P.M. TIERLEBEN FOLGE 116
Von mehr als 10 000 Tieren auf 23: Schreikraniche waren so gut wie ausgerottet. Nur intensive Zuchtprogramme sicherten ihren Erhalt. Mit heute 800 Exemplaren zäh- len sie zu den seltensten Vögeln weltweit DER SCHREIKRANICH GRUS AMERICANA
TEXT: CAROLINE RING
HELLE FANFARE Kommunikation ist für Schreikranische essenziell: Ein kurzer, trompetenartiger Ton heißt Alarm, in der Paarungszeit ruft man im Chor. Leises Gurren gilt der hungrigen Brut.
STOLZES HAUPT Auge in Auge mit dem Kranich: Das ist für Menschen fast ohne Bücken möglich. Mit 1,50 Metern von Kopf bis Fuß handelt es sich um den größten Vogel Nordamerikas.
TEURER SPASS Vor allem Wilderei führte um 1940 fast zur Ausrottung und wird heute streng ge- ahndet. 2020 zahlte ein Mann für das Töten zweier Vögel 85 000 US-Dollar Strafe.
TREUE SEELE Schreikraniche leben monogam, doch sie halten nicht nur in der Partnerschaft zusammen: Neue Paare suchen sich ihr Winterquartier oft in der Nähe der Eltern.
FREMDE FEDERN Weil für die Nachzucht zu wenige brutfähige Vögel existierten, wur- den ihre Eier ab 1967 Pflegeeltern der we- sentlich häufigeren Kanadakraniche unter- gejubelt – mit Erfolg.
LETZTE ZUFLUCHT Einst waren die Vögel in ganz Nordamerika verbreitet, heute sind fast alle Vorkommen erloschen. Die letzte autarke Gruppe lebt sommers in Kanada, winters in Texas.
98 P.M. 02/2024
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