GEHEIMNISVOLLE WELTEN ZWISCHEN WASSER UND LAND
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Jahrtausende alte Moore und wilde Auenlandschaften in stetigem Wandel: Der Bildband zeigt, warum die faszinieren- den Lebensräume elementar für unser Klima sind.
192 Seiten, ca. 220 Abb. ISBN 978-3-95416-407-3 €(D) 34,99
… die Küchenschelle an den trockenen Talhängen und ein Rohrsänger im Schilfröhricht
Auen zeigen eine Vielfalt an Lebensräumen auf engstem Raum: die hohe Schlüssel- blume in der Hartholzaue, eine Bachstelze auf Totholz im Wasser …
Fressfeinden gefangen werden können, denn die halten sich lieber in den Kolken, also Ver- tiefungen, auf. Andere Fischarten bevorzugen dagegen die Stillgewässer der ehemaligen Flussarme. Dort lebt auch der nicht mal zehn Zentimeter große Bitterling. Die Weibchen dieser Art legen mithilfe einer Legeröhre, die fast so lang ist wie der Fisch selbst, wenige Eier in eine lebende Muschel. Erst dort werden die Fischeier durch die männlichen Sper- mien im Atemwasser der Muscheln befruchtet. Die Larven verbleiben in der Muschel, geschützt vor Fressfeinden, bis sie selbst schwimmen können. Und im Gegenzug heften sich die mikroskopisch kleinen Muschellarven (Glochidien) an die Kiemen der Bitterlinge. Ein echtes Geben und Nehmen also.
Sandkörnern oder Pflanzenresten Röhren, sodass sie nicht so leicht mit dem Wasser verdrif- ten, kleben sich an große Steine oder verstecken sich dort. Sie fressen Algen, Laub oder auch andere Kleintiere, sind aber doch selbst oft nur Futter für die nächste Stufe im Nahrungsnetz: Fische, Vögel, Fledermäuse. Die Wasseramsel, ein kleiner, rundlicher Singvogel, geht tau- chend am Gewässergrund auf die Suche nach ihnen. Andere warten, bis die Insektenlarven unter Wasser als Imago, als ausgewachsenes Insekt, schlüpfen und aus dem Wasser auftau- chen. Meist ist das Leben der Insekten dann über Wasser nur sehr kurz: bei der Eintagsfliege nur wenige Tage, im Vergleich zu Jahren unter Wasser. Die Imagos dieser Art haben deswe- gen weder Mundwerkzeug noch Darm. Es geht in den wenigen Tagen lediglich darum, neue Nachkommen als Eier wieder zurück ins Wasser zu setzen. Was unserem (wasser)oberfläch- lichen Blick doch alles entgeht! Der Biber kennt beide Welten: Mit seinem dicken Fell und seiner kompakten Stromlinien- form ist er perfekt ans Wasser angepasst, selbst im Winter. So gut, dass er seine Haustür, den Eingang zu seiner Burg, unter Wasser anlegt, um auf dem Weg nach Hause alle Feinde abzu- schütteln. Sein Speisezimmer ist an Land, nahe des Ufers. Im Sommer frisst er sich dort durch den Kräutergarten. Im Winter aber steht auf seinem Speiseplan nur die Rinde der Bäume. Was soll er auch sonst fressen, wenn er nun mal nur Pflanzen mag? Da er nicht klettern kann, muss
Baumeister im Wasser
Wenn wir kleinere Organismen wie Insektenlarven oder Spinnen unter die Lupe nehmen, erscheinen deren Lebensräume unter Wasser noch mal variabler. Jeder einzelne Stein und jedes Stöckchen verändert die Strömung – und damit die Lebensbedingungen für das soge- nannte Makrozoobenthos: makro – man kann es noch mit dem Auge ohne Mikroskop sehen; zoon – das Tier; und benthos – es lebt in der Bodenzone des Gewässers. Die Tiere haben vielfältige Anpassungen an das Leben unter Wasser entwickelt. Sie bauen sich aus einzelnen
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