05 | 2025 IHK Magazin
IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin
Elektronische Kassen
Geldbußen vermeiden! SEITE 58
INDUSTRIE
Walter Lutz bringt Kunststoff in Form SEITE 12
AUS DEN UNTERNEHMEN Bernadette Balles: Café-Chefin SEITE 38
PRODUKTSICHERHEIT Welche Betriebe handeln müssen SEITE 48
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STANDPUNKT
Wir müssen uns ehrlich machen!
D as Regierungshandeln von Schwarz- Rot in Berlin nimmt Fahrt auf. Aus Sicht der Unternehmen indes nicht immer in die richtige Richtung. Jüngstes Beispiel: Als „Sofortmaßnahme“ hatten sich Union und SPD vorgenommen, die Stromsteuer auf das europäische Min- destmaß zu senken. Das wäre ein echter Entlastungsschritt für alle Unternehmen gewesen. Doch Pustekuchen! Jetzt wurde die Maßnahme abgeblasen. Die Begründung: Dafür seien keine Mittel vorhanden. Eine verquere Argumentation. Ehrlich kommuniziert hätte die Bundes- regierung sagen müssen: Entlastungen für alle Unternehmen haben bei uns keine Pri- orität. Wichtig ist uns anderes, beispiels- weise die Ausweitung der Mütterrente oder die Subventionierung des Agrardiesels. Die Bundesregierung muss aufpassen, dass sie nicht als Ankündigungs-Tiger startet und als Absage-Bettvorleger endet. Wir wer- den Schwarz-Rot in jedem Fall an dem mes- sen, was sie umsetzen und nicht an dem, was sie ankündigen. Die Bundesregierung sollte sich ehrlich machen und ihre Priori-
„Ehrlich machen“ war auch Leitmotiv meiner Rede auf dem IHK-Sommeremp- fang Anfang Juli in Ladenburg. Nur auf Grundlage einer schonungslosen Ana- lyse können wir so ins Handeln kommen, dass wir die strukturellen Probleme im Land lösen. Der Bogen reicht hier von der Geopolitik über Bund und Land bis hin zur Region und den Kommunen. Wir als IHK leisten unseren Beitrag zu diesem Ehrlichmachen, beispielsweise mit unsere Resilienz-Studie für die Metropolregion Rhein-Neckar (wir berichteten in Ausgabe 4/2025). Meine Rede endete mit einem Appell an die gesamte Gesellschaft, der Polarisierung entgegenzutreten: Wir müssen den gesell- schaftlichen Diskurs wieder ernst nehmen – auch wenn er unbequem ist. Kritische Meinungen sollten nicht vorschnell aus- gegrenzt werden. Es zählt die – wenn auch mühsame – argumentative Auseinander- setzung. Gerade weil Teile von Politik und Gesellschaft den Diskurs verweigert haben, haben sich viele Menschen mental in eine Wagenburg zurückgezogen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, diese Wagen- burg aufzulösen!
0,05 CENT Stromsteuer je Kilowattstunde ist das europäische Mindest- maß gegenüber aktuell erhobenen 2,05 Cent.
Nur auf Grundlage einer schonungs- losen Analyse können wir so ins Handeln kommen, dass wir die struk- turellen Probleme lösen.
täten prüfen. Denn es ist Konsens, dass die Wirtschaft Entlastung in der Breite braucht. Der Ansatz
Meine komplette Rede finden Sie unter
der Ampel, einzelne Unter- nehmen und Branchen mit Subventionen zu füttern, ist krachend gescheitert!
ihk.de/rhein-neckar/ sommerempfang
Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar
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INHALT
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KOMPAKT
6 Wirtschaft und Region im Überblick
TITELTHEMA | INDUSTRIE
12 Formtechnik Hasel Kunststoffteil-Hersteller erschließt neue Märkte
14 Flexoo Heidelberger Start-up druckt Elektronik mit KI-Hilfe 16 Standort Welche Zukunft hat Industrie in Deutschland?
54 Gefragt
18 Fakten, Fakten, Fakten zur Industrie in der Region
AUS DER IHK
30 IHK-Bilanz 2024 Beiträge bleiben stabil
Geschäftsführer Michael Löbig im Interview zum Indien-Geschäft der HIMA-Group
32 Interessenvertretung Was die IHK fordert
AUS DEN UNTERNEHMEN
39 Area+ Weshalb Geschäftsführer Rolf Reutter unter Spannung steht
42 Genuss
41 Leinberger Media Warum eine Druckerei zur Werbeagentur wurde
Die Summa Summarum-Gründer Andreas und Anja Summa wollen mit alkoholfreien Getränken durchstarten.
43 MARLENE 42 Erste Mieter sind in das neue Kreativzentrum eingezogen
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IHK-Magazin digital lesen:
44 SKD Al uprofilbau Ausstattung von Fotostudios war erst der Anfang
45 FutureNext Mannheimer digitalisieren Zertifikate in großem Stil
TIPPS
48 Innovation 50 Unternehmensführung 52 Ausbildung
54 International 56 Weiterbildung
57 Umwelt & Energie 58 Recht & Steuern
34 Gewandelt
IHK-SERVICE
59 Impressum 60 Öffentliche Bekanntmachung 62 IHK-Börse 63 Jubiläen
Der stationäre Handel legt zu, der Online-Umsatz stagniert. Das zeigt die IHK-Kaufkraftanalyse.
NAMEN SIND NACHRICHTEN
64 Meldungen in Kürze
SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF
56 Tipps: Weiterbildung KI im eigenen Unternehmen einsetzen? Die IHK hat dazu jede Menge Weiterbildungen im Angebot.
66 Schön im Alltag Isabel Jakel lässt sich gerne von Kunst inspirieren und genießt das Leben in all seinen Facetten.
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
20 Metropolregion Rhein-Neckar
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KOMPAKT
Zusammen mit drei Mitarbeitern vertreibt Uwe Jansen die ActivePure-Produkte vom Mannheimer Taylor Industriepark aus.
ENITEK Mit NASA-Technologie zu sauberer Luft und reiner Wäsche
und Wasserstoffmoleküle aus dem Gerät in den Raum verbreitet,“ erklärt Uwe Jansen. Ein Klassenzimmer könne so binnen einer Minute gereinigt werden, auch der Einsatz in Wartezimmern, Großraumbüros oder Apothe- ken sei hocheffizient. Neben den Luftreini- gungsgeräten kann die Technologie auch zur Reinigung von Wäsche genutzt werden. Nur mit Kaltwasser und somit energiesparend würden beim zweiten Enitek-Produkt LaundryPro 2.0 mit natürlichen Oxidations- mitteln die Kleidung gereinigt: „Vor allem Menschen mit Allergien geben positives Feedback“, betont Jansen. MB
DIE LUFT IST REIN, ZUMINDEST WENN ES NACH UWE JENSEN GEHT: Seit August 2023 ist der Geschäftsführer der Mannheimer ENI-Group GmbH mit seinem Tochterunternehmen Enitek Vertriebspartner für die ActivePure- Technologie. Der gebürtige Emsländer ist Kaufmann mit Maschinenbauerfahrung und seit über 15 Jahren selbstständig. Er ver- treibt unter anderem LED-Lichttechnik. Als die Möglichkeit bestand, Vertriebslizenzen für das von der NASA entwickelte Active- Pure-Verfahren zur Luft- und Oberflächen- reinigung zu bekommen, bewarb sich Jansen sofort darum und war erfolgreich. „Anders als bei herkömmlichen Luftreinigern werden kei- ne Viren und Bakterien eingesaugt. Es werden stattdessen spezielle, natürliche Sauerstoff-
Vor allem Menschen mit Allergien geben uns positives Feedback.
Uwe Jensen
enitek.gmbh
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ZAHL DES MONATS
Sie lesen dieses Heft vor dem 18. Juli, 12:00 Uhr? Dann haben Sie noch Gelegenheit, Ihre Stimme bei der Wahl zur IHK-Vollversammlung abzugeben.
Prognose für die Einzel- handelsumsätze 2025 im IHK-Bezirk Rhein-Neckar Mehr auf Seite 34 QUELLE: IHK-KAUFKRAFTANALYSE 2025
8,2 MILLIARDEN EURO
www.ihkwahl2025.de
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KOMPAKT
O-TON DES MONATS
oder im Verkauf. Doch auch bei kurzfristigen Einsätzen gelten klare gesetzliche Vorgaben. Arbeitgeber sollten diese kennen, um rechtssicher zu handeln und unnötige Risiken zu vermeiden. Denn: Schüler und Studenten, die Geld verdienen, sind grundsätz - lich steuerpflichtig.
TIPPS & TERMINE Sanktionen: Die USA haben am 4. Juni die Strafzölle auf Stahl- und Aluminium - importe von 25 Prozent auf 50 Prozent erhöht. Seit dem 28. Juni wird zudem ein Strafzoll von 200 Pro - zent erhoben, sofern das primäre oder sekundäre Schmelzland nicht angege - ben werden kann und in der Einfuhranmeldung „UN“ (für „unknown“) angegeben wird. Fragen zum Auslands - geschäft weltweit?
Diversity-orientierte Unterneh- men sind wirtschaftlich stärker.
Stefan Katt stellvertretender Vorsitzender „Berufsverband VK e. V. – Netzwerk für Vielfalt und Karriere“ Mehr auf Seite 50
ihk.de/rhein-neckar/ ferienjob
Steuertipp II. Mit dem Innovationssofortpro- gramm der neuen Bundes- regierung gibt es zahlreiche Veränderungen bei der Forschungszulage. Davon profitieren alle forschenden und in Deutschland steuer- pflichtigen Unternehmen.
MEIN TOPSELLER
ihk.de/rhein-neckar/ team-international
„Querbeet durch den Libanon“
Steuertipp I. Für viele Unternehmen sind Schüler in den Ferien eine willkom - mene Unterstützung – ob in der Produktion, im Lager
ihk.de/rhein-neckar/ forschungszulage
KHALED BAALBAKI: Unser Topseller ist das West-Beirut- Spezial. Das ist eine Mix-Platte, mit der sich unsere Gäste querbeet auf eine kulinarische Reise durch den Libanon begeben. Mit dabei: Zartes Hähnchenbrustfilet, Kufta- Rinderhackspieße, Kibbeh-Klöße aus Bulgur, Batata Harra- Röstkartoffeln, Falafel-Bällchen, Halloumi-Käse, Hommos- Kichererben-Creme, Tabbouleh-Salat und noch einiges mehr. Selbstverständlich gibt es auch Leckeres für Vegeta- rier, beispielsweise Baba Ghannousch. Das ist eine Mousse aus gegrillten Auberginen, verfeinert mit Sesamcreme und Olivenöl. Und wir bieten viele unsere Gerichte gerollt im arabischen Fladenbrot an; beispielsweise Makali, frittiertes Gemüse wie Aubergine und Zuc- chini mit Kartoffelwürfeln. Mit dem „West Beirut“ folge ich dem Weg
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meines Vater. Er hatte sehr lange in Heidelberg
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ein Restau- rant, ich als
• Beratungsangeboten u. a. zu Ressourceneffizienz, Fördermitteln, Azubi-Suche oder IT-Sicherheit • Informationen wie Änderungen im Steuer- und Gesellschaftsrecht oder zum Auslandsgeschäft
Deutsch-Liba- nese verwöhne nun Liebhaber der levantini- schen Küche aus Mosbach und Um-
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gebung.
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Khaled Baalbaki hat 2019 das „West Beirut“-Restaurant in Mosbach eröffnet.
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KOMPAKT
IHK-REGION Vom Amt zum Ehrenamt
MANNHEIM Amt: Der Aufsichtsrat der Südzucker AG hat Dr. Theresa von Fugler zum 1. Oktober 2025 als Chief Commercial Officer (CCO) für drei Jahre in den Vorstand bestellt.
SCHÖNBRUNN Wandel: Wo einst große Druckmaschinen den Takt vorgaben, entstehen heute kreative Konzepte für die digi- tale Welt. Mehr zu Leinberger Media mit Sitz in Schönbrunn auf Seite 41
WALDBRUNN Anbau: Mosca hat seine erweiterte Produktionsstätte in Ulu Tiram in Malaysia in Betrieb genommen. Der Hersteller von Verpackungslösungen aus Waldbrunn ist seit 2009 im süd- ostasiatischen Land vor Ort.
Weinheim
Walldürn
Buchen
Mannheim
Eberbach
Ladenburg
Waldbrunn
Schönbrunn
Heidelberg
Brühl
Schwetzingen
Mosbach
Hockenheim
Walldorf
Wiesloch
Malsch
Sinsheim
EVENTS 30. und 31. August Walldürn-Gottersdorf Zeitreise: Das Living History-Projekt „1947 – Dorfleben in der Nachkriegszeit“ zu Gast im Odenwälder Freilandmuseum. www.freilandmu- seum.com
MALSCH Zukauf: Der Rollstuhl-
MOSBACH Premiere: Am 6. Novem- ber findet in Mosbach erstmal der IHK-„Tag der Ausbildung“ statt. ihk.de/rhein-neckar/ ihk-tag
hersteller Sunrise Medical hat „Made for Movement“ mit Hauptsitz in Norwegen übernommen – einen Spezia- listen für neurorehabilitative Therapiegeräte.
HEIDELBERG Ehrenamt: Olga Mordvinova, Geschäftsführerin der incontext.technology GmbH, ist in den Bundesvorstand des Verbandes der Unter- nehmerinnen (VdU) gewählt worden.
12. September Mosbach
Hörvergnügen: Beim Mosbacher Sommer 2025 ist Zeit für das Gassen-Musik-Fest. www.mosbach.de
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KOMPAKT
DIE ANALYSE
STECKBRIEF
KALENDERBLATT
Peter Kast: „Zusammen mehr erreichen“
9. August An diesem Tag wird der National Women‘s Day in Südafrika gefeiert. Das IHK-Angebot speziell für Gründerinnen:
Herr Kast, weshalb engagieren Sie sich bei den Wirtschafts- junioren? Dieses Ehrenamt ist sehr inspirierend, mit tollen Mitstreitern! Beruf - lich prägen Zahlen und Fakten meinen Alltag. Bei den Wirtschaftsjunioren werde ich über meinen beruflichen Tellerrand hi- naus gefordert, beispiels- weise in der Organisation einer Veranstaltung mit über 400 Teilnehmern. Was ist Ihr Motto als Kreissprecher? „Verwurzelt und vernetzt“. Ich will den Kontakt mit den anderen Wirtschafts - junioren-Kreisen in der Metropolregion stärken, denn zusammen können wir mehr für unseren Wirtschaftsstandort er - reichen.
EduTalk zum Thema „Generation berufsun- fähig? Was Schule (nicht) vorbereitet und Betriebe auffangen“. Über diese und alle weiteren Events informieren wir auf Insta - gram unter wirtschafts - junioren_malu. Also: Folgt uns! Ru
ihk.de/rhein-neckar/ netzwerk-jungunter - nehmerinnen
Matthias Kruse ist IHK-Geschäfts- führer International. Harte Realität Fünf Jahre nach dem vermeint - lich befreienden Schritt Großbri- tanniens aus der Europäischen Union zeigt sich ein ernüchtern - des Bild. Was einst von Befür - wortern als Wiedererlangung nationaler Souveränität gefeiert wurde, hat sich für unzählige britische und europäische Unter- nehmen als steiniger Pfad erwie - sen. Die anfängliche Euphorie ist einer harten Realität gewichen: Handelsbarrieren, Fachkräfte- mangel und erschwerte Koope - rationen belasten insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf beiden Seiten des Ärmelka - nals. Doch es gibt Hoffnung…. Mehr im IHK-Global Business Magazin, Ausgabe Juli: ihk.de/rhein-neckar/global-business
www. wirtschaftsjunioren.org
Peter Kast, Unit Finance Lead bei John Deere, ist 2025 Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren Mannheim-Ludwigsha - fen e. V.
AUS DEN HOCHSCHULEN
Wie reagieren Menschen, die Macht-Missbrauch erfahren? Ergebnis einer Studie der Universität Mannheim: Selbst Opfer bewerten solche Verhal - tensweisen im Laufe der Zeit als gesellschaftlich akzeptabel.
Welche WJ-Veran- staltungen stehen an? Am 19. September haben wir den
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
Auf dem Prüfstand
Der Standort Deutschland steht unter Druck: konjunkturell, strukturell und aufgrund der politischen Rahmenbedingungen. Ein Blick in die Region, der auch viel Aufbruch zeigt.
TITELTHEMA | INDUSTRIE
D ie anhaltende Wirtschafts- schwäche Deutschlands fordert ihren Tribut: Einer Analyse der Wirtschafts- prüfungs- und Beratungs- gesellschaft Ernst & Young zufolge haben die deutschen Industrie- unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten über 100.000 Arbeitsplätze abgebaut. Seit 2019 sei die Zahl der Industriearbeitsplät- ze um 217.000 Stellen gesunken. Doch Deutschland ist weiterhin ein Industrieland. Im Gegensatz zu manchen anderen Ländern, in denen der Dienstleistungs- sektor dominiert, ist die Industrie in Deutschland noch immer eine wichtige Größe. 2024 steuerte das Verarbeitende Gewerbe 19,7 Prozent zur Bruttowertschöpfung der Bun- desrepublik bei. In Frankreich lag dieser Anteil bei 10,6 Prozent. Auf den ersten Blick scheint es der deutschen Industrie auch wieder besserzugehen. Laut Statistischem Bundesamt wuchs die Industriepro- duktion im März 2025 um 3,6 Pro- zent gegenüber dem Februar 2025. Die größte Zunahme verbuchten die Pharmabranche mit 19,6 Prozent, die Automobilindustrie mit 8,1 Pro- zent und der Maschinenbau mit 4,4 Prozent. Auftragseingänge und Export zogen an. Experten warnen jedoch, die Zahlen überzubewerten: So könnten hier beispielsweise Vor- zieheffekte zum Tragen kommen, wenn Kunden erst später benötigte Waren bereits jetzt kaufen. Dafür könnte sprechen, dass die Industrie- produktion im April 2025 gegen- über März wieder um 1,9 Prozent abnahm. Und auch die IHK-Konjunkturum- frage im Mai zeigte: Obwohl sich manche Werte im Vergleich zur vergangenen Umfrage im Herbst verbessert haben, bleibt die Lage der Industrieunternehmen ange- spannt. Dies zeigt sich insbesondere in den negativen Investitions- und Beschäftigungsabsichten (siehe Seite 18). Die Problemliste ist lang:
Ganz oben stehen eine verlässliche Energieversorgung zu wettbewerbs- fähigen Preisen, die bürokratischen und regulatorischen Lasten sowie der Fachkräftemangel. Damit nicht genug. In den vergangenen Mo- naten kamen die Verwerfungen und Unsicherheiten im wichtigen US-Markt hinzu. Ebenso macht sich die chinesische Konkurrenz auf den Weltmärkten auch im Industriebe- reich immer stärker bemerkbar, wie im Fall der Formtechnik Dr. Hasel GmbH in Reichartshausen (siehe Seite 12). Die Rhein-Neckar-Region ist mit einer beachtlichen Bandbreite an Unternehmensgrößen und einem diversifizierten Branchenmix prin- zipiell zwar gut aufgestellt. Neue Technologien aus den Bereichen Biotech, künstliche Intelligenz und gedruckte Elektronik tragen dazu bei, die Erfolgsgeschichte der Industrie in der Region mit neuen Produkten und Dienstleistungen so- wie innovativen Geschäftsmodellen weiterzuschreiben. Darauf setzen auch die Gründer der Flexoo GmbH in Wiesloch (siehe Seite 14). Jedoch müssen die Rahmenbedingungen stimmen, damit das Engagement der Unternehmen Früchte tragen kann. Kann die neue Bundesregie- rung die in sie gesetzten Erwartun- gen (siehe Seite 16) erfüllen? Texte im Titel: Stefan Burkhardt
34 MILLIARDEN EURO Umsatz des verarbei- tendes Gewerbes im IHK-Bezirk 2023 QUELLE: STAT. LANDESAMT
Im Titel
12 Formtechnik Hasel Kunststoffteil- Hersteller erschließt neue Märkte 14 Flexoo Heidelberger Start-up druckt Elektronik mit KI-Hilfe
16 Standort Welche Zukunft hat Industrie in Deutschland? 18 Fakten, Fakten, Fakten zur Industrie an Rhein und Neckar
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
FORMTECHNIK DR. HASEL Neue Märkte erschließen Formtechnik Dr. Hasel ist tief in der Region verwurzelt und will das auch in Zukunft bleiben. Wäre da nicht die Abwanderung von Kunden Richtung Osten.
D ie Formtechnik Dr. Hasel GmbH stellt technische Kunststoffteile her. Zum Portfolio gehören neben dem Kerngeschäft der Spritzguss- Fertigung auch der Bau von Werkzeugen sowie die Mon- tage und die Bedruckung der Kunststofferzeugnisse. Das Unternehmen ist Zulieferer im Bereich der Automobil-
industrie, bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen und der Fertigung thermotech- nischer Geräte. Seit einigen Jahren fungiert das Unter- nehmen auch als Zulieferer für die Produzenten von E-Bikes. Das große Portfolio bietet zahl- reiche Herausforderungen. So
verlangt etwa die Herstellung von Kunststoffbauteilen mit Einlegetechnik aus Stahl viel Erfahrung und technisches Wissen, wie Geschäftsführer Walter Lutz erklärt: „Diese Produkte erfordern zum einen ein hohes Maß an Präzision, zum anderen stehen wir unter internationalem Kostendruck. Wir profitieren aber von unseren Kompetenzen im Haus, einem hohen Automa- tisierungsgrad und unseren Managementsystemen, über die wir eine hohe Prozess- sicherheit in der Produktion und die Einhaltung der ge- forderten Standards – auch bei großen Serien – garantieren können.“ Seit 2022 verfügt das Unternehmen auch über einen Computertomographen, um neue Spritzgusswerkzeuge passgenau herzustellen und so den produktionsbedingten Verzug der eigentlichen Bauteile auszugleichen. 125 Mitarbeiter erwirtschafte- ten 2024 einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Ihre Kunden findet Formtech- nik traditionell in Deutschland. Viele dieser Unternehmen haben ihre Produktion in den vergangenen Jahren allerdings nach Osteuropa, nach Mexiko oder China verlagert. „Wir sind mit unseren Kunden ‚gewan- dert‘“, berichtet Walter Lutz weiter: „Inzwischen haben wir einen höheren Umsatzanteil im Ausland als im Inland. Das ist für den Standort Deutsch- land natürlich eine schlechte Entwicklung.“ In Deutschland werde mit den Verlagerun-
ZAHLEN UND FAKTEN
1961 gegründet 125 Mitarbeiter 20 Millionen Euro Umsatz
Walter Lutz trat 1985 in die Form- technik Dr. Hasel GmbH ein. Seit 1991 ist er geschäfts- führender Gesell- schafter.
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
Niveau des Mindestlohns, der nicht mehr primär von den Tarifparteien, sondern immer stärker durch die Bundesregierung bestimmt werde. Auch das Thema Energie betreffe Formtechnik als energieintensives Unternehmen stark, wie Walter Lutz aufzeigt: „Die Energie stellt einen der größten Posten unserer Betriebs- kosten dar. Dieser Kostenfaktor führt dazu, dass die Maschinenstun- densätze steigen und wir als Unter- nehmen im internationalen Wett- bewerb große Probleme haben.“ Die betriebseigene Photovoltaikanlage und die Energieeffizienzmaßnahmen des Unternehmens könnten nur einen kleineren Teil des Energiebe- darfs abfedern. Doch der Standort Deutschland hat auch große Vorteile. Formtechnik
ist seit seiner Gründung vor über 60 Jahren in Reichartshausen an- sässig. „Wir befinden uns hier in einer sehr angenehmen Umgebung“, schildert Lutz. Die Metropolregion Rhein-Neckar böte sehr viel, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch hinsichtlich Infrastruktur, Gesund- heitsversorgung und Freizeitwert. Doch die große Frage sei, was sich für die Industrieunternehmen mit dem Regierungswechsel ändere: „Seit Corona hatten wir ständig mit multiplen Krisen zu kämpfen. Wir hoffen, dass die Unsicherheiten jetzt wieder etwas abnehmen und die Regierung schnell und konsequent handelt und nicht nur plant, sondern auch in die Umsetzung kommt. Ich bin zuversichtlich, denn als Unter- nehmer sollte man immer positiv denken.“
gen durch die Unternehmen Personal abgebaut. Diese Entwicklung sei noch nicht an ihr Ende gelangt. Die Produktionsverlagerung nach Ost- europa sei vielmehr eine Übergangs- lösung auf dem Weg Richtung China. „Die chinesische Industrie hat sich sehr schnell und konsequent ent- wickelt“, erklärt der Geschäftsführer: „Eine zusätzliche Fertigung in China ist deshalb Teil unserer strategi- schen Ausrichtung. Im Vordergrund steht jedoch die Erschließung neuer Märkte und Produktsegmente hier in Deutschland, gerne in der Metropol- region Rhein-Neckar.“ Ein großes Problem des Standorts Deutschland sei die niedrige Zahl der Leistungsstunden durch Feier- und Urlaubstage sowie den hohen Krankenstand. Hinzu trete das
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
FLEXOO Alle Sinne nutzen Die gedruckte Elektronik von Flexoo misst Druck, Temperatur und viele andere Werte. Die beiden Gründer über Wettbewerbsvorteile und Herausforderungen
Wo finden Sie Kunden, wo Ihre Kooperationspartner?
Schinke: Wir arbeiten global – in Europa, Nord- amerika und Asien – mit produzierenden Unter- nehmen aus drei Hauptbereichen zusammen: Energiesysteme, Automobil und Industrie-Sen- soren. Dabei helfen wir beispielsweise Chemie- unternehmen bei der Leckageprävention oder integrieren Sicherheitssensoren in Fahrzeuge. Kröger: Die regionale Vernetzung ist für uns essenziell. Wir sind aus dem InnovationLab her- vorgegangen; einem Konsortium aus Universität Heidelberg, dem Karlsruher Institut für Techno- logie KIT, Heidelberger Druckmaschinen, BASF und SAP. Diese Zusammenarbeit besteht weiter. Zudem arbeiten wir bei Komponenten wie Platinen mit deutschen Partnern zusammen, bei denen Kompetenz, Service und Preis stimmen. Was schätzen Sie an der Region Rhein-Neckar? Schinke: Die Region bietet eine einzigartige Kombination aus Forschungsexzellenz, etablier- ter Industrie und einem wachsenden KI-Ökosys- tem. Heidelberg entwickelt sich zum deutschen Zentrum für KI-Kommerzialisierung. Das sind ideale Bedingungen für unsere Zukunftspläne, mittels unserer Sensordaten der KI das Fühlen beizubringen. Kröger: Die größten Herausforderungen liegen für uns in der Skalierung und Internationali- sierung. Wir müssen beweisen, dass innovative Technologien auch in Deutschland kosteneffi- zient produziert werden können. Wir haben den Vorteil, dass unsere vollautomatisierte Ferti- gungslinie nur wenige, aber hochqualifizierte Mitarbeitende benötigt. Mit 25 Mitarbeitenden sind wir gut aufgestellt und werden in Zukunft weiter aufbauen. Die Nähe zu exzellenten Uni- versitäten und Forschungseinrichtungen hilft beim Recruiting. Schinke: Deutschland punktet bei Qualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Die Heraus- forderung liegt in der Geschwindigkeit. Andere Märkte sind schneller bei Genehmigungen Sehen Sie Schwierigkeiten für Industrieunternehmen?
Was macht Ihr Unternehmen? Janusz Schinke: Flexoo ist mehr als nur ein Sensorhersteller. Während andere Unternehmen nur einzelne Komponenten anbieten, entwi- ckeln und produzieren wir nicht nur die mittels Druckverfahren hergestellten Sensoren, sondern auch die passende Ausleseelektronik, Treiber und Software. Gedruckte Elektronik ist aller- dings noch nicht so zugänglich, dass unsere Kunden ihre Anforderungen im Sinne eines ‚Job to Print‘ spezifizieren können. Sie kommen meist mit einem Problem zu uns, und wir ent- wickeln und validieren gemeinsam die optimale Lösung. Was ist das Industrielle an Ihrer Tätigkeit? Michael Kröger: Wir sind ein B2B-Produktions- betrieb mit vollautomatisierter Fertigungslinie in Wiesloch, wo wir auch große Stückzahlen be- dienen können. Eine weitere Fertigungslinie für mittlere Stückzahlen befindet sich an unserem Heidelberger Standort. Unsere Rolle-zu-Rolle- Produktionstechnologie ermöglicht die Massen- produktion intelligenter Sensorfolien. Von der Entwicklung in Heidelberg bis zur skalierten Produktion – das ist industrielle Wertschöpfung.
Michael Kröger (links) und Janusz Schinke haben 2024 die Flexoo GmbH gegründet.
Wie jedes Unternehmen spüren wir die Regulie- rungsdichte. Besonders bei internationalen Projekten wird der Unterschied zu anderen
Märkten deutlich.
Janusz Schinke
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
und Markteinführungen. Unsere Technologieführerschaft muss durch effizientere Prozesse ergänzt werden. Wie jedes deutsche Unternehmen spüren wir die Regulierungs- dichte. Besonders bei internationalen Projekten wird der Unterschied zu anderen Märkten deutlich. Das betrifft nicht nur die gesetzliche Regulatorik, sondern eine aus- geprägtere Risikofixierung und damit längere Innovations- zyklen im heimischen Markt im Vergleich zu den USA oder China. Hier wäre mehr Pragmatismus wünschenswert. Kröger: Obwohl Deutschland als teuer gilt, sehen wir kei- nen Grund, unseren Standort zu wechseln. Unser Automa- tisierungsgrad in der Produktion kompensiert die Kosten- nachteile. Möglich ist aber, dass wir für bestimmte Märkte lokale Produktionslinien aufbauen, wenn die Stückzahlen eine dafür relevante Größenordnung erreichen. Je nach- dem wie das Pendel bei internationalen Handelskonflikten ausschlägt, könnte Flexoo sogar profitieren. Wenn Pro- duktionen in bisherigen Schwerpunktländern durch Zölle unattraktiv werden, wird ‚Made in Germany‘ wieder zu einem echten Wettbewerbsvorteil, gerade bei hochwerti- gen Technologien wie unserer gedruckten Elektronik. Die Planen Sie aufgrund dieser Herausforderungen, Ihren Unternehmenssitz zu verlagern? derzeit akute Zoll-Politik der USA ist zum Beispiel kein Grund, über eine Produktion in den USA nachzudenken, da wir die komplette Technolo- gie und Rohstoffe, dann zoll-belastet in die USA importieren müssten. Inzwischen erhalten wir aber Anfragen von chinesischen Unternehmen, die nicht mehr aus den USA beliefert werden und vice versa. Gibt es Wünsche Richtung Politik? Schinke: Aus unserer Perspektive ganz klar: Eine stärkere, vereinfachte Förderung von Start-ups. Deutschland hat eine exzellente Forschung, aber die technologische Weiter-
entwicklung darf nicht auf dieser Ebene stehen bleiben. Das Vermarkten neuer Ideen, die Marktreife neuer Ansätze braucht Zeit. Start-ups brauchen die notwendige Kraft, um sich auch wirtschaftlich zu tragen – sonst wandert diese Innovation in andere Länder ab. Wie blicken Sie als Unternehmer in die Zukunft? Kröger: Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel: KI kann heute zuhören und lesen, aber nicht fühlen, schmecken oder riechen. Mit unseren Sensoren ge- ben wir Maschinen Gefühle. Das ist der nächste gro- ße Schritt. Die Menschheit hätte ohne Tastsinn und Feinmotorik keine höhere Intelligenz entwickelt.
Künstliche Intelligenz wird erst dann wirklich intelligent, wenn sie alle Sinne nutzen kann. Schinke: Die Vernetzung mit KI-Unter- nehmen vor Ort wird für uns zentral. Heidelberg als KI-Zentrum bietet da- für ideale Voraussetzungen. Unsere
kostengünstigen Sensoren können die KI-Technologie beflügeln. Ein riesiger Markt wartet auf uns.
Ein BESS-Sensor der Heidelberger Flexoo GmbH
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by striving for perfection and unconditional reliability. Today and tomorrow.
Wir halten Dinge in Bewegung – von Industriemotor und E-Auto bis zur Waschmaschine. Mehr noch: Wir machen sie besser, effizienter – und vor allem nachhaltiger. Das ist unser Antrieb. Nichts begeistert uns mehr als Kunden, die einen Schritt nach vorne machen. Mit uns – und unseren Schmierstofflösungen. www.fuchs.com
TITELTHEMA | INDUSTRIE
STANDORTENTWICKLUNG Auf Stärken besinnen Arbeitskosten, Energiepreise, Bürokratie und Verwerfungen im Außenhandel sorgen in der Industrie für trübe Stimmung. Was bringt die Zukunft?
Ende einer kostengünstigen russischen Gasversorgung. Die Prioritätensetzungen der Bundesregierung wurden in den vergangenen Jahren als nicht immer problemange- messen wahrgenommen. Der wirtschaftliche Aufschwung ließ auf sich warten, vor dem Hintergrund der stark geänder- ten Rahmenbedingungen, von Investitionsverlagerungen ins Ausland und von rückläufigen Beschäftigungsplänen war bereits von einem Ende des „Geschäftsmodells Deutsch- land“ die Rede. Laut einer DIHK-Umfrage hat sich der Anteil der Unternehmen mit Produktionseinschränkungen und Abwanderungsplänen bei den Industriebetrieben mit 500 oder mehr Beschäftigten von 37 Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent im Jahr 2024 erhöht. Diese Entwicklungen bergen die Gefahr einer Deindust- rialisierung Deutschlands, wenn durch Unternehmens- abwanderungen Netzwerke zerreißen und Ökosysteme sowie das spezifische Know- how für Fertigungsprozesse unwiederbringlich verloren- gehen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft könnten dramatisch sein. Ein Bericht des Europäischen Parlamen- tes geht davon aus, dass ein Arbeitsplatz in der Industrie 2,2 Arbeitsplätze in dazuge- hörigen Zuliefer- und Dienst- leistungsbereichen schafft. Eine umgekehrte Dynamik ist beim Wegfall der Industrie- arbeitsplätze nicht ausge- schlossen.
Beispiel für ein Industrieprojekt aus der Region, aber in einer anderen Region: die neue Fabrik von Heidelberg Materials in Norwegen mit Kohlendioxid-Abscheidung (siehe Seite 65)
Vergleich zum Vorjahr. In der Chemie- und Pharmaindustrie gaben 360 Unternehmen auf – der höchste Stand seit über 20 Jahren. Diese Zahlen haben ihren Grund: Zu den ökonomischen Verwerfungen der Coronazeit ab 2020 und einer verstärk- ten Konkurrenz aus dem asiatischen Raum traten mit dem russischen Überfall auf die Ukraine ab 2022 weitere wirtschaftliche Friktionen, insbesondere die energeti- sche Zeitenwende mit dem
I m Mai 2025 sorgte eine Creditreform und des ZEW Mannheim für Aufregung: 2024 hatten bundesweit über 196.000 Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit eingestellt – 16 Prozent mehr als im Jahr 2023. In energieintensiven Bereichen wurden 1.050 Be- triebsschließungen registriert – ein Anstieg um 26 Prozent im gemeinsame Untersuchung der Unternehmensgruppe
Kooperations- partner für inno- vative Industrie-
Produkte gesucht?
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
Umso größer sind die Hoff- nungen auf die neue Bundes- regierung. Anfang Mai 2025 forderte BDI-Präsident Peter Leibinger ein Aufbruchsignal und wünschte sich „Sonder- schichten in der Regierung und den Ministerien, damit wir wieder Sonderschichten in der Produktion bekommen.“ Die Industrie sei bereit, ihren Teil beizutragen: „Alles, was Wachstum stärkt und Innova- tionskraft fördert, gehört auf der Prioritätenliste ganz nach vorn.“ Die Hoffnungen sind groß, die Liste wünschens- werter Maßnahmen ist lang. Ein Blick in den Koalitions- vertrag zeigt allein anhand der mengenmäßigen Reihenfolge der Keywords eine gewisse Priorisierung der Politik: „Steuer“ (120-mal), „Energie“ (87-mal), „Infrastruktur“ (79- mal), „Bürokratieabbau-/rück- bau“ (51-mal). Damit adressiert die Politik Problemlagen, die von der In- dustrie als drückend empfun- den werden: Bei den Arbeits- kosten werden viele Betriebe
von steigenden Sozialabgaben und kräftigen Lohnerhöhungen „in die Zange genommen“. Die langsam in Gang gekommene Diskussion um Industriestrom- preise sieht sich auf EU-Ebene mit Widerständen im Sub- ventions- und Beihilferecht konfrontiert. Genehmigungs- verfahren bleiben schwerfällig, die Regulierungsdichte ist ge- rade im Umweltbereich hoch. Hinzu treten Verwerfungen im Außenhandel: Da ist zum einen die erratisch irrlichtern- de Zollpolitik von Seiten der US-Regierung, deren Entschei- dungen zum Teil nicht ein- mal einen Tag gültig bleiben. Viele Unternehmen verspüren vor dem Hintergrund dieser mangelnden Berechenbar- keit wenig Neigung, zeit- und kostenaufwendige Betriebsver- lagerungen in die USA einzu- leiten. Zum anderen wuchs mit chinesischen Unternehmen für viele deutsche Industriegrößen in fast allen Branchen ernst- zunehmende Konkurrenten heran. Und schließlich ist die Versorgung deutscher Unter- nehmen mit kritischen Roh-
stoffen und digitalen Dienst- leistungen nicht mehr in dem Maße wie noch vor wenigen Monaten sichergestellt. Doch Europa und Deutschland sind als Industriestandorte keineswegs chancenlos, das „Geschäftsmodell Deutsch- land“ ist nicht obsolet. Klug aufgestellt und vernetzt kann die Bundesrepublik innerhalb der Europäischen Union als „sicherer Hafen“ der indus- triellen Fertigung punkten: Mit politischer Stabilität, wirtschaftspolitischer Verläss- lichkeit, Rechtstaatlichkeit, Umweltschutz, freien Uni- versitäten und Forschungsein- richtungen und einer kons- truktiven gesellschaftlichen Debattenkultur. Diese harten Standortfaktoren sind weltweit selten geworden. Hinzu müs- sen im globalen Wettbewerb jedoch drei zentrale Faktoren treten: Innovationsfähigkeit, Schnelligkeit und eine kosten- günstige Energieversorgung. Dann hat die Industrie in Deutschland und der Region eine Zukunft.
Alles, was Wachstum stärkt und
Innovations- kraft fördert, gehört auf der Prioritätenliste der Bundes- regierung ganz nach vorn.
BDI-Präsident Peter Leibinger
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Inhalt TITELTHEMA | INDUSTRIE
INFO
Die elf wichtigsten Fakten zur Industrie in der Region
spürbaren Abschwächung des globalen Handels und erhöht die wirtschaftliche Unsicherheit weltweit – mit hohen Kosten für die Konsumenten, aber auch die Weltwirtschaft als Ganzes und damit auch auf die Betriebe in der Rhein-Neckar-Region. 7. So meldete in der vergangenen IHK-Konjunkturum - frage jeder zehnte Betrieb sinkende Auslandsumsätze. Auch die Auftragseingänge aus dem Ausland sind im negativen Bereich. 8. Zu- und abnehmende Ausfuhrpläne für die nächsten zwölf Monate halten sich daher aktuell nahezu die Waage. Ein Rückgang zeigt sich vor allem im Nordamerikageschäft. 9. Für den Fall, dass die protektionistische Außenhan - dels-politik der USA fortgesetzt bzw. erweitert wird, gaben in der vergangenen IHK-Konjunkturumfrage 55 Prozent der Unternehmen an, dass die Kunden die Hauptlast der Zölle tragen. 46 Prozent gaben an, die Exporte in die USA zurückzufahren, zwölf Prozent erwägen eine Standortverlagerung an bereits bestehende US-Standorte und sieben Prozent können sich vorstellen, zusätzliche Produktionskapazitäten in den USA aufzu - bauen. 10. Auf dem asiatischen Markt zeigt sich eine positive Entwicklung. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob es in den kommenden Monaten zu einer dauerhaften Einigung bei den Handelskonflikten zwischen den USA und China kommt.
1. Lage und Erwartungen in der Industrie haben sich etwas verbessert. Die Lagebeurteilungen verbessern sich im Vergleich zum Jahresbeginn um sieben Prozentpunkte. Auch der Blick in die Zukunft ist nicht mehr so düster wie im Winter. 2. Die Umsätze im Inland weisen im Frühsommer eine rückläufige Tendenz auf. Auch die Auftragseingänge bleiben tendenziell rückläufig, die Zahlen sind jedoch nicht mehr so negativ wie noch am Jahresbeginn. 3. Noch immer bereitet die schwache Inlandsnachfrage den Industriebetrieben die größten Sorgen. Sechs von zehn Betrieben sehen darin eine Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung (Mehrfachnennungen möglich). Die hohen Energiekosten stellen für jedes zweite Industrieunternehmen eine große Herausforderung dar und auch die hohen Arbeitskosten werden weiterhin als spürbares Risiko eingeschätzt. 4. Die Investitionsabsichten der Industriebetriebe ändern sich kaum. Wenn investiert wird, dann ist der Ersatzbedarf unverändert Investitionsmotiv Nummer eins. Es planen weiterhin deutlich mehr Unternehmen Stellen ab- statt aufzubauen. 5. Traditionell sind die ausländischen Märkte für die Industrieunternehmen im Bezirk der IHK Rhein- Neckar von großer Bedeutung. Neben den Groß - unternehmen sind gerade die Mittelständler im verarbei- tenden Gewerbe international aufgestellt und weltweit vernetzt. Mehr als 60 Prozent ihrer Umsätze erwirtschaften die Industrieunternehmen der Region im Ausland. 6. Das große Problem: Derzeit ist der Welthandel erheblichen Belastungen ausgesetzt, vor allem durch neue protektionistische Maßnahmen der USA unter Präsident Donald Trump. Diese Entwicklung führt zu einer
Mit Blick auf die Märkte innerhalb der Eurozone sind die Exportabsichten weiterhin rückläufig, seit Jahresbeginn zeigt sich jedoch keine weitere
11.
Eintrübung.
QUELLE: IHK-KONJUNKTURBERICHT FRÜHSOMMER 2025
Unsicherer Blick in die Zukunft Geschäftslage und Erwartungen Industrie in Prozent (Salden aus den Bewertungen „gut“ und „schlecht“ zur Geschäftslage und aus den Bewertungen „besser“ und „schlechter“ zu den Geschäftserwartungen)
60 40 20 0
Erwartungen Lage
-20 -40 Jun 20 Sep 20 Jan 21 Mai 21 Sep 21 Jan22 Mai 22 Okt 22 Jan23 Mai 23 Seo 23 Jan 24 Mai 24 Sep 24 Jan 25 Mai 25
QUELLE: IHK-KONJUNKTURUMFRAGE FRÜHSOMMER 2025
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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2025
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TITELTHEMA | INDUSTRIE
Mannheim Export-Spitzenreiter Verarbeitendes Gewerbe in der Region im Jahr 2023
Exportquote (Prozent)
Stadtkreis/Landkreis
Anzahl Betriebe
Beschäftigte
Umsatz (Millionen Euro)
Stadt Heidelberg
53
8.259
1.951
42,2
Stadt Mannheim
134
38.648
19.967
67,3
Neckar-Odenwald-Kreis
140
14.784
2.700
38,0
Rhein-Neckar-Kreis
273
32.489
8.978
54,5
IHK-Bezirk Rhein-Neckar gesamt
600
94.180
33.596
60,1
QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG
Das fordert die IHK Rhein-Neckar für die Industrie
Mehr Tempo durch Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung
3. Steuerliche Anreize für Investitionen schaffen • Degressive Abschreibung rückwirkend zum 1. Januar 2025 einführen • Körperschaftsteuer senken • Thesaurierungsbegünstigung verbessern Digitalisierung als Booster nutzen • praxisnahe Umsetzung der NIS2-Richtlinie zur Stärkung der Cybersicherheit • verantwortliche Behörde für den AI-Act benennen • Reallabore für KMU initiieren 4. 5. Fachkräftesicherung durch Sofortmaßnahmen • ältere Erwerbstätige stärken • Arbeitszeit flexibler gestalten • Berufliche Bildung attraktiver gestalten • Zuwanderung erleichtern
1.
• Aufschwung-Gesetz 2025 initiieren • Beschleunigungspakt von Bund und Ländern umsetzen • Deutsches Lieferkettengesetz abschaffen • EU-Vorgaben reduzieren • Energieeffizienz-, Energiedienstleistungs- und Gebäudeenergiegesetz entschlacken Wettbewerbsfähige Energiepreise ermöglichen • Stromsteuer auf europäisches Minimum senken • Übertragungsnetzentgelte halbieren • CO₂-Abscheidung und -Speicherung (CCUS) ermöglichen 2.
Alle börsennotierten Industrieunternehmen aus der Region
• Heidelberg Materials (Heidelberg, DAX 40, Sektor Bau) • Bilfinger (Mannheim, MDAX, Sektor Industrie) • Fuchs (Mannheim, MDAX, Sektor Chemie)
• Heidelberger Druckmaschinen (Heidelberg, SDAX, Sektor Industrie) • Südzucker (Mannheim, SDAX, Sektor Nahrungsmittel)
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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2025
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METROPOLREGION RHEIN-NECKAR
Innovation, Wirtschaftskraft und internationale Stärke
Seit der Ernennung zur Europäischen Metropolregion 2005 verfolgen der Verband Region Rhein-Neckar, der Verein Zu- kunft Metropolregion Rhein-Neckar und die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH gemeinsam das Ziel, die Region als eine der attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Europas bekannt zu machen. Rund 160.000 Betriebe haben hier ihren Sitz, da- runter 10 der 100 stärksten börsennotierten Unternehmen. Neben Weltkonzernen sind viele mittelständische Unterneh- men, Hidden Champions und Start-ups rund um das Drei- ländereck zuhause. Der Branchenmix ist zukunftsträchtig. Schwerpunkte sind Anlagen- und Maschinenbau, Automo- tive, Chemie, IT, Energie, Biotechnologie, Life-Sciences und Gesundheit. In allen Branchen nehmen Unternehmen aus Rhein-Neckar nationale oder internationale Spitzenpositio- nen ein. Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) ist wirtschaftlich eine der stärksten Regionen Deutschlands. Beim Brutto- inlandsprodukt pro Kopf ist sie in einer Liga mit München,
Frankfurt oder Hamburg unterwegs und mit einer Exportquo- te von über 60 Prozent auch international stark aufgestellt. 1,2 Millionen Erwerbstätige erwirtschaften hier ein BIP von über 111 Milliarden Euro. 2024 hat die Europäische Kommission der MRN für die Stärkung des Innovationsökosystems und die Verbesserung der Koordination von Forschungs- und Innova- tionsinvestitionen das Label „Regional Innovation Valley“ ver- liehen. Der Handelsstandort Mannheim besitzt überregionale Ausstrahlung, seine zentrale Einkaufsstraße gehört zu den 10 deutschen Top-Adressen. Das Heidelberger Schloss ist mit den meisten internationalen Besuchern deutschlandweit das touristische Ziel Nummer 1. Und die IT-Branche ist durch den Hauptsitz der SAP, dem aktuell wertvollsten börsennotierten Unternehmen Europas, in der Region exzellent vertreten. Die Metropolregion als Allianz starker Partner Die MRN verfolgt unter anderem Projekte zur nachhaltigen und bedarfsgerechten Mobilität wie den Mobilitätspakt und ist Wasserstoff- sowie 5 G-Modellregion. Weitere Projek-
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Digitalisierung Metropolregion Rhein-Neckar
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te gelten z. B. der Digitalisierung, der Deregulierung, der Nachhaltigkeit, der Bildung sowie der Innovationsförde- rung. Dazu ist die Metropolregion Rhein-Neckar eine Allianz starker Partner. Der Verband Region Rhein-Neckar ist als Körperschaft des öffentlichen Rechts Träger der grenzüber- schreitenden Regionalplanung und -entwicklung. Der Verein
Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar ist Ort des strate- gischen Dialogs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung. Die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH schmiedet Allianzen, gibt Impulse und unterstützt regionale Netzwerke und Initiativen. Die Metropolregion Rhein-Ne- ckar GmbH wurde 2006 in Mannheim vom Verein Zukunft
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Metropolregion Rhein-Neckar, dem Verband Region Rhein-Neckar und den Industrie- und Handelsk ammern Rhein- Neckar, Pfalz und Darmstadt gegründet, die ihre Gesellschafter sind. Regional ausgerichteter Mittelstand in der MRN Der Mittelstand ist wichtig in der Met- ropolregion Rhein-Neckar: Zahlreiche familiengeführte Hidden Champions haben sich hier erfolgreich entwickelt. Neben Weltkonzernen prägen vor allem kleine und mittlere Betriebe die Region, von denen viele bereits seit Jahrzehnten fest im Markt etabliert sind. Trotz der hohen Exportquote sind nicht alle KMU international ausgerichtet. Ein Beispiel für ein seit mehreren Generationen bestehendes, regionales mittelstän- disches Unternehmen ist die BIEBER + MARBURG GMBH + CO KG, ein Vollsortimenter für Stahl, Röhren und Bauprodukte mit einem Stahl-Standort in Gießen und einem Baustoff-Standort Bischoffen. Das Familienunternehmen
besitzt ein breitgefächertes Lieferpro- gramm mit zuverlässiger Auftragsab- wicklung und exakt abgestimmter Ter- mintreue. Abnehmer der Bauprodukte sind vor allem Bauunternehmen im Tiefbau, Hochbau, Ausbau und gewerb- lichen Hallenbau. Ende des 19. Jahr- hunderts wurde von Heinrich Bieber in Bischoffen der Grundstein für die er- folgreiche Unternehmensentwicklung gelegt. Ein Geschäftspapier aus dem Jahr 1899 ist der älteste vorhandene Be- leg und dokumentiert eine Bimsstein- lieferung aus dem Neuwieder Becken. Mit seinen über 125 Jahren Erfahrung im Baustoffhandel beschäftigt das Un- ternehmen heute rund 300 Mitarbeiter. Ein weiteres Beispiel für ein mittelstän- disches Unternehmen auf Wachstums- kurs ist das 1977 gegründete Kärcher Center der LUKA GmbH mit Sitz in Lud- wigshafen und Standorten in Rheinstet- ten und Mannheim. Das Angebot des Unternehmens ist sowohl auf B2B- als auch auf B2C-Handel und Dienstleis- tungen ausgerichtet. Es bietet ein Home
& Garden-Sortiment mit Hochdruckrei- nigern, Dampfreinigern, Fenstersaugern und Bewässerungssystemen für private Anwender und ein Profi-Sortiment für gewerbliche und industrielle Anwen- der z. B. aus den Branchen Automotive, Baugewerbe, Chemie, Gesundheitswe- sen, Handwerk, Hotellerie, Landwirt- schaft, Lebensmittel, Metall oder Logis- tik. Das Professional Sortiment umfasst branchenspezifische Komplettlösungen für effiziente und wirtschaftliche Reini- gung. Daneben bietet LUKA Original- Zubehör und Reinigungsmittel sowie einen Mietpark. Kultur als Standortfaktor Mehr als 200 Museen, über 120 Bühnen und international renommierte Festi- vals von Klassik über Jazz bis zu Film und Schauspiel: Kunst und Kultur leis- ten einen wichtigen Beitrag zur gesell- schaftlichen Entwicklung und zur Iden- tität der Rhein-Neckar-Region, heißt es in der Kulturvision Rhein-Neckar, die das Kulturbüro der Metropolregion ▶
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