P.M. Magazin

TECHNIK | PETRA IV

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zu ersetzen vermag – und recycel­ bar ist? Das wäre eine nachhal­ tige, klimaschonende Alternative zu Kunststoffen, einsetzbar wo­ möglich als Unterlage für Solar­ zellen, in Textilien, Autos und Flugzeugen, als Verpackung für Lebensmittel, für Wundverbän­ de und zur Verstärkung in Ver­ bundmaterialien. Roth hält solche neuen An­ wendungen für machbar, weil sich aus der Holzzellwand win­ zige Fasern mit erstaunlichen Eigenschaften gewinnen lassen: Zellulose-Nanofibrillen (CNF). Diese Fädchen haben ihm zufolge einen Durchmesser von etwa fünf Nanometern, was fünf Mil­ lionstelmillimetern entspricht – damit sind sie etwa 10 000-mal

Durch die Fenster seines Büros an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm blickt Stephan Roth auf ein Wäldchen. Diese Bäume erinnern den Phy­ siker und Materialforscher nicht nur an Spaziergänge in der Natur, sondern auch an seinen wissen­ schaftlichen Traum: Können Holz und Altpapier als Grundlage für einen Hochleistungswerk­ stoff dienen, der synthetische Folien und Plastik auf Erdölbasis

1 Der Physiker Stephan Roth nutzt bereits die aktuelle Röntgenlicht­ anlage Petra III am Hamburger Desy. 2 Damit forscht er an Nano-Biofasern aus Zellulose, die Kunststoffe ersetzen sollen. Von Petra IV verspricht er sich noch genauere Bilder, um den Aufbau der feinen Fasern besser verstehen zu können

50 P.M. 02/2024

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