IHK-Magazin Ausgabe 4/2025

STANDORT

hat vorbereitende Maßnahmen eingeleitet und betroffene Betriebe wurden im ersten Quartal zu einer Informationsveranstaltung geladen. Und während Heidelberg mit einer Hotel-Aus- lastung von über 50 Prozent zwar nach wie vor noch nicht das Niveau der Vor-Corona-Jahre erreicht hat, sind das dennoch Ergebnisse, von denen der ländliche Raum nur träumen kann. Der Neckar-Odenwald-Kreis erreichte 2024 gerade mal eine Auslastung von 26 Prozent. Ber- nadette Martini vom Hotel & Restaurant Lamm in Mosbach bestätigt: „Wir befinden uns derzeit in einer sehr schwierigen Situation. Bei den stei- genden Übernachtungszahlen wird gerne ver- gessen, dass vor allem die Campingplätze und Ferienwohnung-Vermieter profitieren,“ so die Hoteldirektorin. Laut Martini buchen im Winter ausschließlich Geschäftsreisende eine Über- nachtung in ihrem 93-Betten-Haus. Touristen bleiben bis auf Silvester nahezu komplett aus. Aber selbst bei Arbeitseinsätzen und den damit verbundenen Übernachtungen wird immer mehr gespart. Bernadette Martini: „Es gibt kaum noch Vor- oder Nachübernachtungen. Es werden nur die tatsächlich benötigten Nächte für den Arbeitseinsatz gebucht. Das Tagungsgeschäft ist seit Corona im ländlichen Raum sowieso stark rückläufig.“ MB

mussten wir die Mitarbeiter im Vorfeld schulen, die Systeme anpassen und neue Software- Lösungen aufspielen. Den Personalausweis müssen deutsche Gäste auch weiterhin vorzei- gen, um nachzuweisen, dass sie aus dem Inland kommen“, so Ihrig. Sein Verbesserungsvor- schlag: Den Meldeprozess automatisieren. Nur die wichtigsten Daten pro Gast erheben, keine Unterschiede machen, woher der Gast kommt. So wäre ein komplett digitales Verfahren wie in manchen europäischen Nachbarländern mög- lich und Voraussetzungen zum Self-Check-In geschaffen. Zu den steigenden Kosten bei Personal, Energie und Lebensmitteln gesellt sich in einigen Städ- ten und Kommunen die sogenannte Tourismus- abgabe, von vielen auch Bettensteuer genannt. In insgesamt 50 deutschen Städten gibt es sie schon, dazu gehören auch Mannheim und Ne- ckargemünd. Nun will Heidelberg nachziehen. Die Idee ist, dass der Gast sich mit fünf Euro pro Nacht am Erhalt der touristischen und städti- schen Infrastruktur beteiligen soll. Mit einer möglichen Verpackungssteuer droht den Ho- teliers und Gastronomen in Heidelberg zudem eine weitere nächste Belastung. Man will noch in diesem Jahr mit einem Satzungsbeschluss die Steuer umsetzen. Eine Verwaltungsgruppe

4.000 BETRIEBE im Hotel- und Gastgewerbe haben in Baden- Württemberg seit 2019 zugemach t. QUELLE: DEHOGA

Heidelberg weiterhin Spitzenreiter Übernachtungszahlen 2024 in Millionen (Vergleich zu 2023)

Heidelberg

1,8

+14,5 %

Mannheim

-7,4 %

1,7

Rhein-Neckar-Kreis

1,8 %

1,4

Neckar-Odenwald-Kreis

0,5

+0,2 %

0

0,5

1

1,5

2

QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG

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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2025

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