WARUM SAGEN WIR … » Großkotz « ? GESCHICHTE Molières Bühnen- stück »Der Bürger als Edelmann« zeigt den typischen »Großkotz«: den vermeintlich »feinen Herrn«, der sich durch Prahlerei über andere erhebt. Die Berliner Mundart nimmt für sich in Anspruch, für jemanden, der »große Töne spuckt«, im 19. Jahrhundert den Begriff »Großkotz« geprägt zu haben. Der wahre Ursprung liegt aber wohl im Jiddischen. Dort war einst ein »kozen« ein Richter oder Fürst, dessen Stellung es erlaubte, über andere Menschen zu urteilen. Das gefiel natürlich nicht jedem, und so bildete sich als Verballhornung des- sen die Bezeichnung »groyskozen« heraus, womit ein reicher Wichtig- tuer gemeint war, der sich gern un- gefragt in den Vordergrund spielt. Daraus wurde dann mit der Zeit der »Großkotz«. Mit »kotzen« hat das also eigentlich nichts zu tun.
Wie viele Weltraumteleskope sind im All aktiv?
ASTRONOMIE Seit 1970 hat der Mensch rund 90 Weltraumteleskope ins All entsendet, die von dort aus die Sterne beobachten. 29 davon sind immer noch aktiv. Darunter sind nicht nur das neue europäische Teleskop »Euclid« sowie das amerikanische »James Webb« und dessen Vorgänger »Hubble«. Auch viele weniger bekannte Instrumente tun mitunter seit vielen Jahren ihren Dienst. Sie tragen Namen wie »Chandra«, »Kepler« oder »Spitzer«, die es ab und an auch in die Nachrichten schaffen. Von manch anderen wie »IXPE« oder »Spektr-RG« haben die meisten allerdings noch nie gehört, auch weil sie nicht so spektakuläre Bilder machen. Weltraumteleskope haben gegenüber bodengebundenen Teleskopen den großen Vorteil, dass sie von einem Erdorbit ins All schauen. Dort empfangen sie die Signale deutlich klarer, weil diese nicht durch Turbulenzen und Wettergeschehen in der Luft verzerrt werden. Gamma-, Röntgen- und große Teile der Infrarotstrahlung lassen sich auf dem Boden sogar überhaupt nicht empfangen, weil sie von der Atmosphäre komplett verschluckt werden.
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