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Drei Fragen an … den IHK-Start-up-Companion Stephan Deuser
ich freue mich für Heidelberg, und ich freue mich natürlich, dass das, was ich aufgebaut habe, wei- tergeht“, sagt Lamcken. Der große Vorteil für Vanessa Müller als Überneh- merin ist, dass sie hier ein etabliertes Geschäft vorfindet. Nicht nur die (künftigen) Kunden kennen den Troll Spielzeug-Laden, sondern auch die Lieferanten. „Das ist ja nicht immer ein- fach, Produzenten zu finden, die einen beliefern wollen“, hat Lamcken in seinem Berufsleben erfahren. Für die betriebswirtschaftliche Auswer- tung kann Vanessa Müller zudem auf konkrete Zahlen zurückgreifen und muss sich nicht auf Prognosen und Schätzungen verlassen. Das ver- einfacht das Schreiben eines Businessplans und Finanzierungsgespräche bei der Bank. Dass sie die Beratung der IHK Rhein-Neckar nutzen konnte, habe ihr in dem ganzen Prozess außerdem sehr geholfen. Trotzdem: „Für mich ist das unglaublich mutig, aber ich ergreife jetzt die Chance“, wundert sich Vanessa Müller ein bisschen über sich selbst. Manche Bekannte hätten die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen: „Als hättest du nichts anderes zu tun…“ Vanessa Müller sagt, der Troll sei ihr nach Hause in die Küche getragen worden, und dann habe es noch ein freies Ladengeschäft ein paar Meter vom ursprünglichen Standort entfernt quasi als Ge- schenk „on top“ gegeben. „Klar habe ich Muffen- sausen, aber ich sehe das als Geschenk und werde das Beste daraus machen.“ Ihr Hauptziel: mit den angebotenen Produkten weiterhin einen Teil zu einer unbeschwerten Kindheit beitragen, um die Welt ein kleines bisschen bunter und hoffnungs- voller gestalten.
Wozu es einen Start-up Companion? Stephan Deuser: Zur Unterstützung von Gründern auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen, und zwar in jeder Pha- se ihres Vorhabens. Von der Entwick- lung von Geschäftsmodellen über die Beantragung von Fördermitteln bis hin zur Etablierung des Unterneh- mens am Markt. Daneben geht es um Vernetzung mit Investoren, Mentoren, anderen Start-ups und weiteren Part- nern aus der Wirtschaft und Wissenschaft. Mein Ziel ist es, für Start-ups Hindernisse aus dem Weg zu räumen und sie bestmög- lich auf ihren Erfolg vorzubereiten. Welche Fragen beantworten Sie? Deuser: Es gibt mehrere große Fragestel- lungen, die ein Start-up zum Scheitern
Stephan Deuser ist IHK-Ansprechpartner speziell für Start-ups.
bringen. Eine der größten Hürden sind sicherlich die Finanzie- rungsfragen. Viele scheitern, weil ihnen das Geld ausgeht, bevor sie profitabel werden. Hinzu kommen Schwierigkeiten bei der Kunden- akquise, ein mangelndes Netzwerk oder fehlende Marktkenntnis. Auch rechtliche Themen werden oft unterschätzt. Zudem können Konflikte innerhalb des Teams oder unklare Rollenverteilungen das Wachstum bremsen oder die ganze Gründung sprengen.
Wann sollten Gründer zu Ihnen kommen? Deuser: So frühzeitig wie möglich!
Jetzt zum nächsten IHK-Start-up-Bootcamp am 10. Juli anmelden: stephan.deuser@rhein-neckar.ihk24.de
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Was ist ein Start-up?
Die kostenfreie Unternehmenswerkstatt Ba- den-Württemberg ist eine Plattform der IHKs zur Umsetzung der eigenen Geschäftsidee. Das Portal unterstützt aber nicht nur bei der Gründung, sondern auch bei der Unterneh - mensnachfolge oder wenn sich eine Schief- lage abzeichnet. ihk.de/rhein-neckar/unternehmens - werkstatt
Ein Start-up ist ein junges, innovatives Unternehmen, das in der Regel auf Wachstum ausgerichtet ist und häufig mit einer neuen Idee oder Technologie an den Markt geht. Start-ups sind oft in dynamischen und unsicheren Märkten unterwegs. Sie zeichnen sich durch Experimentierfreudigkeit, Flexibilität und Innovationskraft aus. Im Gegensatz zu etablierten Unter- nehmen liegt bei Start-ups der Fokus meist darauf, schnell ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwickeln und Märkte aufzumischen.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2025
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