GESUNDHEIT
Wie wirksam ist eine Impfung gegen Mpox?
S ie sind mit den menschlichen Pockenviren verwandt, jener Erkrankung, die seit 1980 als ausgerottet gilt: Mpox-Viren, früher Affenpocken genannt. Die Erre- ger lösen meist mildere Verläufe aus als die Pocken, können selten jedoch auch lebensbedrohlich sein. Daher haben Forschende von der Charité in Berlin
angesteckt hatten, zeigten einen deut- lich milderen Verlauf. Bei Menschen, die mit HIV leben, sahen die Forschenden nach einer Impf- dosis aber keinen ausreichenden Schutz. Bei ihnen sind bestimmte Immunzellen reduziert, daher fällt die Immunantwort auf die Spritze vermutlich schwächer aus. Die zweite der beiden empfohlenen Impfdosen, so hoffen die Mediziner, könnte allerdings auch dieser Bevölke- rungsgruppe einen guten Schutz ver- leihen. Im Juli 2022 hat die Europäische Arz- neimittelagentur (EMA) den Wirkstoff Imvanex auch gegen Mpox zugelassen. Die Ständige Impfkommission emp- fiehlt Menschen mit einem erhöhten Risiko für eine Infektion mit den Viren seither die beiden Impfdosen – zum Beispiel Männern, die Sex mit Männern haben, oder Mitarbeitenden in Fach- laboren, die sich an infektiösen Proben anstecken könnten. (av)
untersucht, wie gut der für die Pocken zugelassene Impfstoff Imvanex gegen die verwandten Erreger schützt. Wie die Mediziner im Fachblatt »Lancet Infectious Diseases« berichten, verleiht bereits eine der zwei empfohle- nen Impfdosen eine Schutzwirkung von 84 Prozent gegen eine Infektion mit Mpox. Zum Vergleich: Bei einer Grippe-
schutzimpfung beträgt die Wirksamkeit – je nach Saison – nur 40 bis 67 Prozent. Dafür verglichen die Kol- legen rund 3000 Probanden, die einmal eine Impfung er- hielten, mit einer ungeimpf- ten Kontrollgruppe gleicher Größe. Das Ergebnis: Nach der Spritze infizierten sich 16 Per- sonen mit den Mpox-Viren, in der Vergleichsgruppe da- gegen 32 Probanden. Und jene Teilnehmende, die sich trotz Impfung mit den Erregern
Mpox-Viren lösen meist milde Reaktionen aus, können aber auch das Leben bedrohen
V iele Frauen fallen nach der G e b urt in ein Sti mm un g s - tief, zehn b is 15 P rozent v on ihnen er k ran k en an einer W ochen b ettdepression . Dass ein fr ü hes Ein g reifen dies wo m ö g lich v erhindern k önnte, b erichten nun M ediziner der Chon g qin g M edical Uni v ersity i m Fach b latt »J AMA Networ k Open« . Dire k t nach eine m K aiserschnitt hatten sie 308 Frauen in zwei G ruppen auf g eteilt, der einen Hä lfte das A ntidepressi v u m Es k eta m in g e g e b en, den anderen zu m V er g leich nur eine K ochsalzlösun g. Die P ro b andinnen erhielten die Infusion noch w ä hrend der Operation, dire k t nachde m die G e b urtshelfer die Na b elschnur durchtrennt hatten . I m A nschluss erfassten die Forschenden nach einer W oche und nach sechs W ochen das psychische Befinden der Mü tter . Daf ü r f ü llten sie einen speziellen Fra g e b o g en aus, m it einer P un k te - s k ala v on null b is 30, wo b ei m ehr als zehn P un k te auf eine W ochen b ettdepression hinweisen . Nach sechs W ochen litten 19,5 P rozent der Frauen in der K ontroll g ruppe an einer Depres - sion, unter den m it Es k eta m in b ehandelten Frauen da g e g en nur 10,4 P rozent . A llerdin g s k la g ten 18,2 P rozent der P ro b an - Kann man einer Depression nach der Geburt vorbeugen?
dinnen nach der Infusion m it de m M edi k a m ent üb er Schwindel, 5,8 P rozent f ü hlten sich wie in Trance, und 2,6 P rozent v on ihnen litten so g ar unter H alluzinationen .
Ne b enwir k un g en, die nach weni g en Ta g en v on sel b st v erschwanden . Fr ü here Studien zur A nwen - dun g v on Es k eta m in hatten weni - g er deutliche Effe k te g ezei g t .
Daher wollen die chinesi - schen M ediziner ihr V or - g ehen nun an noch m ehr P ro b andinnen pr ü fen . In Deutschland ist Es k eta m in b islan g nur als Nasenspray zur Behandlun g schwerer Depressionen zu g elassen . (a v )
Nicht selten entwickelt sich ein Stimmungs- tief nach der Geburt zu einer Depression
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