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Gibt es Ebbe und Flut nur bei Wasser?

Kann ein Regentropfen eine Mücke erschlagen? NATUR Für uns ist Regen nur lästig – für Mücken lebensgefähr- lich? Ausgerechnet seine Leichtig- keit gerät dem Insekt bei der Kollision mit einem Regentropfen zum Vorteil. Zwar sind beide etwa gleich groß, doch die Masse des Tropfens ist bis zu 50-mal größer. Die Mücke wird mitgerissen, nicht »getroffen«, und erfährt dabei extreme Beschleunigungen von bis zu 300 g. Ist sie zu nah am Boden, prallt sie ungebremst auf – das überlebt sie nicht. Doch meist löst sie sich rechtzeitig, dreht sich und fliegt davon. Dank ihrer hydrophoben Oberfläche perlt Wasser einfach ab, sodass sie auch nicht ertränkt wird.

WISSENSCHAFT Nicht nur Meere, auch der feste Erdkörper wird durch Mond- und Sonnenanziehung sowie durch die Fliehkraft des Erdballs verformt. Der Boden hebt und senkt sich regelmäßig – im Schnitt um 20 bis 30 cm. Der »Big Apple« in New York beispielsweise kennt »Gesteinsfluten« von gut 35 Zentimetern. Küstenregionen spüren zusätzlich den Druck der Gezeiten. Spürbar ist das kaum, nur feinste Messgeräte erfassen es. Doch an Plattengrenzen könnten Erdgezeiten Spannungen verstärken – und wo- möglich Erdbeben mit auslösen.

WARUM SAGEN WIR… » Fisimatenten « ?

SPRACHE Mit französischen Soldaten hat der Aus- druck nichts zu tun – auch wenn oft behauptet wird, »Fisimatenten« gehe auf deren Einladung »Visitez ma tente«, also »Besuchen Sie mich in meinem Zelt«, zurück. Tatsächlich ist der Begriff viel älter: Schon im späten Mittelalter stand er für Flausen und Ausflüchte . Möglicherweise stammt er von den »Visae patentes«, komplizierten Urkunden, oder vom heraldischen Begriff »fisiment« für überflüssigen Zierrat. Heute bedeutet »Fisimatenten« unnötige Umstände – etwa in Hessen: »Mach kä Fisimatente!«

Unnötiger Zierrat wurde als »fisi- ment« bezeichnet

52 P.M. 08/2025

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