitor, Mosel-Saar-Ruwer
2019 ZELTINGER SONNENUHR RIESLINGSPÄTLESE WEISSE KAPSEL Markus Molitor, Mosel-Saar-Ruwer Das ist einer dieser Weine, für die man Mar - kus Molitor liebt. Eine quicklebendige Kom - bination aus Tiefgründigkeit und purem He - donismus. Er kommt schon kräftig in die Nase. Pfirsich, Ananas und Maracuja, da spielt sich viel Frucht auf engem Raum ab, fantastisch konzentriert. Dazu kommen – so - zusagen als Sprungbrett der Aromen – noch leichte Noten von Salz, Gebäck und Gewürz. Am Gaumen auch so jung schon in toller Ba - lance. Die frische Säure wird durch die per - fekte Reife und ein kaum merkbares Zucker - schwänzchen komplett ausgeglichen. Wenn der Beweis angetreten werden soll, dass Ries - ling ein Stoff für Hedonisten ist, hiermit sollte das leicht zu klären sein.
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die besten Weine hervorheben. Das letzte Element ist die Kap - selfarbe, aus der sich entweder Rückschlüsse auf die Rebsorte oder den Süßegrad bei Ries - lingen ziehen lassen.
Ein Gutswein, der sich gewaschen hat! Das hier ist Riesling in Reinkultur, der schon deutlich seine Herkunft von den Schieferbö - den der Mittelmosel offenbart. Er ist frisch und hat Pep, mit Pfirsich und Aprikosen, aber auch mit einem Teil Limette und frischem, grünem Apfel. Aromatisch, ohne die Exotik zu haben, die Riesling manchmal hat. Das hier ist ein Wein, der nicht übertreibt oder mehr sein will, als er ist: Ein verdammt guter Schoppenwein, der auf keinen Fall fehlen soll - te, wenn es an die frische Luft geht. Perfekt auch als Begleiter auf einer Wanderung im Moseltal.
Fantastischer Pinot Noir, ganz eigenständig und unabhängig. Auch wenn er von burgundi - schen Klonen stammt, haben wir hier eine andere Interpretation der Sorte. Markus hat seinen Rotwein in Top-Lagen gepflanzt, denn ihm ist bewusst, dass man Pinot Noir richtig machen sollte, „sonst gibt das nichts“. Und der Wein gibt ihm Recht: Die Nase ist tief - gründig-fruchtig mit Kirschen und reifen schwarzen Beeren. Dabei kann man lange hi - neinschnuppern, denn die Eindrücke wech - seln ständig. Wenn man ihn dann trinkt, fragt man sich, warum man eben noch so fasziniert von der Nase war, denn am Gaumen passiert noch mehr! Die reifen Beeren sind da, tiefer und ergänzt durch Lakritz, sogar etwas Bitter - schokolade. Das ist ein unnachahmlich trinki - ger Ausdruck von Pinot Noir, intensiv, berau - schend in seiner enormen Länge. Einfach großartig! 16 °C 14910-16 0,75 l jetzt bis 2026 1l =38,67 € 29,00 €
Apropos Verkoster –
Markus betont, dass bei Jahrgangsverkostungen oft genug auch Gutsweine wie der Schiefersteil 90 Punkte bekommen. „Wieviel Wert
1. | BLICK EINEN MOSEL-STEILHANG HINAB MIT DEM TYPISCHEN SCHIEFERBODEN. 2. | DIE BEEREN UND IHR LESEZEIT - PUNKT BESTIMMEN DIE MÖGLICHEN KAPSELFARBEN.
man dem beimessen möchte, darüber kann man sich streiten, es kommt auch immer sehr darauf an, wie verkostet wird und auch wer da verkostet. Aber in jedem Fall ist so etwas eine tolle Anerkennung für das Team. Die machen ja eine wirklich schwere Arbeit hier und das muss ich auch honorieren.“ Das Weingut hält mit 15 von 39 den Rekord an deutschen Weinen, die bei Parker 100 Punkte bekommen haben. „Das ist doch eine Auszeichnung für die Mosel, für unser Weingut und sogar auch für ganz Riesling-Deutschland!“ Er freue sich über jeden Erfolg, den ein Kollege hat, denn damit komme die Reputation deutscher Weine wieder dahin, wo Molitor hinwill (und wenn man ehrlich ist, auch schon angekommen ist): an die Weltspit - ze, wie vor 100 Jahren. — (ms)
8– 10°C
14904-19
1,00 l
8– 10°C
14906-19
0,75 l
jetzt bis 2023 1l =9,90 €
ab 2023 bis 2043 1l =29,33 €
9,90 €
22,00 €
Rotwein
Roséwein
Weißwein
Rosé-Schaumwein
Biowein
NatWine
Limitiert
Schaumwein
Stark limitiert
JUNI 2021
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