ALPHA
FOLGE 118: A-84 in einer Minute WISSEN
Was man sehen sollte.................................................................................. 6,5 Millionen Wie lautet meine IP?..................................................................................... 3,5 Millionen Eine Drehung um die Längsachse machen ......................................... 3,5 Millionen Wie lange hat der nächste Lebensmittelladen geöffnet?.............. 3,2 Millionen Wann ist Ostern?............................................................................................ 2,3 Millionen Was ist?.............................................................................................................. 2,0 Millionen Wann ist Muttertag?..................................................................................... 2,0 Millionen FRAGEN AN GOOGLE WELTWEIT 2024, SUCHANFRAGEN/MONAT INTERNET Was Menschen Google fragen, verrät viel über ihre Prob- leme, ihr Begehren und das Weltgeschehen. Besonders eine Frage beschäftigte die Menschheit: gute Filme finden. Auch beliebt, aber mit 1,2 Millionen Suchanfragen weiter hinten im Ranking: Wo bin ich? Statistik des Monats
DAS IST DOCH EINE FRANZÖSISCHE AUTOBAHN…
Ganz kalt. Die Autobahn schreibt sich ohne Bindestrich. A-84 würde zudem in Frankreich nicht lange
überleben – denn er ist ein Eisberg, der sich am 13. Januar vom antarktischen Schelfeis löste …
… UND SICH AUF DIE REISE MACHTE Ja, das Spannendste aber ist,
Gold aus Blei
was sich unter A-84 verbarg: ein riesiges, jahrhundertelang vom
Eis verborgenes Stück Meeresboden – mit 510 Quadratkilometern ungefähr so groß wie Chicago. Zufälligerweise schipperte gerade in der Nähe ein Schiff mit Forschern an Bord entlang …
KERNPHYSIK Der ewige Traum, aus Blei Gold zu machen, ist wahr geworden: Am Schweizer Kernforschungszentrum CERN haben Forscher Blei-Atomkerne fast mit Lichtgeschwindigkeit miteinander kollidieren lassen. Die Bleikerne verloren dadurch einige Protonen (Blei hat 82 Pro- tonen), sodass daraus Gold wurde (79 Protonen). Das Gold existierte allerdings nur für Sekundenbruchteile . Auch hat der Teilchenbeschleuniger in drei Jahren nur 86 Milliarden Goldkerne hergestellt. Klingt nach viel, es braucht aber schon für einen kleinen Ring billionenfach mehr. Das Kurzzeitgold war nur der Nebeneffekt eines Experiments zur Herstellung eines Quark-Gluonen-Plasmas – einer Materieform, wie sie kurz nach dem Urknall geherrscht haben muss.
… UND DIE JUBILIERTEN VERMUTLICH Na klar, so ein eisiges Sahne-
häubchen lässt die Forscherseele nicht kalt. Sie schickten erstmals
ein ferngesteuertes Unterwasserfahr- zeug hinab. Dabei stießen sie auf Korallen, Eisfische und Seespinnen, kurzum, ziemlich viel Flora und Fauna für eine unwirtliche Gegend. Denn eigentlich sinken die Nährstoffe von den oberen Wasserschichten nach unten – das ist bei rund 150 Meter dickem Eis unmöglich.
Im Inneren des Alice-Detektors: Hier wurde das Gold gefunden
UND EISDIELEN GIBT ES DA UNTEN JA AUCH NICHT
Haha, »eine Kugel Würmer in der Waffel«, die Seespinne würde sich freuen. Vermutlich schwemmten
Meeresströmungen die Nährstoffe unter das Eis – ob das seltene Ökosystem das Wegschwemmen des Eises überlebt, ist allerdings ungewiss, denn Tiefseebewoh- ner lieben konstante Bedingungen.
14 P.M. 08/2025
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