TITELTHEMA | INDUSTRIE
und Markteinführungen. Unsere Technologieführerschaft muss durch effizientere Prozesse ergänzt werden. Wie jedes deutsche Unternehmen spüren wir die Regulierungs- dichte. Besonders bei internationalen Projekten wird der Unterschied zu anderen Märkten deutlich. Das betrifft nicht nur die gesetzliche Regulatorik, sondern eine aus- geprägtere Risikofixierung und damit längere Innovations- zyklen im heimischen Markt im Vergleich zu den USA oder China. Hier wäre mehr Pragmatismus wünschenswert. Kröger: Obwohl Deutschland als teuer gilt, sehen wir kei- nen Grund, unseren Standort zu wechseln. Unser Automa- tisierungsgrad in der Produktion kompensiert die Kosten- nachteile. Möglich ist aber, dass wir für bestimmte Märkte lokale Produktionslinien aufbauen, wenn die Stückzahlen eine dafür relevante Größenordnung erreichen. Je nach- dem wie das Pendel bei internationalen Handelskonflikten ausschlägt, könnte Flexoo sogar profitieren. Wenn Pro- duktionen in bisherigen Schwerpunktländern durch Zölle unattraktiv werden, wird ‚Made in Germany‘ wieder zu einem echten Wettbewerbsvorteil, gerade bei hochwerti- gen Technologien wie unserer gedruckten Elektronik. Die Planen Sie aufgrund dieser Herausforderungen, Ihren Unternehmenssitz zu verlagern? derzeit akute Zoll-Politik der USA ist zum Beispiel kein Grund, über eine Produktion in den USA nachzudenken, da wir die komplette Technolo- gie und Rohstoffe, dann zoll-belastet in die USA importieren müssten. Inzwischen erhalten wir aber Anfragen von chinesischen Unternehmen, die nicht mehr aus den USA beliefert werden und vice versa. Gibt es Wünsche Richtung Politik? Schinke: Aus unserer Perspektive ganz klar: Eine stärkere, vereinfachte Förderung von Start-ups. Deutschland hat eine exzellente Forschung, aber die technologische Weiter-
entwicklung darf nicht auf dieser Ebene stehen bleiben. Das Vermarkten neuer Ideen, die Marktreife neuer Ansätze braucht Zeit. Start-ups brauchen die notwendige Kraft, um sich auch wirtschaftlich zu tragen – sonst wandert diese Innovation in andere Länder ab. Wie blicken Sie als Unternehmer in die Zukunft? Kröger: Wir stehen vor einem Paradigmenwechsel: KI kann heute zuhören und lesen, aber nicht fühlen, schmecken oder riechen. Mit unseren Sensoren ge- ben wir Maschinen Gefühle. Das ist der nächste gro- ße Schritt. Die Menschheit hätte ohne Tastsinn und Feinmotorik keine höhere Intelligenz entwickelt.
Künstliche Intelligenz wird erst dann wirklich intelligent, wenn sie alle Sinne nutzen kann. Schinke: Die Vernetzung mit KI-Unter- nehmen vor Ort wird für uns zentral. Heidelberg als KI-Zentrum bietet da- für ideale Voraussetzungen. Unsere
kostengünstigen Sensoren können die KI-Technologie beflügeln. Ein riesiger Markt wartet auf uns.
Ein BESS-Sensor der Heidelberger Flexoo GmbH
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