PEGaktiv Senioren und Pflege | April 2024

PEG AKTUELL

Eine Befragung von 428 Pflegekräften im Sommer 2020 verdeutlichte die vielfältigen körperlichen Beschwerden, unter denen die Pflegekräfte während Hitzeperioden leiden – von Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel bis hin zu Nervosität und Gereiztheit (Jegodka et al., 2021).

Berücksichtigung des TOP-Prinzips (technische – organisato- rische – pflegerische Maßnahmen) wurde ein Hitzemaßnah- menplan für stationäre Pflegeeinrichtungen der Altenpflege am Klinikum der LMU München entwickelt. Dieser Plan bietet umfassende Informationen für alle relevanten Akteurinnen und Akteure sowie Bewohnerinnen und Bewohner. Check- listen unterstützen die Pflegekräfte u.a. dabei besonders gefährdete Bewohnerinnen und Bewohner zu identifizie- ren sowie diejenigen, die zusätzliche Unterstützung bei der Flüssigkeitszufuhr benötigen und geben hilfreiche Tipps zur Steigerung der Trinkmotivation. Diese Materialien sind so- fort einsatzbereit und besonders praxistauglich. Neben dem Hitzemaßnahmenplan wurden im Rahmen unterschiedlicher Projekte und Initiativen viele weitere wertvolle Materialien zum Hitzeschutz im Gesundheits- und Pflegebereich entwickelt.

Hierfür plant das Klinikum der LMU in München und die Agentur ecolo aus Bremen ab Sommer 2024 ein interaktives Projekt für den Pflegesektor. In diesem können stationäre Pflegeeinrichtungen und Unterneh- men aus dem ambulanten Pflegesetting in Interaktion treten, voneinander lernen und sich gegenseitig bei der erfolgreichen Umsetzung von Maßnahmen unterstützen. Auf diese Weise kann dem wachsenden Wunsch von Pflegeeinrichtungen nach einem Austausch untereinan- der nachgekommen und auf bisherigen Erfahrungen aufgebaut werden.

Hitzeschutzmaßnahmen in der Pflege

Es ist dringend erforderlich, im Gesundheits- und Pflege- bereich wirksamen Hitzeschutz zu etablieren, sowohl zum Schutz der zu Pflegenden als auch zum Wohl der Gesund- heits- und Pflegekräfte. Die Hitzekompetenz von allen Mitar- beitenden, den Besuchenden und den Bewohnerinnen und Bewohnern muss gestärkt werden. Es braucht Strukturen, um Hitzebelastung in Einrichtungen gering zu halten. Unter

Hier eine Auswahl von Materialien und Kurzvideos zum kostenlosen Download: Der Hitzemaßnahmenplan für Pflegereinrichtungen der stationären Altenpflege mit Checklisten und Kopiervorlagen https://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/de/ bildungsmodule-plan/hitzemassnahmenplan/index.html Das Higela-Projekt mit Informationsmaterialien, einer „Hitze-Challenge“ und Schulungen u.a. für - Bewohnende - Pflegefachpersonal - Besucherinnen und Besucher sowie Angehörige - Leitungsebenen https://higela.de/materialsammlung-hitzeschutz-projekt-higela/

Sehen Sie hierzu auch Seite 46 in der Rubrik PEG Akademie.

Die Seite www.hitze.info mit Materialien und Vorträgen u.a. für

Weitere Informationen: BURKHARD EPPING Leitung Senioren- und Pflegeeinrichtungen Mobil: 0176 12302033 | Tel. 02863 416177 burkhard.epping@pegreen.de

- Ärztinnen und Ärzte - Pflegefachpersonal https://hitze.info/infomaterialien/

Die Seite Klima – Mensch – Gesundheit mit Informationen und Materialien auch in Form von Kurzvideos https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

Die Seite www.hitzeservice.de mit einem Maßnahmen- katalog und ergänzenden Praxisbeispielen

Allein die Vermittlung von Wissen reicht nicht aus um Hit- zeschutzmaßnahmen erfolgreich umzusetzen. Dies gelingt am besten durch Partizipation - die aktive Mitgestaltung des Hitzeschutzes durch alle Beteiligten. Nur so können die Belastungsquellen identifiziert und für die Einrichtung passgenaue Schutzmaßnahmen entwickelt werden, die bei allen Akzeptanz finden.

Autorin: DR. JULIA SCHOIERER ecolo - Agentur für Ökologie und Kommunikation LMU Klinikum München, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin julia.schoierer@med.uni-muenchen.de | julia.schoierer@ecolo-bremen.de

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Ausgabe April 2024

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