IHK-Magazin Ausgabe 7/2025

teils ist in Kilogramm und der Wert grundsätzlich an- hand des Einkaufspreises des Stahls anzugeben. Manche Unternehmen haben den Wertanteil auch schon anhand des aktuellen Rohstoffpreis Stahl angegeben, um keine Einkaufswerte weitergeben zu müssen. Zudem muss das Schmelz- und Gussland mit angegeben werden. Sobald eine Angabe fehlt, fallen bei den Stahlerzeugnissen 50 Prozent auf die gesamte Sendung an und nicht nur auf den Stahlanteil. Bei den Aluminiumderivaten werden sogar 200 Prozent erhoben, welche die USA auf russisches Aluminium erheben. Was empfiehlt die IHK bei der Angabe zum Schmelz- und Gussland? Alle Informationen zum Schmelz- und Gussland der Stahl- und Aluminiumprodukte sind grundsätzlich beim Lieferanten und Produzenten anzufordern, da dies eine Pflichtangabe für die USA ist. Man wird aber in der Regel nicht von allen Vorlieferanten die entsprechenden Infor- mationen erhalten. Das Ursprungsland sollte dann „to the best of the importer‘s knowledge and belief“ bestimmt werden und mit vorhandenen relevanten Unterlagen (bei- spielsweise Rechnungen) belegt werden. Oder man gibt die wahrscheinlichen Ursprungsländer oder ausgeschlossene Ursprungsländer an. Was gilt es bei den Zöllen auf Kupfer zu beachten? Gibt es hier auch Derivate? Ja, beispielsweise Kabel oder Drähte. Auch hier sollten der Wert des Kupferanteils und der Wert des Nicht-Kup- feranteils getrennt angegeben werden. Sollten die Anga- ben fehlen oder Wert nicht ermittelt werden, droht auch hier die Verzollung auf Basis des vollständigen Einfuhr- werts.

Was gilt bei den Autozöllen? Die Zölle auf Autos und Autokomponenten sollen von 25 Prozent auf 15 Prozent sinken (vermutlich sogar rück- wirkend zum 1. August 2025), sobald die EU sämtliche Zölle auf US-amerikanische Industriegüter abschafft. Hier- zu hatte man sich bei den Deals mit den USA verpflichtet. Die EU hat hierfür zwei Verordnungsentwürfe auf den Weg gebracht. Die Zollsenkung seitens der USA steht noch aus (Stand: Mitte September). Das bedeutet zukünftig Zollfrei- heit für US-Autos auf dem EU Binnenmarkt, während für deutsche Autos 15 Prozent in den USA anfallen. Die USA plant weitere Importzölle, beispielsweise auf Halbleiter und Pharmazeutika. Wie hoch könnte hier der Zollsatz werden? Bei den Arzneimitteln und Halbleitern und den anderen genannten Produktgruppen soll der mit den Deal ausge- handelte Zollsatz von 15 Prozent gelten. Hängt der Zusatzzoll vom Ursprungsland oder vom Land, aus dem die Ware verschickt wird, ab? Die Maßnahmen und somit auch die Zusatzzölle stellen auf den Ursprung der Ware ab. In der Regel gilt auch hier das Kriterium der wesentlichen Be- oder Verarbeitung. Wird beispielsweise eine Ware aus Deutschland mit Schweizer Ursprung in die USA versendet, fällt der pauschale Zollsatz für die Schweiz an, dieser liegt bei 39 Prozent. Woher weiß man, ob das eigene Produkt von den Zöllen betroffen ist? Das kann man in der Datenbank Access2Markets der Euro- päischen Union unter Eingabe der Warentarifnummer, des Exportlandes Deutschland und des Bestimmungslands Vereinigte Staaten recherchieren.

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