STAHLKOCHEN IST EINE DRECKIGE GESCHICHTE
wechselt, die etwa für Acrylglas und Desinfekti- onsmittel gebraucht und sonst mit Erdöl herge-
stellt werden. Derzeit aber sind die Bakterien noch nicht hungrig genug. Um all das anfallende CO₂ umzuwandeln, bräuchte es sehr viel mehr Bioreak- toren, als es verfügbare Flächen gibt. Verlässlich einsparen lassen sich die Emissio- nen dagegen mit Recycling. Der Stahlschrott wird eingeschmolzen, indem in einem Elektrolichtbo- genofen Elektroden Blitze mit einer Temperatur von bis zu 3500 Grad Celsius auf ihn abfeuern. Das stößt fünfmal weniger CO₂ aus, als wenn das Eisenerz in Hochöfen erst zu Stahl gekocht werden muss. Be- triebe man die Öfen mit grünem Strom, würden sich die Emissionen fast auf null reduzieren. Fachleute rechnen zwar damit, dass bis zur Jahrhundertmitte 45 Prozent des Stahls aus Schrott hergestellt werden könnten statt wie derzeit 30 Prozent. Aber für
Eisenerz ist der Aus- gangsstoff für die Stahlherstellung. Hier fällt es von einem Förderband an einer Mine in Westaustralien
Braune Insel in grüner Landschaft: das Stahlwerk von Thyssenkrupp Steel in Duisburg
P.M. 19 02/2024
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