TIPPS
NEUE US-ZÖLLE Das müssen Unternehmen nun beachten Unter der US-Administration von Donald Trump sind neue Strafzölle an der Tagesordnung. Entsprechend groß ist die Verunsicherung bei den Betrieben.
INTER NATIONAL
Diese 15 Prozent gelten nicht für Sektorale Zölle. Was fällt darunter? Die USA erheben auf Stahl- und Aluminium- erzeugnisse und Derivate 50 Prozent, auf Autos und Autokomponenten 25 Prozent und auf Kupfer 50 Prozent. Die Trump-Administration plant zudem weitere Importzölle auf folgende Bereiche: Halbleiter, Pharmazeutika, Minera- lien, Holzimporte, Lastkraftwagen, Polysilicon (für Solaranlagen) und Drohnen. Was sind die erwähnten Derivate? Unter Derivaten versteht man Stahl- oder Alu- minium-Anteile in Waren, die keine klassischen Stahlwaren sind, aber dennoch einen wesent- lichen Stahl-/Alu-Bestandteil aufweisen. Dazu zählen Maschinen und Apparate mit stählernem Gehäuse, Elektromotoren, Generatoren mit einem wesentlichen Aluminiumgehäuse, Werk- zeuge, die aus Stahl bestehen oder Möbel mit tragenden Stahlteilen. Welche Waren fallen unter die Derivatregel und damit unter die 50 Prozent Zölle? Die Liste der Derivate wurde am 18. August um 400 weitere Produkte erweitert. Erfasst wurden beispielsweise unter anderem Windkraftanla- gen, Eisenbahnwaggons, Kranfahrzeuge, Motor- räder und Mofas, Tür- und Fensterrahmen oder Sportequipment. Die Liste der Derivate werden anhand der Warentarifnummer festgelegt und waird alle vier Monate überprüft und gegebe- nenfalls erweitert. Gerade für viele Maschinen- bauer brachte der Deal mit den USA nicht die erhoffte Rechtssicherheit mit 15 Prozent, weil durch die „Hintertür“ immer mehr Produkte unter die höheren Stahl- und Aluminiumzölle von 50 Prozent fallen. Bei den Stahl- und Aluminiumderivaten soll der Wert angegeben werden. Was passiert, wenn dieser nicht angegeben werden kann? Grundsätzlich fallen die 50 Prozent nur auf den Wert des Stahlgehalts an. Auf den Rest fallen die 15 Prozent an. Die Menge des Stahlan-
Banger Blick: Unterliegen die hergestellten Maschinen den neuen US-Zöllen?
Welcher Zollsatz gilt bei der Einfuhr von Waren aus Deutschland in die USA? Nachdem Donald Trump der EU ab August 30 Prozent Zoll angedroht hatte, einigten sich die EU und die USA am 27. Juli auf einen Zoll- satz von 15 Prozent. Es handelt sich um einen All-Inclusive-Tarif und gilt seit dem 7. August für alle Produkte, die nicht unter Sektorale Zölle fallen, oder von Ausnahmen betroffen sind. Was bedeutet All-Inclusive-Tarif? Der All-Inclusive-Tarif stellt eine Obergrenze dar. Inbegriffen ist auch der Meistbegünsti- gungszollsatz (MFN). Zuvor addierten die USA den Meistbegünstigungszollsatz und den Zu- satzzoll auf. Ein Beispiel zur Erklärung: für einen Geschirrspüler fielen bis zum 7. August 10 Prozent Zusatzzoll + 2,4 Prozent normaler MFN-Zollsatz an. Der neue Zollsatz beträgt 15 Prozent „all-inclusive“.
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IHK Magazin Rhein-Neckar 07 | 2025
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