Cowboys bei der Arbeit. Die »Kuhjungen« sind in Filmen immer weiße Farmer. Tatsächlich waren
die ersten Cowboys womöglich Afrikaner
Cowboys afrikanische Sklaven?
Und weil sie Experten brauchten, die sich mit den jeweiligen Eigenarten dieser Rinder und deren Haltung in großen Herden auskannten, raubten die europäischen Händler nicht nur die Tiere, sondern deren Hirten gleich mit. Dazu passen historische Berichte, dass im frühen 17. Jahrhundert Hirtenvölker wie etwa die Fulbe aus der Region des heutigen Kamerun besonders beliebt bei den Sklavenjägern waren.
Auf die Spur der ersten amerikani- schen Cowboys kam ein Team um den Zooarchäologen Nicolas Delsol vom Florida Museum of Natural History. Es analysierte die DNA-Signaturen von 21 Kühen aus dem 16. bis 18. Jahrhun- dert, die an fünf spanischen Siedlungs- plätzen in Mexiko und Haiti entdeckt worden waren. Danach verglichen sie diese Signaturen mit denen bekannter europäischer und afrikanischer Rassen.
Der früheste Knochen eines afri- kanischen Rindes stammt tatsächlich bereits aus dem frühen 17. Jahrhundert und kam aus einer Ausgrabung mitten in Mexiko-Stadt. Das Forscherteam ver- mutet, dass viele Elemente der Cowboy- Kultur wie das Hüten der Herde vom Pferd aus oder der Gebrauch des Lassos von den ersten afrikanischen Hirten aus deren Heimat mitgebracht und in Amerika perfektioniert wurden. (af)
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02/2024
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