TITELTHEMA | GRÜNDUNG
UNVEIL BUSINESS CONSULTING Glaubenssätze über Bord geworfen Ein Vierteljahrhundert hat Sabrina Malter in einem großen Industrieunternehmen gearbeitet. Und immer diejenigen bewundert, die selbstständig waren.
S abrina Malter dachte lange: „Gründung wäre schon cool. Aber nichts für mich.“ Nichts für mich? An diesem Glaubenssatz, dass selbstständig zu sein für sie selbst nicht in Frage komme, begann sie irgendwann zu zweifeln. Aus dem „nichts für mich“ wurde vor fast vier Jah- ren ein „warum nicht?“. Die in- zwischen 45-Jährige wagte den Sprung ins kalte Wasser, wobei das Wasser so kalt nicht war. Denn mit Lernkultur, Lean Management und Lernender Organisation hatte sie sich schon im Konzernkontext befasst, nun sollte dies das Thema ihres eigenen Unter- nehmenswerden, der Unveil Business Consulting GmbH. „Lernen ist zentral für einen selbst, aber auch für den Erfolg einer Organisation“, ist Malter
überzeugt. Für sie ein Herzens- anliegen, weil sie erlebt hat, wie ein Geist des Anpackens entsteht, wenn Menschen in Teams zusammenarbeiten, in kurzen Lernzyklen mit Ideen experimentieren und am Ende eine Lösung finden. Darüber hat Malter auch ein Buch geschrieben, das gerade erschienen ist: „Lernen leben. „Ein Praxisleitfaden zu Lern- kultur und Lernkompetenz für Führungskräfte und Change Agents“, lautet der Titel. Ihre eigene Lernkurve zeigt in den vergangenen drei Jahren Selbstständigkeit steil nach oben. Die größte Hürde sei indes gewesen, überhaupt an- zufangen. Denn Sabrina Malter war klar, was sie aufgibt: eine feste Stelle, Sicherheit, ein geregeltes Arbeitsleben. „Doch meine Neugierde auf etwas
Neues war einfach zu groß“, er- innert sich die Hockenheime- rin. Mit ihrer Leidenschaft fürs lebenslange Lernen war sie gewissermaßen prädestiniert für den Schritt. „Es braucht auf jeden Fall Mut – im Sinne von Ausprobieren und sich nicht selbst im Weg stehen“, betont Malter. Sicherheit sei für sie ein wichtiger Wert, aber nicht der Top-Wert. „Der heißt Lernen und Wachsen, etwas bewegen und hoffentlich zum Guten verändern.“ Malter hat zwei Töchter, die sind acht und zehn Jahre alt. Auch sie haben in den Überlegungen, ein eigenes Unternehmen zu gründen, eine Rolle gespielt. Sabrina Malter legt Wert auf den Austausch mit Frauen, die sich gegenseitig unterstützen. Auch beim IHK-Netzwerk Jungunterneh- merinnen ist sie Mitglied.
Es braucht beim Gründen auf jeden Fall Mut – im Sinne von Ausprobie- ren und sich nicht selbst im Weg stehen.
Sabrina Malter
Netzwerke für Frauen Der Austausch ist manchmal wichtiger als die Geschäftsidee. Deshalb gibt es:
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• das IHK-Netzwerk Jungunternehme- rinnen, das drei bis vier Mal im Jahr zu - sammenkommt. Bei den Veranstaltun- gen werden Ideen und Erfahrungen ausgetauscht sowie Wissen von Exper- tinnen rund um Existenzgründung und Unternehmensführung vermittelt.
• den Gründerinnentag einmal im Jahr als Inspiration und Präsentation von Role Models; Frauen, die schon erfolgreich gegründet haben. Dieses Jahr am 27. Juni:
• spezielle Beratungsangebote für Frauen, etwa den Aktionstag „Nach - folge ist weiblich“ oder die Frauen- wirtschaftstage
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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2025
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