07 | 2024 IHK Global Business
US-WAHL 2024 „Project 2025“ zur Handelspolitik SEITE 4
GROSSBRITANNIEN
EU-LIEFERKETTENGESETZ Worauf sich Unternehmen einstellen müssen SEITE 18
Briten auf neuem Weg? SEITE 8
EDITORIAL
bereiten Sie sich und Ihr US-Geschäft auch schon auf eine mögliche Wiederwahl Donald Trumps im kommenden November vor? In Anbetracht der teilweise schwachen Umfrage- werte für Präsident Biden hat dieses Szenario durchaus eine gewisse Eintrittswahrschein- lichkeit. Führende Köpfe des rechtskonserva- tiven Spektrums, darunter zahlreiche Berater der ersten Trump-Administration, haben mit dem Programm „Project 2025“ bereits eine Art Drehbuch für einen republikanischen Wahl- sieg erarbeitet. Um zu analysieren, welche handelspolitische Agenda eine potenzielle Trump-II-Regierung künftig vorantreiben könnte, haben wir das Programm für Sie unter die Lupe genommen. Der US-Wahlkampf wird sich noch einige Monate hinziehen. Schnell geht es hingegen in Großbritannien: Mit der überraschenden An- kündigung, die Unterhauswahlen bereits für Anfang Juli anzusetzen, hat Premierminister Sunak das Land kurzfristig in einen sechs- wöchigen Turbowahlkampf gestürzt. Näheres erfahren Sie in unserer Europa-Rubrik (S. 8). Und auch in anderen Zielmärkten steckt viel Dynamik: Kanadas Städte und Provinzen brin- gen ihre Wasserinfrastruktur auf Vordermann (S. 12). Modernisiert und ausgebaut wird auch das Schienennetz in Indien (S. 14). Und passend zur Reisesaison berichten wir über anstehende Investitionen in der Hotelbranche Afrikas (S. 16). Viel Freude bei der Lektüre! Herzlichst Ihre Liebe Leserinnen und Leser,
10 Polen:
Lebensmittelmarkt bietet gute Chancen
12 Kanada:
Moderne Wassertechnik gefragt
Kathrin Fausel USA-Expertin
14 Indien:
Schienennetz erhält Modernisierungsschub
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INHALT
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International
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ASIEN-PAZIFIK
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14 Indien Schienennetz erhält Modernisierungsschub
#GemeinsamWeltweit #ihkrheinneckar
B2 B-Gespräche: Chancen für Werkzeugmaschinenhersteller 15 China Se niorenwirtschaft wächst rasch 15 Japan Absatz deutscher Waren bleibt stabil
TITELTHEMA
DIE ZAHL
4 US-Wahl 2024 „P roject 2025“ zur Handelspolitik
MENA/AFRIKA
16 Afrika Hotelbranche investiert kräftig 16 Vereinigte Arabische Emirate Im porte von Augenoptik steigen
KOMPAKT
95 % ZUWACHS
7 Kurznachrichten
ZOLL & RECHT
EUROPA/ZENTRALASIEN
18 EU-Lieferkettengesetz Wo rauf müssen sich Unternehmen einstellen? 18 Webinar Gr undlagen des US-(Re-) Exportkontrollrechts in 90 Minuten 19 Zoll-Ident App Authentifizierung für das Zoll-Portal 19 Lieferantenerklärung IHK-Vordruck aktualisiert 19 Russland Ne ue Sanktionsregelung 19 Türkei A.TR. Nachweis
8 Großbritannien Vo rzeitige Wahlen: Briten auf neuem Weg?
der Warenexporte in die USA aus Baden-Württemberg zwischen 2013 und 2023 (wertmäßig). Der größten Zuwachs lag bei Pharmaprodukten, deren Exporte um mehr als das 13-fache stiegen.
9 EU-Länder eD eclaration für Entsendungen vereinbart 9 Kasachstan Di versifizierung: Weg vom Öl 10 Polen Lebensmittelmarkt bietet gute Chancen 11 Italien Ge schäftsanbahnung auf dem italienischen Bahnmarkt
QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BW
O-TON DES MONATS
„Wir befinden uns nicht in einem Vakuum. Viele Un- ternehmen sehen bereits jetzt Möglichkeiten, ihr En- gagement in der Ukraine zu verstärken. Das wollen und können wir unterstützen.“ Reiner Perau, Geschäftsführer der AHK Ukraine, anlässlich der Ukraine Recovery Conference am 11. und 12. Juni 2024 in Berlin.
RUBRIKEN
17 Veranstaltungen 19 Impressum
AMERIKAS
12 Kanada Mo derne Wassertechnik gefragt 13 USA Ma rkt für Kunststoffe wächst 13 Kolumbien
Abfallwirtschaft lockt mit Geschäftschancen
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US-WAHL 2024
Der nächste US-Präsident tritt bereits in einem halben Jahr sein Amt an. Wir haben uns deshalb auf die Suche nach voraussichtlichen Kernelementen der US-Handelspolitik einer Trump-II- Administration gemacht.
„Project 2025“ zur Handelspolitik Wie werden bei einer Wiederwahl von Trump die Rahmenbedingungen für das US-Geschäft aussehen? Das Drehbuch „Project 2025“ liefert auch wesentliche Anhaltspunkte zur voraussichtlichen Handelspolitik. Wir haben zentrale Aussagen für Ihr US- und Auslandsgeschäft herausgefiltert.
Trump-II will „fairen“ statt „freien“ Handel Die dreißig von Peter Navarro geschriebenen Seiten dürften der aussagekräftigste Teil zur voraussichtlichen U.S. Handelspolitik einer künftigen republikanischen Prä- sidentschaft im Masterplan sein. Peter Navarro hingegen war bereits in der ersten Trump- Administration unter anderem als „White House Director of Trade and Manufacturing Policy“ wesentlich an der damaligen Handelspolitik beteiligt. Ende Mai erklärte Trump, den inzwischen 74-jährigen Navarro auf jeden Fall wieder anzustellen, wenn er erneut ins Weiße Haus ein- ziehen würde. Navarros handelspolitischer Ansatz hat ein Kernziel: Den Erhalt der nationalen Sicherheit der USA. Er nimmt das
Matthias Kruse
Das von der Heritage Foundation koordinierte „Project 2025“ zeigt mit einiger Wahrscheinlichkeit die Richtung und Kernelemente der Handelspolitik einer Trump-II-Administration auf. Das Projekt von mehr als einhundert republikanischen Think-Tanks und Organisatio- nen hat ein klares Ziel: Als republikanisch erachtete Politik soll möglichst schnell nach Beginn einer zweiten Amtszeit von Donald Trump umgesetzt werden und greifen. Ein Baustein des „Project 2025“ ist ein Masterplan für die künftige Aufstellung des Weißen Hauses, der Ministe- rien und der Bundesbehörden und ihre politische Ausrich- tung. Im Kern sollen alle auf eine Person ausgerichtet sein, den Präsidenten und seine Meinungen und Vorgaben.
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US-WAHL 2024
deutlich um 103 Milliarden US$ auf noch knapp 280 Milliarden US$. Das US-Handelsbilanzdefizit mit der Europäischen Union blieb mit 208 Milliarden US$ fast unverändert und ist damit deutlich näher an das Niveau des US-Handelsbilanzdefizit mit China herangerückt. Ob die EU deshalb stärker ins Fadenkreuz der Handelspolitik eines künftigen Präsi- denten Trump geraten wird, ist offen. Im Vergleich: Mit Mexiko und Viet- nam weisen die USA ein sehr schnell wachsendes Handelsbilanzdefizit auf und das gerade im Fall Vietnam bei einem deutlich kleineren Handels- volumen. Bei einem Handelsvolumen mit Vietnam von 124,2 Milliarden US$ beträgt das US-Handelsbilanz- defizit 104,6 Milliarden US$. US-Ex- porte nach Vietnam machen nicht einmal 9 Prozent der US-Importe aus dem Land aus. Die US-Exporte in die EU27 betragen dagegen immerhin 64 Prozent der US-Importe aus der Europäischen Union. Gleichzeitig steigt unter Republika- nern der Argwohn, dass sich hinter den schnell wachsenden Importen aus Vietnam und Mexiko verkappte chi- nesische Lieferungen verbergen. Bei seinem Wahlkampfauftritt am 15. Juni in Detroit rief Donald Trump seinen Zuhörern zu: „Right now Mexico is building the biggest car plants any- where in the world and they want to sell the cars back into the United States. They are stealing your jobs. Who would allow that to happen? And you know who owns the car plants being built in Mexico? China!” Auch wenn nach dem bisherigen Trumpschen Narrativ dank seines Einsatzes das „worst treaty ever“, das Freihandelsabkommen Nafta, durch das „best treaty ever“, das USMCA, ersetzt wurde, ist es durchaus mög- lich, dass Trump die im Juli 2026 anstehende Novellierung des USMCA nutzt, um aus seiner Sicht bessere Konditionen für die USA heraus- zuholen. Nicht ausgeschlossen ist auch, dass er die vertraglich zulässige Möglichkeit forciert, mit einer halb- jährigen Kündigungsfrist aus dem USMCA-Abkommen auszusteigen. Wer für sein US-Geschäft oder Pla- nungen zum US-Geschäft die aktuell besseren Zugänge per USMCA
Streben der kommunistischen Partei Chinas nach Weltdominanz als größte Gefahr für diese wahr. Zudem sei die nationale Sicherheit der USA bedroht, weil es den USA an ausreichend öko- nomischer, insbesondere industrieller Stärke fehle, um ihre militärische Un- abhängigkeit zu gewährleisten. Seismograph der zu schwachen industriellen Basis der USA sei das Handelsbilanzdefizit der USA, es zei- ge die Abhängigkeit von Warenbezü- gen aus anderen Ländern. Besonders risikoreich sei die Abhängigkeit von dem nach Weltdominanz strebenden kommunistischen China, aber auch die Abhängigkeit von Zulieferungen aus anderen Ländern, da Lieferketten gerade in Krisenzeiten gestört werden können. Das Handelsbilanzdefizit resultiere zu einem Gutteil auf unfairen Han- delspraktiken anderer Länder. Diese nutzten aus, dass sie mit höheren Zollsätzen als die USA US-Waren aus ihren Märkten fernhalten und die gleichen Waren aus eigener Produk- tion vergleichsweise leicht in die USA einführen könnten. Als Beispiel führt Navarro die Einfuhrzölle der USA an, welche für ausländische Autos aus WTO-Mitgliedsstaaten unter der Most-Favored-Nation-Klausel 2,5 Pro- zent betrügen, die der Europäischen Union (EU) hingegen 10 Prozent, die der Volksrepublik Chinas 15 Prozent und die Brasiliens 35 Prozent. Auch bei nicht-tarifären Handels- hemmnissen setzten andere Länder höhere Handelshemmnisse ein, um US-Waren von ihren Märkten fernzu- halten. Gleichzeitig würden Export- eure aus diesen Ländern vom niedri- geren Niveau in den USA profitieren. Eine weitere unfaire Praxis sei Währungsmanipulation, indem der Wert der eigenen Währung künstlich gegenüber dem US-Dollar (US$) ge- senkt würde. „Reziproker“ Ansatz bei Handelshemmnissen Um die eigene industrielle Basis zu stärken, sollten sich die USA deshalb reziprok zu ihren Handelspartnern verhalten. Er schlägt dazu die Verab- schiedung des schon 2019 vorgeleg- ten „United States Reciprocal Act –
USRTA“ vor. Auf Basis des USRTA sollten die USA drohen, die eigenen Zölle und nicht-tarifären Handels- hemmnisse auf das höhere Niveau des jeweiligen Handelspartners zu erhöhen. Ziel solle dabei sein, das andere Land dazu zu bringen, seine Beschränkungen auf das US-Niveau zu bewegen. Im Fokus: China, EU27, Mexiko und Vietnam Die neue Administration solle die Verhandlungen um Handelshemm- nisse nach Prioritäten führen. Ganz oben sollten jene Länder stehen, mit denen die USA ein vergleichsweise großes Handelsbilanzdefizit aufwei- sen und die höhere Zölle auf US- Waren erheben, als die USA umge- kehrt. Nach den Berechnungen des White House Office of Trade and Ma- nufacturing Policy aus dem Jahr 2019 stünden oben auf der Prioritätenliste die Volksrepublik China und Indien, gefolgt von einer zweiten Prioritäten- gruppe gebildet aus Thailand, Taiwan, der EU und Vietnam. Ebenfalls auf dem Radar folgen Malaysia und Japan. Indien wiese im Durchschnitt fast um zehn Prozentpunkte höhere Zölle auf US-Waren auf als die Höhe der Einfuhrzölle der USA auf indische Waren. Bei der Volksrepublik China, Thailand und Taiwan betrüge die Dif- ferenz zwischen 6-8 Prozentpunkten, bei Vietnam zwischen 4-6 Prozent- punkten und bei der EU, Malaysia und Japan zwischen 0-2 Prozent- punkten. Die EU wird von Navarro trotzdem in der zweiten Prioritäten- gruppe für „Gespräche“ auf Basis eines „reziproken Handelsansatzes“ nach USRTA gesehen, weil Europa deutlich hinter der Volksrepublik China und deutlich vor allen anderen Handelspartnern den größten Han- delsbilanzüberschuss mit den USA aufwiese. Da Navarros Ansatz gute Aussich- ten darauf hat Basis der Handelspoli- tik einer Trump-II-Administration zu werden, haben wir die aktuellen Volljahreszahlen der US-Handelsbi- lanz beleuchtet. Danach schrumpfte das US-Handelsbilanzdefizit mit China in 2023 gegenüber 2022
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US-WAHL 2024
Entkopplung der USA von China Geht es nach „Project 2025“ und dem Navarro-Vorschlag, sollten sich die USA zudem von der Volksrepublik China wirtschaftlich zu ihrer eigenen nationalen Sicherheit entkoppeln. Navarro empfiehlt dem nächsten US-Präsidenten diverse Maßnahmen vollständig und in Form von Execu- tive Orders umzusetzen. Dies würde bedeuten, dass die Maßnahmen sehr schnell und auch bei einem demokra- tisch dominierten Kongress umge- setzt werden können: Strategisches Ausweiten oder Anheben von Zollsätzen auf alle chinesischen Produkte mit dem Ziel „Made in China“-Produkte vom US-Markt fernzuhalten. Dies sollte in einem Tempo und auf eine Art passieren, dass die USA nicht von existentiellen Waren wie ausgewähl- ten Arzneimitteln abgeschnitten werden. Trump nannte in einem Fox-News-Interview im Februar bereits 60 Prozent oder noch höhere Zölle auf chinesische Waren.
Finanzielle und steuerlicher Anreize für US-Unternehmen, die ihre Fertigungen aus China zurück in die USA verlagern wollen Aufheben der Geringfügig- keitsschwelle von 800 US$ für chinesische Waren bei der Einfuhr,
„I will put 200 percent tax on every car that comes in from those plants.” Donald Trump über Automobil- importe aus Mexiko in die USA bei einer Wahlkampfkund - gebung am 11. Mai 2024 in Wildwood (New Jersey)
um Zollumgehungen durch chinesische Unternehmen zu bekämpfen Ausschluss staatlicher
chinesischer Unternehmen von öffentlichen Ausschreibungen in den USA Verbot aller chinesischer Social-Media-Apps wie TikTok und WeChat, da sie ein hohes Risiko für die nationale Sicherheit der USA wegen des Abflusses von Daten amerikanischer Bürger bergen
aus Mexiko oder Kanada nutzt oder zugrundelegt, sollte dies bei seinen Plänen berücksichtigen. Auch, weil sich das US-Handelsbilanzdefizit gegenüber Kanada zwischen 2020, dem Jahr des USMCA-Inkrafttretens, und 2023 von knapp 14 Milliarden US$ auf knapp 68 Milliarden US$ nahezu verfünffacht hat.
Verbot chinesischer Investi- tionen in Hochtechnologie Verbot für US-Pensionsfonds in chinesische Aktien zu Systematisches Verringern und dauerhaftes Beseitigen
in den USA
investieren
jedweder Abhängigkeit der USA von chinesischen Lieferungen, die eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA darstellen können, wie etwa Medikamente, Halbleiter, Seltene Erden, Haupt- platinen, Flachbildschirme oder militärische Bauteile Reduktion oder Aussetzen der Visa-Vergabe an chinesische Studenten und Forscher, um Spionage und Informationsgewin- nung vorzubeugen Es ist denkbar, dass bei einer derartigen wirtschaftlichen Ent- kopplung der USA von China eine Trump-II Administration analoge Schritte von anderen Partnern, etwa der Europäischen Union, einfordert. Diese Forderung könnte unter- mauert werden mit der Drohung, andernfalls den Zugang zum US- Markt für Unternehmen aus den jeweiligen Partnerländern einzu- schränken. Den Originaltext zu Project 2025 („Mandate for Leadership“) finden Sie hier: https://project2025.org/policy/
Hauptziele der US-Handelspolitk 2025? Die USA sollten ihre größten und auf den höchsten Zollsatz-Differenzen beruhen - den Handesbilanzdefizite als Erstes angehen, so Peter Navarro in Project 2025.
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INDIEN
8
THAILAND TAIWAN
CHINA
6
VIETNAM
4
2
JAPAN KANADA
MALAYSIA
MEXIKO
EU
0
50
100
150
200
250
300
US-Handelsbilanzdefizit - 2023 in Milliarden US-Dollar
Zolldifferenz in Prozentpunkten - Durchschnitt 2018 auf MFN-Basis USA zu Partnerland
QUELLEN: PROJECT 2025, S. 772 / WHITE HOUSE OFFICE OF TRADE AND MANUFACTURING POLICY, MAI 2019, S.20 / UNITED STATES CENSUS BUREAU
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KOMPAKT
AUSLANDSMESSEPROGRAMM 2025 Mit „Made in Germany“ im Ausland präsent
Messen im nächsten Jahr, und im Nahen und Mittleren Osten von 23 auf 28 Beteiligungen. Die Länder Südost- und Zentralasiens bleiben mit mehr als 80 Messeförderungen an der Spitze. Weitere Beteiligungen des Bundes in Afrika (22) und Australien (5) runden das Programm ab. Wichtigstes Land sind wiederholt die USA mit mehr als 30 Beteiligungen. China und die VAE folgen mit 24 und 23 Gemeinschaftsständen, sowie In- dien mit 15 (plus fünf), Thailand mit acht und Singapur mit sechs Messen. AUMA/IHK Weitere Informationen und die Liste der geförderten Messen 2025: auma.de/de/ausstellen/foerderungen/ foerderungen-im-ausland
Unternehmen aus Deutschland können sich auch 2025 zu günstigen Konditionen an Firmenge- meinschaftsständen des Bundes auf Auslandsmessen beteiligen. Der Förderanteil beträgt rund 50 Prozent. Die Liste der durch das Bundesministe- rium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Messen wurden jetzt veröffentlicht. Das Programm deckt fast das gesam- te Branchenspektrum ab und sieht eine Förderung auf 230 Messen in knapp 50 Ländern vor. Die Auswahl trägt dem wachsenden Interesse an Lateinamerika Rechnung: Im Programm 2025 sind dort gleich 20 Messen zu finden – doppelt so viele wie in diesem Jahr. Auch in Europa steigt die Zahl von heute 18 auf 24
Deutsche Produkte schmecken: Der Gemeinschaftsstand auf der weltgrößten Lebensmittelmesse Gulfood in Dubai, VAE war auch in diesem Jahr sehr gut besucht.
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EUROPA/ZENTRALASIEN
GROSSBRITANNIEN Vorzeitige Wahlen: Briten auf neuem Weg?
mehr auf die oppositionelle Labour-Partei, die in Wahlumfragen auf einen komfortablen Vorsprung von im Schnitt 20 Prozentpunkten gegenüber den Tories kommt. Mehr Sicherheit bei der Energieversorgung Auch vor Veröffentlichung der Wahlprogramme sind die Eckpfeiler des Labour-Programms und ihrem Vorsitzenden Keir Starmer weitge- hend bekannt. Das von der Schatten- finanzministerin Rachel Reeves 2023 vorgestellte „Securonomics“-Konzept will die Rolle des Staates stärken, um wirtschaftliche Resilienz und nationa- le Sicherheitsinteressen zu vereinen. Das gilt insbesondere für die Energie- wirtschaft, deren Umbau die nationa- le Versorgungssicherheit des Landes gewährleisten soll. Das konkretisiert der erstmals im September 2021 veröffentlichte „Green Prosperity Plan“, der unter an- derem die Entwicklung von Projekten zur Stromerzeugung aus erneuerba- ren Quellen wie Wind- und Solar- energie vorsieht. Eine zentrale Rolle dabei soll der zu gründende staatliche Akteur „GB Energy“ einnehmen, der dazu beitragen soll, diese Projekte zu kofinanzieren und die Realisierung zu beschleunigen. Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit „Securonomics“ setzt auch auf eine Industriestrategie, die das Land im Wettbewerb mit den USA und der EU stärkt. Die Labour-Partei schließt eine Rückkehr in eine Zollunion mit der EU deshalb aus, will das Verhält- nis zur Union als wichtigem Partner aber neu aufsetzen und intensivieren. Einerseits vermeidet die Partei im Wahlkampf eine zu europhile Posi-
tion, möchte aber die wirtschaftlichen Beziehungen zur EU durch ein ge- meinsames Veterinärabkommen und der gegenseitigen Anerkennung von Berufsqualifikationen stützen. Die Überprüfung des Handels- und Ko- operationsabkommens im Jahr 2026 fällt in die Legislaturperiode der nächsten Regierung und bietet die Chance, die bilateralen Beziehungen zu verbessern. Zaghafte Wachstumssignale der Wirtschaft Die unerwartet frühen Unter- hauswahlen werden die kurzfristi- gen Wachstumsprognosen für die britische Wirtschaft wahrscheinlich nicht beeinflussen. Die Analysten von Oxford Economics begründen diese Einschätzung vor allem damit, dass der mögliche Regierungswechsel auf- grund des großen Labour-Vorsprungs bei den meisten Marktbeobachtern bereits eingepreist und keine fiskal- politische Wende zu erwarten sei. Ohnehin verbessert sich die briti- sche Wirtschaftslage nach der milden Rezession im 2. Halbjahr 2023 wieder zaghaft. So stieg das Bruttoinlands- produkt im 1. Quartal 2024 real um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjah- reszeitraum und wird im Jahresver- lauf weiter an Fahrt gewinnen. Für das Gesamtjahr prognostiziert Oxford Economics bereits ein Wachstum von 0,9 Prozent. Von realwirtschaftlicher Dynamik kann noch keine Rede sein. Treiber ist der Staatskonsum. Dabei bleibt die Staatsschuldenquote mit rund 98 Prozent hoch. Sowohl die Kon- servativen als auch die Labour-Partei versprechen eine Senkung der Staats- schulden und setzen sich damit einen verantwortungsvollen aber fiskalisch engen Spielraum. GTAI/IHK
Wird er der neue Premierminister? Sir Keir Starmer, Vorsitzender der Labour-Partei, bei einer Rede im britischen Unterhaus.
Während sich die Konjunktur erholt, deuten die Zeichen im britischen Wahlkampf auf einen Regierungswechsel hin. Unabhängig vom Ergebnis bleibt der fiskalische Spielraum gering. Wahlkampf im Turbo-Modus Premierminister Rishi Sunak über- raschte auch Politikexperten mit der Entscheidung, die Unterhauswahlen schon für den 4. Juli 2024 anzuset- zen. Zuvor wurde erwartet, dass die Wahlen im Herbst stattfinden wür- den. Jetzt schaltet die britische Insel in einen sechswöchigen Wahlkampf- Turbo. Dabei richten sich die Augen weniger auf die Tories, sondern viel-
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EUROPA/ZENTRALASIEN
EU-LÄNDER eDeclaration für Entsendungen vereinbart
Neun EU-Mitgliedstaaten – Deutschland, Griechen- land, Irland, Litauen, Polen, Portugal, Slowenien, Tschechien und Ungarn – haben sich auf die Einführung eines freiwillig anwendbaren, einheitlichen und digitalen Registrierungsformulars für Mitarbeiterentsendungen zwischen diesen Staaten (eDeclaration) geeinigt. Ziel dieses neuen entsenderechtlichen Formates ist die Verbesserung und Vereinfachung von Entsendeverfahren und damit der Abbau rechtlicher Hürden. Denn aufgrund der zum Teil sehr unterschiedlichen Ausgestaltung der rechtlichen Vorgaben in den einzelnen EU-Mitgliedstaa- ten stehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen vor hohen bürokratischen Herausforderungen. Die teilnehmenden Länder haben eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht, die eine endgültige und erschöpfende Maximalliste der im Rahmen der Entsende- meldung geschuldeten Angaben beinhaltet. Danach kön- nen Informationen aus fünf Kategorien abgefragt werden: 1. Betreffend den Dienstleister (zum Beispiel Name des entsendenden Unternehmens, Art der Entsendung) 2. Angaben zum entsandten Arbeitnehmer (unter anderem Name, Geburtsdatum) 3. Informationen in Bezug auf die Entsendung (zum Bei- spiel voraussichtliche Dauer) 4. Angaben zum Ansprechpartner im Aufnahmestaat (Art. 9 Abs. 1 Richtlinie 2014/67/EU) 5. Informationen über den Dienstleistungsempfänger (zum Beispiel Name und Anschrift). Zudem setzen sich diese Länder in Brüssel für die Schaf-
fung eines EU-weit einheitlichen Registrierungsportals ein. Über dieses soll auch der Nachweis der Sozialversicherung (A1-Bescheinigung) erbracht werden können. GTAI/IHK
Weniger Bürokratie bei Arbeitseinsätzen im Ausland
Die EU-Länder, die sich auf die Einführung eines einheitlichen und digitalen Registrierungsformulars für Entsendungen ge - einigt haben
Deutschland
Griechenland
Irland
Litauen
Polen
Portugal
Slowenien
Tschechien
Ungarn
QUELLE: IHK
KASACHSTAN Diversifizierung: Weg von Erdöl
Bedingungen, um grünen Strom aus Wind- und Solarenergie zu erzeugen. Mit diesem soll perspektivisch auch grüner Wasserstoff für Abnehmer im In- und Ausland produziert werden. Der gezielte Auf- und Ausbau auch in anderen Sparten des verarbeitenden Gewerbes soll Kasachstan mittel- bis langfristig zu mehr wirtschaftlichen Standbeinen verhelfen. Angestrebt wird, dass die so produzierten Waren nicht nur den einheimischen Markt versorgen, sondern auch in den Ex- port gehen. Zu weiteren Hoffnungs- trägern zählen die Landwirtschaft und die Transportbranche. Hinzu kommen der Tourismus sowie Finanz-
Für Kasachstan ist sein Roh- stoffreichtum ebenso bedeut- sam wie die geografische Lage, die das Land zu einer wichtigen Dreh- scheibe für Warenströme zwischen Ost und West macht. Ein bereits seit längerer Zeit an- gestrebter Strukturwandel kommt nur recht langsam voran. Dieser zielt vor allem auf einen deutlichen Ausbau der verarbeitenden Industrie ab, um die starke Abhängigkeit von Erdöl zu reduzieren. Daneben strebt Kasach- stan eine schrittweise Abkehr von fos- silen Energieträgern an. Das Land will bis 2060 klimaneutral sein. In der kasachischen Steppe herrschen gute
dienstleistungen mit dem Astana International Financial Centre (AIFC) als Finanzhub für den zentralasiati- schen Raum. GTAI/IHK Windräder statt Bohrtürme? Kasachstan will seine Wirtschaft diversifizieren und so seine Abhängigkeit von der Erdölförderung verringern.
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EUROPA/ZENTRALASIEN
POLEN Lebensmittelmarkt bietet gute Chancen
Pflanzliche Fleischalternativen waren bis 2022 zunehmend beliebt, doch seither sank die Nachfrage deutlich. Dies wird auf die gestiege- nen Preise im Vergleich zu Fleisch zurückgeführt. Viele Anbieter zogen sich zurück, wodurch das heimische Angebot an Vielfalt verlor. Exper- ten erwarten künftige aber wieder Zuwächse. Neue Varianten sollen Verbraucher überzeugen. Das böte neue Zulieferchancen für deutsche Produkte. Die Verkäufe pflanzlicher Alterna- tiven für Molkereiprodukte stiegen dagegen 2023 auf rund 220 Mil- lionen Euro. Pflanzliche Milch hält an den Verkäufen von Milch insge- samt einen Anteil von bereits fast 7 Prozent. Diese stammt auch aus dem Inland und es kommen immer wieder neue Produkte hinzu. Kaffee- und Weinimporte steigen Auch die Beliebtheit von Kaffee wächst. Die Verkäufe an private Haushalte und Gastronomen lagen 2023 bei über 1,5 Milliarden Euro. Die Kaffeeimporte stiegen 2023 auf 195.200 Tonnen. Rund 94 Prozent der Haushalte in Polen kaufen Kaffee. Der Pro-Kopf-Kaffeeverbrauch liegt derzeit bei rund 4 Kilogramm jährlich (Deutschland: 4,8 Kilogramm). Beim Alkoholkonsum dominieren Bier und Wodka aus polnischer Pro- duktion den Markt. Whisky ist eben- falls beliebt. Für weitere ausländische Spirituosen gibt es Marktnischen. Die steigende Weinnachfrage sank mit Beginn des Ukraine-Krieges und den darauffolgenden Preissteigerungen wieder: 2023 lag der Umsatz bei etwa 1 Milliarde Euro (2020: 1,3 Milliarden Euro). Weine aus Deutschland werden hingegen immer häufiger gekauft. Polen ist der fünftgrößte Absatzmarkt für deutsche Weine, so das Deutsche Weininstitut. GTAI/IHK
Auf den Geschmack gekommen: Deutsche Weine erfreuen sich in Polen immer größerer Beliebtheit und sind bereits in fast allen Geschäften zu finden.
Deutsche Anbieter haben eine starke Stellung unter den ausländischen Lie- feranten. Aber nicht alle deutschen Produkte werden importiert, viele Firmen, wie Bahlsen Polska, Tchibo Manufacturing Poland und Hochland haben eigene Produktionsstätten in Polen. Potenzial bei Bio- und veganen Produkten Marktchancen bieten sich auch bei hochpreisigen Bioprodukten. Zielgruppe sind hier insbesondere wohlhabende urbane Bevölkerungs- schichten. Ökologische Erzeugnisse dürften mit dem steigenden Umwelt- bewusstsein an Bedeutung gewinnen. Bionahrungsmittel halten aktuell in Polen einen Anteil von nur 0,5 Pro- zent gegenüber circa 12 Prozent in Westeuropa. Es besteht also ein sehr großes Wachstumspotenzial. Die in- ländische Erzeugung wird längerfris- tig eher gering bleiben. Derzeit sinkt die ökologische Herstellung tierischer Produkte sogar. Solche Lücken wer- den durch Importe gefüllt.
Gemäß einer Erhebung von Statista Market Insights werden die Nahrungsmittelumsätze in Polen 2024 um rund 7,4 Prozent zulegen. Angesichts gestiegener Löhne prognostiziert die EU-Kommission, dass der Privatkonsum der Haupt- motor für das Wirtschaftswachstum in Polen sein wird. Diese Entwicklung verbessert auch die Zulieferchancen für deutsche Lebensmittelhersteller. Deutsche Anbieter bedienen Marktnischen Die Nahrungsmittelherstellung ist eine der polnischen Kernbranchen. Trotz der umfangreichen inländi- schen Erzeugung bestehen aber auch für deutsche Anbieter gute Absatz- chancen auf dem polnischen Lebens- mittelmarkt. Das betrifft insbesonde- re verpackte Bioprodukte, die Polen nur begrenzt selbst herstellt. Auch für Wein, Sekt, Spirituosen und Kaffee aus Deutschland bestehen Markt- nischen, ebenso wie für Pralinen und andere Süßwaren. Zudem steigt die Nachfrage nach Fertiggerichten.
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EUROPA/ZENTRALASIEN
ITALIEN Geschäftsanbahnung auf dem italienischen Bahnmarkt
Vom 10. bis 12. Juni nutzten zehn baden-württembergische Unternehmen die von der IHK Rhein-Neckar organisierte Geschäfts- anbahnungsreise, um sich einen Überblick über das Potenzial des italienischen Bahnmarkts und seine wichtigsten Marktakteure zu ver- schaffen. Auf dem Programm standen Firmenbesuche bei dem in Italien führenden Zughersteller Hitachi Rail Italia in Pistoia, bei dem führenden italienischen Bahnbetreiber, der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato Italiane (FSI) in Rom, dem Wartungsdepot für Hochgeschwindig- keitszüge von FSI in Milano Martesana und Italcertifer, dem zur FSI-Gruppe gehörenden Unternehmen für Zertifizierungen, Inspektionen und Konformitätsprüfungen für Bahnsys- teme. Im Fokus der Reise stand die Frage nach dem Geschäftspotential von Bahntechnik- und Bahninfra- strukturlösungen für baden-würt- tembergische Unternehmen. Dafür führten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensive Gespräche mit den Einkaufsleitungen des Zugher- stellers Hitachi Rail Italia und dem Bahnbetreiber FSI und präsentierten bei kurzen Pitches ihre Lösungen und Produkte. FSI stellte den Gästen aus Baden-Württemberg im Gegen- zug sein Ausschreibungsportal vor und forderte sie auf, sich darauf zu registrieren und sich zukünftig an Ausschreibungen zu beteiligen. Aller- dings empfiehlt es sich gerade bei Ausschreibungen von FSI mit einem italienischen Partner zusammen zu arbeiten, auch weil die technische Dokumentation in italiensicher Spra- che vorgelegt werden muss. Zusam- men mit dem Partner vor Ort, der Deutsch-Italienischen Industrie- und Handelskammer (AHK Italien), hat die IHK Rhein-Neckar daher am letz- ten Tag der Geschäftsanbahnungsrei-
Eines der Highlights der Reise war der Besuch der Firmenzentrale von Ferrovie dello Stato Italiane in Rom. Hier erfuhr die Delegation, welche Anforderungen der Bahnbetreiber an seine Lieferanten stellt und welche Bahntechniklösungen gesucht werden.
se B2B-Gespräche mit potenziellen italienischen Kooperationspartnern organisiert, die individuell auf die Anforderungen der Teilnehmer ab- gestimmt waren. Nach drei intensiven Tagen waren sich die Teilnehmer der Reise darüber einig, dass ihre Erwartungen übertrof- fen wurden und konkrete Geschäfte angebahnt werden konnten. Dr. Max Siebert, CEO & Co-Foun- der von Replique GmbH fasste seine Eindrücke auf LinkedIn so zusam- men: “I think I can say already that this was the highlight of 2024 for me! 3 days highly intense networ- king with unique insights in Italian railway business and the possibility for on demand manufacturing of e.g. spareparts using additive manu- facturing! Thank you so much IHK Rhein-Neckar and Deutsch-Italieni- sche Handelskammer (AHK Italien) for organizing! It was a fantastic and memorable trip!“ IHK
Bei Italcertifer erhielten die baden- württembergischen Unternehmen auf- schlussreiche Einblicke in die Prüfung und Zertifizierung von Systemen, die im Rolling Stock, in der Signaltechnik und Bahninfra- struktur eingesetzt werden.
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AMERIKAS
KANADA Moderne Wassertechnik gefragt
in der verarbeitenden Industrie ist effizient und das Wasser wird in der Regel wiederverwendet oder kann in Oberflächengewässer zurückgeführt werden. Problematischer sind der Bergbau und die Öl- und Gasförderung, die als Hauptverursacher schädlicher Abwässer gelten. In Kanada zählt dazu insbesondere die Ölsandindustrie. Die Produzenten verwenden Schmutz- wasser zwar mehrfach, dennoch blei- ben große Teiche mit verunreinigtem Wasser zurück, das weder weiterge- nutzt noch in die Natur zurückgeführt werden kann. Auch die 28 Kohleberg- werke müssen negative Umweltauswir- kungen reduzieren. Hierfür erarbeitet das nationale Umweltministerium Vorschriften über die zulässige Schad- stoffkonzentration in Abwässern sowie über deren pH-Wert und Toxizität. Neue Technologien versprechen mehr Nachhaltigkeit Der Bedarf an neuen, nachhaltigen Wasseraufbereitungslösungen ist da- her groß. So hat das Start-up H2NanO aus Ontario eine Nanotechnologie zur Aufbereitung von Wasser aus Ab- wasserteichen entwickelt, mit deren Hilfe mehr Wasser wiederverwendet und möglicherweise sogar zurückge- führt werden kann. Das Unternehmen kooperiert eng mit der Canada‘s Oil Sands Innovation Alliance (COSIA). Der Spezialist für Wasser- und Abwas- seraufbereitung Ovivo und das Techno- logieunternehmen E2metrix arbeiten bereits seit zweieinhalb Jahren an einem System, das per- und poly- fluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) in Wasser und Abwasser beseitigt. Dabei wird die elektrochemische Oxidations- technologie von E2metrix eingesetzt. Im Februar 2024 hat Ovivo angekün- digt, E2metrix zu übernehmen. GTAI/IHK Mehr Informationen, Ausschreibungen und Links zu den subnationalen Platt- formen finden Sie auf der Vergabesei - te CanadaBuys: canadabuys.canada.ca/en
Die Bergbau- und Ölindustrie ist für einen Großteil des Wasserverbrauchs in Kanada verantwortlich. Neue Technologien sollen dabei helfen, giftige Abwässer zu begrenzen.
Abwasserbehandlung. Besonders in British Columbia, Alberta, Manitoba und Ontario werden solche Projekte vorangetrieben. Wie sich deutsche Anbieter beteiligen können Im Rahmen des Freihandelsabkom- mens CETA hat sich Kanada verpflich- tet, öffentliche Ausschreibungen für Unternehmen aus der EU zu öffnen. Dafür wurde mit CanadaBuys eine neue Ausschreibungsplattform entwi- ckelt, auf der künftig alle öffentlichen Ausschreibungen eingestellt werden. Bis es soweit ist, sind Aufträge auf regionaler oder kommunaler Ebene auf den Ausschreibungsplattformen der betreffenden Verwaltungsein- heiten zu finden. Verbrauch und schädliche Abwässer sollen reduziert werden Der größte industrielle Wasserver- braucher in Kanada ist die Strom- gewinnung. Fast zwei Drittel des entnommenen Süßwassers wird für die Erzeugung thermischer Ener- gie verwendet. Die Wassernutzung
Kanadas starkes Bevölkerungs- wachstum sorgt für einen zunehmenden Bedarf an Systemen zur Wasseraufbereitung und zur Abwasserbehandlung. Das derzeit teuerste Projekt ist die Modernisie- rung der Kläranlage auf Iona Island im Großraum Vancouver für etwa 7,2 Milliarden US-Dollar (US$). In öffentliche Wassersysteme wird kräftig investiert Weitere Großprojekte verfolgen Toronto und Winnipeg. Toronto investiert rund 2,2 Milliarden US$ in sein historisch größtes Regen- wasserbewirtschaftungsprogramm, das bis 2038 laufen soll. Winnipeg rüstet seine North-End-Kläranlage für gut 1,3 Milliarden US$ auf. Neben städtischen Kläranlagen und Anlagen zur Regenwasserbewirtschaftung besteht in Kanada auch eine hohe Nachfrage nach Hochwasserschutz- und Systemen für die industrielle
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AMERIKAS
USA Markt für Kunststoffe wächst Die Chemie profitiert von der US-Reindustrialisie- rungswelle, da steigende Produktionszahlen in Abnehmerbranchen wie Transportausrüstungen, Elektro- technik oder Nahrungsmittel die Nachfrage nach Chemie- erzeugnissen antreiben. Vor allem die Nachfrage nach Kunststoffen ist un- gebrochen. Laut Freedonia dürfte der Bedarf bis 2028 um insgesamt 1,9 Millionen Tonnen steigen. Aufgrund zunehmender Konsumausgaben und Bevölkerungszahlen wächst das Verpackungsaufkommen. Die Association for Packaging and Processing Technologies erwartet für 2024 einen Volumenanstieg um 1,5 Prozent. Bei Lebensmittel- verpackungen hält Plastik einen Wertanteil von rund 60 Prozent. Insbesondere die Nachfrage nach flexiblen Kunststoffverpackungen verzeichnet Zuwächse.
Auch in der Automobilindustrie gewinnen Kunststoffe an Bedeutung. Der Branchenverband American Chemistry Council (ACC) schätzt, dass die inländische Kfz-Produk- tion bis 2026 um durchschnittlich 1,5 Prozent pro Jahr wachsen und starke Impulse setzen wird. Mit jährlich 255 Kilogramm pro Kopf wird in den USA deutlich mehr Plastik verbraucht als in anderen Ländern. In den OECD-Staaten liegt der Durchschnitt bei 155 Kilogramm. Dem hohen Verbrauch stehen geringe Recyclingquoten gegenüber. Laut Berechnungen des Natio- nal Renewable Energy Laboratory (NREL) wurden im Jahr 2019 nur etwa 5 Prozent der Plastikabfälle wiederverwer- tet. Der steigende Kunststoffbedarf wird fast vollständig durch Polymerneumaterial gedeckt. GTAI/IHK
Kunststoff als Nachfragegarant: Der hohe Plastikeinsatz bei Ver- packungen sorgt in den USA für kräftige Wachstumsimpulse in der Chemiebranche.
KOLUMBIEN Abfallwirtschaft lockt mit Geschäftschancen
Nach der Einführung einer nationalen Strategie für Kreislaufwirtschaft (ENEC) und einer Gesetz- gebung für erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) sollen Nachhaltigkeit und Kreislaufkonzepte in der kolumbianischen Abfallwirtschaft eine größere Rolle einnehmen. Staatliche Ziele sehen unter anderem vor, bis 2030 eine Recyclingquote von 17,9 Prozent zu erreichen. Ein neues Modell für Abfallmanagement in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá sieht vor, dass ab 2026 ein Drittel weniger Müll auf der Deponie landet. Dabei sollen Anreize für Müllverwertung etabliert werden und es sind neue Mülltrennungsanlagen in Bogotás Periphe- rie vorgesehen. Viele Deponien erreichen in den kommenden Jahren ihre Kapazitätsgrenze oder haben diese bereits heute über- schritten. Daraus ergeben sich Chancen beim Ausbau alter
und der Schaffung neuer Deponien sowie Recycling und anderen Verwertungstechnologien. Weil viele Deponien bislang nur einfache Technik nutzen, eröffnen sich Geschäftsmöglichkeiten bei Modernisierungsprojekten. So haben etwa bislang nur wenige Anlagen Systeme, um Sickerwasser zu behandeln oder Deponiegas aufzuberei- ten. Hier werden moderne Technologien benötig. Ebenso im Bereich Hangschutz und Abdichtung. Und auch bei Biogas gibt es große Potenziale. Rund 60 Prozent der Sied- lungsabfälle in Kolumbien sind organisch, weshalb Kom- postierungs- und Biogastechnologien besonders gefragt sind. Laut dem Gasverband Naturgas plant das Unterneh- men Efigas ab August 2026 eine Biomethanproduktion auf der Mülldeponie in Manizales und das Unternehmen TGI arbeitet an Machbarkeitsstudien für Biogas im Bundes- staat Meta. GTAI/IHK
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ASIEN-PAZIFIK
INDIEN Schienennetz erhält Modernisierungsschub
Mumbai nach Ahmedabad soll im August 2027 den Betrieb aufnehmen. Das Eisenbahn- ministerium hat Machbarkeits- studien zu sieben weiteren Trassen in Auftrag gegeben. Die Studien sollen noch im Finanzjahr 2024/2025 abge- schlossen werden. Zudem hat die Regierung den Bau von drei Schienenfrachtkor- ridoren angekündigt: Einer wird ausschließlich dem Transport von Rohstoffen und Zement die- nen, ein Korridor soll die wich- tigsten Seehäfen vernetzen und einer wird bestehende Trassen mit hohem Frachtaufkommen entlasten. Zusammen umfassen die Korridore laut Plan 40.000 Kilometer und werden bis 2030 fertiggestellt. Damit kommt Indien seinem Ziel, den Anteil der Schiene am Frachtverkehr bis 2030 auf 45 bis 50 Prozent zu verdop- peln, ein gutes Stück näher. Um die Expansionspläne für das Schienennetz zu realisie- ren, will der Subkontinent bis 2028 den jährlichen Zubau auf 10.000 Kilometer verdop- peln. Dafür werden vor allem moderne Gleisbaumaschinen eingesetzt. GTAI/IHK
Höchstleistung auf der Schiene: Die Bahn auf dem Subkontinent trans - portiert jährlich etwa 6,5 Milliarden Personen – 2030 dürften es 10 Mil- liarden Menschen sein.
23 MILLIARDEN US-DOLLAR Investitionsbedarf veranschlagt das Ministry of Railways (MoR) pro Jahr für Indien im Rahmen
Indiens Eisenbahn soll schneller und sicherer
Spuren erweitert werden. Damit können künftig nicht nur mehr, sondern auch schnellere Verbindungen zwischen diesen Metropolen angeboten werden. Die Kosten beziffert das indische Eisen- bahnministerium auf insge- samt 50 Milliarden US-Dollar. Indiens erste Hochge- schwindigkeitszugstrecke von
werden. Dafür stehen einige Investitionen an. Bis 2034 sollen beispielsweise sieben besonders stark ausgelastete Trassen zwischen den Bal- lungszentren Delhi, Mumbai, Kolkata und Chennai durch- gängig auf zwei Spuren und streckenweise bis auf vier
des „National Railway Plan“. QUELLE: GTAI
B2B-GESPRÄCHE
10. BIS 12. SEPTEMBER 2024 Chancen für Werkzeugmaschinenhersteller Die indische Regierung hat in den letzten Jahren einige
Geschäftsführer und Einkäufer aus der Anwender- und Abnehmerbranche für B2B-Gespräche auf der AMB-Messe in Stuttgart zu treffen.
TEILNAHMEENTGELT: 150 EUR pro Unternehmen
Initiativen gestartet, um den Anteil der verarbeitenden Industrie am Brutto - inlandsprodukt zu steigern. Dies dürfte in den kommenden Jahren auch der Nachfrage nach Werkzeugmaschinen neuen Schub geben. Nutzen Sie daher als baden-württem- bergischer Hersteller von Werkzeug- maschinen die Möglichkeit, indische
ANMELDSCHLUSS: 22. Juli 2024
TERMIN UND UHRZEIT: 10. bis 12. September 2024, jeweils 14:00 bis 17:00 Uhr ORT FÜR B2B-GESPRÄCHE: AMB, Messe Stuttgart
PROGRAMM UND ANMELDUNG: ihk.de/rhein-neckar/b2b-gespraeche- indien-werkzeugmaschinen
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ASIEN-PAZIFIK
CHINA Seniorenwirtschaft wächst rasch
sich auf die Konsumgewohn- heiten der älteren Generationen aus und fokussieren sich auf deren Gesundheitsvorsorge und medizinische Versorgung. Zudem sorgt die Überalterung der Gesellschaft für einen höheren Medikamentenbedarf. Der Behandlungsbedarf alters- bedingter und chronischer Krankheiten wie Herz-Kreis- lauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz- sowie Krebserkran- kungen wächst kontinuierlich. Hierbei ist China besonders bei fertigen und halbfertigen Arzneiwaren auf den Import ausländischer Waren angewie- sen. Deutschland ist hier einer der wichtigsten Zulieferer von Fertigprodukten. GTAI/IHK
In China ist die Geburten- rate im Jahr 2023 auf den niedrigsten Stand seit 1974 ge- sunken. Weniger Neugeborenen stehen mehr Todesfälle gegen- über: Chinas Bevölkerung ist so letztes Jahr um knapp 2,1 Millionen Personen gesun- ken. Zudem betrug der Anteil der über 60-Jährigen an der Ge- samtbevölkerung rund 21 Pro- zent. Dies hat negative Folgen für die Wirtschaft und die Gesell- schaft Chinas. Neben einem schrumpfenden Arbeitskräfte- potenzial sind dies steigende Belastungen der nationalen Gesundheitssysteme. Gleichzeitig wächst der soge- nannte Seniorenmarkt. Immer mehr Unternehmen richten
Auf dem Weg zur „super-aged society“: 2030 soll der Anteil der über 65-jährigen in China bei 20 Prozent liegen. Gemeinsame Tai-Chi-Übungen bis ins hohe Alter haben Tradition und halten vital.
JAPAN Absatz deutscher Waren bleibt stabil
Japaner halten die Treue Deutsch-Japanische Handelsbeziehungen 2019 - 2023 (in Milliarden Euro)
Japans Bruttoinlandsprodukt wuchs im Fiskaljahr 2023 (von April bis März) nach ersten vorläufigen Angaben real um 1,2 Prozent. Die Erwartungen für das Wirt- schaftswachstum im Fiskaljahr 2024 liegen unter real 1 Prozent. Zudem hat im Jahr 2023 und in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 der japanische Yen weiter kräftig an Wert verloren. Die schwächere Landeswährung macht den Absatz deutscher Produkte schwieriger. In einer Umfrage der AHK Japan vom Frühjahr 2024 berichten 43 Prozent der antwortenden deutschen Firmen von geringerem Umsatz. 76 Prozent geben an, dass ihre Gewinne ge- sunken sind. Andererseits sind japanische Kunden zwar schwer zu gewinnen, dann aber in aller Regel treue Kunden. Die deutschen Ausfuhren nach Japan lagen im 1. Quartal 2024 bei 5,2 Milliarden Euro. Das waren 3,4 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit war Japan der zweitgrößte Käufer deutscher Waren in Asien und der drittgrößte Abnehmer außerhalb Europas. GTAI/IHK
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Deutsche Einfuhren aus Japan
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Deutsche Ausfuhren nach Japan
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QUELLE: DESTATIS 2024
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MENA/AFRIKA
AFRIKA Hotelbranche investiert kräftig Laut einer aktuellen Untersu- chung der nigerianischen W Hospitality Group planen interna- tionale Hotelketten im laufenden Jahr 524 Hotelprojekte mit über 92.000 Zimmern in 41 afrikanischen Ländern. Dies markiert einen Anstieg um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der stärkste seit 2018. Unter den internationalen Hotel- marken führt Hilton mit 28 geplanten neuen Häusern, gefolgt von Protea mit 22 Hotels sowie Marriott Hotels & Resorts, Four Points by Sheraton und Radisson mit jeweils 18. Fast alle unter den Top Ten gehören zu vier globalen Hotelketten: Accor, Hilton, Marriott International und Radisson
ben ist das Accor Rixos Resort mit 1.800 Zimmern in Sharm El Sheikh, einem der führenden Ferienorte Ägyptens. GTAI/IHK Der vollständige Bericht „Hotel Chain Development Pipelines in Africa 2024“ der W Hospitality Group zum Down- load (auf Englisch): w-hospitalitygroup.com/hotel- chain-development-pipelines-in- africa-2024/ Strand und Erholung pur: Immer mehr Tou- risten entdecken Afrika als Urlaubsziel. Die Hotelbranche reagiert und errichtet neue Hotels und Ferienanlagen (wie hier auf der Insel Sansibar, Tansania). nahmen Sonnenbrillen mit 4,3 Mil- lionen US$ und Kontaktlinsen mit 4 Millionen US$ die Spitzenpositio- nen ein. Deutsche Unternehmen auf dem Augenoptikmarkt der VAE sind mit einem intensiven Wettbewerb und hohen Markteintrittsbarrieren konfrontiert. Ein zentraler Akteur des Marktes ist Luxottica Middle East. Mit einem Marktanteil von etwa 80 Prozent im Sonnenbrillensegment und 52 Prozent als Brillenhersteller dominiert das Unternehmen den Markt. Angesichts des hohen Wettbe- werbs ist eine direkte Verbindung zu den Verbrauchern wichtig. Partner- schaften mit lokalen Einzelhändlern und gezielte Marketingkampagnen mit guter Kenntnis von Verbraucher- präferenzen sind entscheidend, um auf dem Markt Fuß zu fassen. GTAI/IHK
Hotel Group. Die deutsche TUI BLUE landet auf dem achten Platz, nach- dem ihr Entwicklungsteam letztes Jahr Verträge für acht Resorts mit 1.824 Zimmern unterzeichnet hat – die Hälfte davon in Tunesien. Resorts verzeichnen auf dem afrika- nischen Hotelmarkt insgesamt den größten Anstieg von 32 Prozent. Auf der zu Tansania gehörenden Insel- gruppe Sansibar hat sich im letzten Jahr die Anzahl der unterzeichneten Resortprojekte sogar verdoppelt. Zu den beliebtesten Standorten für neue Hotelprojekte in Afrika gehören Ägypten, Nigeria, Marokko, Äthiopien und die Kapverdischen Inseln. Das größte geplante Vorha-
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE Importe von Augenoptik steigen
Angaben von UN Comtrade zufolge stiegen die Importe in
die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) im Segment Augenoptik 2022 um 18,3 Prozent auf rund 308 Mil- lionen US-Dollar (US$). Das Angebot an Sonnenbrillen wurde überwiegend durch Einfuhren bedient. So wuchsen die Importe dieser Produktgruppe 2022 mit 30,6 Prozent am stärksten und erreichten einen Wert von 164,4 Millionen US$. Kontaktlinsen verzeichneten ein Plus von 7,8 Pro- zent auf 40,3 Millionen US$. Mit 48 Prozent kommt der Großteil der eingeführten Augenoptikwaren aus Italien. China ist mit einem Importanteil von rund 30 Prozent zweitwichtigster Lieferant, gefolgt von Japan mit 6 Prozent. Deutsch- land exportierte Augenoptikwaren im Wert von 12 Millionen US$. Dabei
Guter Ausblick: Für 2024 zeichnet sich auf dem Augenoptikmarkt weiteres Wachs- tum ab. Die steigende Kaufkraft und der Tourismus sorgen für Impulse.
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