VISIONEN | STAHLPRODUKTION
Im Elektrolichtbogen- ofen wird der Werkstoff umweltfreundlicher hergestellt als im Hoch- ofen, indem Schrott und
Eisenschwamm mit Blitzen beschossen werden
Grüner Stahl weltweit PLÄNE Der chinesische Konzern China Baowu Steel Group (links ein Mitarbeiter der Firma in einem Produktionsüberwachungsraum) ist der größte Stahlhersteller der Welt. 2022 produzierte er rund 132 Millionen Tonnen. Auf Rang zwei folgte das internationale Unternehmen ArcelorMittal, das seinen Hauptsitz in Luxemburg hat, mit ungefähr 69 Millionen Tonnen. So sehr der grüne Stahl vom Wasserstoff abzuhängen scheint, so vage sind die Pläne der Marktführer. Die China Baowu Steel Group hält sich öffentlich bedeckt, wie ihr Weg zur umweltfreundlicheren Produktion aussehen soll. Das Unternehmen will mit dem weltgrößten Eisenerzförderer Rio Tinto, einem britisch-australischen Unternehmen, verschiedene Initiativen zur Senkung der Kohlenstoffemissio nen prüfen. So planen die Firmen, höherwertige Eisenerz-Pellets herzstellen, die Emissionen von Hochöfen zu verringern und eine Direktreduktionsanlage als Pilotprojekt zu bauen. Es ist aber unklar, ob das Erz von Rio Tinto für Direktreduktionsanlagen überhaupt geeignet ist. Nach den offiziellen Plänen der Führung Chinas soll die chinesische Stahlindustrie bis 2030 den Höchststand der Kohlenstoffemissionen erreichen und bis 2060 netto emissionsfrei sein. ArcelorMittal will bis 2030 nach eigenen Angaben 35 Prozent seiner Emissionen einsparen und spätestens 2050 klimaneutral sein. Dabei setzt es auf verschiedene Wege: Einerseits will das Unternehmen den Hochofen weiter nutzen, das anfallende CO₂ jedoch unterirdisch einlagern. Andererseits ist geplant, per Direktreduktion die Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen. Aus dem Plan geht nicht hervor, welches Verfahren das Unternehmen priorisiert.
26 P.M. 02/2024
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