Die Ryukyu-Kanin- chen-Zecke ist vom Aussterben bedroht und für den Menschen ungefährlich
0,2 mm
3000 Proteine einer einzigen Zecke untersuchen For- scher der Yale Uni- versity. Das Ergebnis: Nur gegen 170 Struk- turen der 3000 kann die menschliche Immunabwehr Antikörper bilden
in fremden Nestern. Blutsauger wie Mücken, Läuse und Zecken schlagen sich nur hin und wieder die Mägen voll, während manche Würmer ihr erwach- senes Leben ohne Tageslicht im Darm ihrer Wirte verbringen. Wie weit soll der Artenschutz hier ge- hen? Selbst hartgesottene Parasitenfans wie Kwak wollen Geißeln wie den bis zu einen Meter langen Medinawurm, der sich qualvoll im Menschen ein- nistet, loswerden und höchstens im Labor als Quell immunwirksamer Moleküle erhalten. Allerdings befällt nur ein kleiner Teil aller Schmarotzer den Menschen oder seine Nutztiere. Die Mehrheit der Parasiten ist keine Gefahr für uns. Ganz im Gegenteil: Parasiten sind ökologisch
Kampfbegriffe eingesetzt, um teils ganze Bevölke- rungsgruppen zu diffamieren. Moralisch verbrämt mag der parasitische Lifestyle faul oder verwerflich wirken. Tatsächlich haben es biologische Schmarot- zer aber selten gemütlich. Wenn sie überhaupt einen passenden Wirt erwischen, müssen sie sich in oder an dessen Organismus und damit in einer extrem feindlichen Umgebung behaupten. Zudem sind Parasiten weder eine Ausnahme noch verzichtbar. Schätzungen zufolge lebt mindes- tens die Hälfte aller tierischen Spezies auf Kosten einer anderen, wenigstens in bestimmten Lebens- phasen (P.M. 02/2023). Dabei gibt es viele Spielarten: Brutparasiten wie der Kuckuck deponieren ihre Eier
08/2025 P.M. 47
Made with FlippingBook flipbook maker