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Petra IV soll 4000 Magnete erhalten, um die Leuchtstärke des Röntgen strahls zu erhöhen ANZIEHEND 1 In der Röhre von Petra III pas sieren die Elektronen Undulatoren, das sind Reihen gegensätzlich gepolter Magnete. Sie zwingen die Elektronen auf eine Schlangenlinie und erzeugen so Röntgenlicht, die Synchrotronstrahlung. 2 Die Quadrupolmagnete stehen sich im Quadrat zu viert gegenüber und bündeln die Teilchenstrahlen. Sie sind fünf bis sieben Meter lang und stehen im Ring in Reihe hinter einander
digkeit beschleunigt. Entlang der Strecke befinden sich knapp 900 Magnete, die den Elektro nenstrahl führen und formen. In geraden Strecken zwischen den Magneten zwingen sogenannte Undulatoren den Teilchenstrahl auf eine Slalombahn. Dadurch senden die Elektronen ein ex trem helles Röntgenlicht aus, das durch bis zu 27 Strahlführun gen in Experimentierstationen geleitet wird. Für Petra IV will das Desy den Ringtunnel aufwendig umbau en: Er soll 4000 Magnete bekom men, um die Leuchtstärke des Röntgenstrahls mindestens um den Faktor 100 oder womöglich sogar den Faktor 500 bis 1000 zu erhöhen, sagt Projektleiter Ha rald Reichert. Außerdem geplant sind bis zu 36 Strahlführungen –
Doktoranden und Postdocs sowie jährlich mehr als 3000 Gastfor schende aus bis zu 50 Nationen. Auf dem Campus entstanden bereits bahnbrechende Arbeiten: So entschlüsselte die israelische Wissenschaftlerin Ada Yonath mithilfe der Desy-Lichtquelle »Doris« die Struktur der Ribo somen, jener Eiweißfabriken in Zellen, ohne die Leben nicht möglich wäre. Dafür erhielt Yonath den Chemie-Nobelpreis. Heute ist am Desy eine von drei Experimentierhallen an der Röntgenlichtquelle Petra III nach Yonath benannt. F ür Untersuchungen mit dem heutigen Instrument werden Elektronen in ei nem 2300 Meter langen Ringtun nel nahezu auf Lichtgeschwin
5000 Stunden pro Jahr, also fast 210 Tage, soll Petra IV Strahlen erzeugen können, und das gleichzeitig an jeder ihrer 30 Strahlführungen. Diese leiten das Röntgenlicht zu den Messstationen
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