P.M. Schneller Schlau

Die Tigermücke ist Hauptüberträger des Denguevirus. Fies ist, dass sie ihre Opfer sogar verfolgt

Wie gefährlich ist das Denguefieber?

V om Gardasee kamen im August 2023 erste Warnmeldungen, im September zogen vermummte Gestalten in Schutzanzügen und Gasmasken durch die Straßen von Paris. Sie setzten wuchtige Begasungs- kanonen ein, um ihren winzigen Gegner zu bekämpfen: die Tigermücke. Dem schwarz-weiß gestreiften Insekt aus den Tropen und Subtropen sollte der Garaus gemacht werden, um zu verhindern, dass sich Menschen hier vor Ort mit dem Denguevirus infizieren. Bislang erkrankten in Europa Menschen vor allem dann am Denguefieber, wenn sie fern der Heimat in warmen Gefilden von einer Mücke gestochen wurden. Doch nun kommen auch direkte Infektionen in Europa vor. Die Klimaerwärmung macht

kommt es jedoch zu einem Verlauf mit Bluterbrechen, starker Erschöpfung bis hin zum Kreislaufschock. Eine gezielte Therapie gibt es nicht, vor allem Medi- kamente gegen Schmerzen und Fieber kommen zum Einsatz. Nur für jene, die bereits einmal an Dengue erkrankt sind, gibt es eine effektive Impfung. Ansteckend ist die Krankheit nicht. Infizieren kann man sich nur durch den Stich einer Tiger- oder Gelbfiebermücke. Und auch nur dann, wenn diese selbst vorher ein Lebewesen mit Denguefieber gestochen und mit dessen Blut die Viren aufgenommen hat. Genau das war in Paris und am Gardasee geschehen: Die Tigermücke hatte erstmals in Europa Dengueviren von einem Patienten auf den anderen übertragen. (av)

Dengueviren unter dem Mikroskop. Sie lösen hohes Fieber aus, können selten sogar tödlich sein

das Überleben der Tigermücke auch bei uns möglich. 2018 traten in Deutschland 613 Fälle auf, 2019 schon 1176 – die Tendenz ist also steigend. Meist verläuft die Erkrankung relativ harmlos, wenn auch mit hohem Fieber und Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerzen. Selten

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02/2024

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