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leben vor. Der Europäischen Sozialfonds, das Jobcenter und die Stadt Mannheim fördern diese Maßnahme. Auf dem Stundenplan stehen unter anderem Berufs- orientierung, Vorbereitung von Vorstellungsgesprächen, ein Computerkurs, ein Praktikum, aber vor allem die Ent- wicklung eines Selbstwertgefühls. „Vielen der Teilneh- merinnen fehlt das Selbstbewusstsein, sie kennen gar nicht ihre Stärken. In einem ersten Schritt müssen sie sich erst einmal selbst kennenlernen“, weiß Müller-Rein- ke. Und sie setzt sich auch nach Abschluss des Kurses für ihre Schützlinge ein, sucht passende Betriebe, wirbt für die Teilzeitausbildung. „Die Vorbehalte sind immer noch zu hoch“, ist ihre Erfahrung. „Da helfen ausführliche Gespräche mit den Unternehmen. Und: Unser Vorbe- reitungskurs hilft natürlich bei der Beurteilung, welche Teilnehmerinnen für eine Ausbildung geeignet sind.“ Das kann Felix Ziegler nur bestätigen: „Eine Frau wie Sandra Müller-Reinke, die eine Vorauswahl für uns trifft und sagt ‚Schaut einmal, das könnte passen‘ – das ist für uns unbezahlbar. Gerade deshalb ist es besonders schade, dass dieses Programm so wenig bekannt ist.“ Mit Tobias Nath, IHK-Bereichsleiter für die kaufmänni- sche Berufsausbildung, arbeitet Müller-Reinke eng zu- sammen. So ist die IHK Rhein-Neckar regelmäßig mit im Boot, wenn es um die Gestaltung der Ausbildungsverträ- ge geht. „Ein wichtiges Thema ist beispielsweise, ob und in welcher Form die Ausbildungszeit bei einer Teilzeit- ausbildung aufgestockt wird“, sagt Nath. Je nachdem, um wieviel die Arbeitszeit pro Tag verkürzt wird, kann sich die Dauer der Ausbildung von drei auf bis zu 4,5 Jahre verlängern. Das sei jedoch nicht unbedingt attraktiv für jemanden, der in der Regel schon drei bis vier Jahre älter ist als der klassische Auszubildende. Doch aufgrund des Alters oder der schulischen Vorbildung kann man Aus- bildungsverträge generell verkürzen. Mit Luschka + Wa- genmann wurde sogar eine Ausbildungszeit für Andreea Matache von 2,5 Jahren vereinbart. Im Übrigen: Mit der Novelle des Berufsbildungsgeset- zes im Jahr 2020 wurde die 2005 erstmals geschaffene Möglichkeit der Teilzeitausbildung noch ausgebaut. Die Voraussetzung eines „berechtigten Interesses“ für eine Teilzeitausbildung wie Kindererziehung oder die Pflege von Angehörigen wurde gestrichen. Grundsätzlich steht diese Form der Ausbildung nun für alle Interessierten in allen dualen Ausbildungsberufen offen. „Eine Teilzeit- ausbildung kann beispielsweise auch für einen jungen Profifußballer eine Alternative sein – als Plan B, wenn es mit seiner sportlichen Karriere nicht so läuft, wie er sich das vorstellt“, so IHK-Experte Nath. uc
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