IHK-Magazin Ausgabe 5/2025

STANDORT

Auge. „Der Einzelhandelsstandort Heidelberg glänzt durch eine hohe Kaufkraft vor Ort. Das spiegelt sich aber nicht in entsprechenden Um- satzzahlen wider, vor allem nicht im Bereich der Altstadt. Stadtverwaltung und Akteure des Einzelhandels ver- suchen gemeinsam, diesem Trend entgegenzuwirken. Kontraproduktiv wirkt da die geplante Übernach- tungssteuer. Für den stationären Einzelhandel sind die Umsätze von Touristen von großer Bedeutung“, gibt Schnabel mit Blick auf die Situation in Heidelberg zu bedenken. Die beiden Oberzentren Mannheim und Heidelberg sind für rund 50 Prozent der stationären Einzelhan- delsumsätze der Region verantwort- lich. Darüber hinaus überzeugen viele kleinere und mittlere Städte anhand des vor Ort erwirtschafte- ten Umsatzes, sodass die Region Rhein-Neckar insgesamt eine

(87 Prozent) ist die Kaufkraftbin- dung durchschnittlich niedriger. Das spricht für die Anziehungskraft des regionalen Einzelhandels. In Mannheim liegt die Kaufkraft- bindungsquote mit 119 Prozent zwei Prozentpunkte unter dem Vorjahres- wert. Dennoch bedeutet dieser Wert im Vergleich mit den 39 deutschen Städten über 200.000 Einwohnern die Spitzenposition und zeigt die Be- deutung Mannheims als Einkaufsort. Der Mannheimer Postleitzahlbezirk 68161 mit den Haupteinkaufsstraßen der City kann seinen Umsatz im Ver- gleich zum Vorjahr erhöhen und liegt mit einem prognostizierten Umsatz von 815 Millionen Euro im bundes- weiten Vergleich auf Rang 12 von 8.170 Postleitzahlbezirken. Dieses Er- gebnis darf nicht darüber hinwegtäu- schen, dass die Kaufkraftbindung im Postleitzahlbezirk 68161 um weitere vier Prozentpunkte (812 Prozent)

sinkt und noch immer weit vom Vor-Pandemie-Niveau entfernt ist. „Der stationäre Einzelhandel ist die Leitbranche in der Mannheimer City. Das ist aber kein Selbstläufer. Die wieder gesunkene Kaufkraftbindung ist ein Warnsignal. Kunden erwarten, bequem, sicher und ohne Hürden nach Mannheim und in die City zu kommen und sich dort ungestört bewegen zu können“, mahnt der IHK- Präsident. Heidelberg zeichnet sich vor allem durch eine hohe Kaufkraft vor Ort aus. Im Vergleich aller deutschen Städte zwischen 100.000 und 200.000 Einwohner belegt die Stadt am Neckar mit einer einzelhandels- relevanten Kaufkraft pro Kopf von 7.956 Euro Platz 15 von 40. Das be- deutet im Vorjahresvergleich eine Ver- besserung um vier Plätze. Dennoch sticht das unausgeschöpfte Potential für den ansässigen Einzelhandel ins

Geld bleibt weiterhin in der Region Kaufkraftbindungsquoten 2025 im Vergleich (in Prozent)

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QUELLE: IHK-KAUFKRAFTANALYSE 2025, MB RESERCH

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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2025

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