P.M. TIERLEBEN FOLGE 135
DER BOMBARDIERKÄFER
BIRGUS LATRO
Dieser Käfer verfügt über eine explosive Waffe: Im Hinterleib trägt er Hydrochinon und Wasserstoffperoxid. Bei Gefahr werden beide Chemikalien gemischt, wie bei einer Bombe: Sie ergeben ein 100 Grad heißes, ätzendes Gas, das er dem Angreifer mit lautem Knall entgegenpupst
AUFMARSCHGEBIET Europa ist seine Heimat, er mag es warm und karg. Auch in Deutschland, eher südlich als nördlich, spaziert und flattert er über Heiden, Weinber- ge und Trockenrasen.
TEXT: CAROLINE RING
SCHUTZBUNKER Nachts geht er auf Beutezug: Wie zahl- reiche andere Lauf- käfer jagt er kleinere Insekten. Tagsüber ruht er oft mit Art- genossen unter von der Sonne gewärmten Steinen.
LUFTANGRIFF Bis zu 30 Zentimeter weit reicht die Vertei- digungswolke. Bei gerade mal einem Zentimeter Körperlän- ge schlägt der Winz- ling selbst Frösche und Vögel in die Flucht.
FEUERSTURM Jeder Schuss ist ein pulsartiges Feuern, womöglich, damit sich der Käfer nicht selbst verletzt. Bis zu 20 Salven sind drin, dann muss er die Aus- gangsstoffe neu bilden.
LENKWAFFE Ein wendiger Hinterleib und Reflektoren an der Spritzdrüse machen ihn um 270 Grad verteidigungsfähig. Bei Bedarf schießt er sogar zwischen seinen Vorderbeinen hindurch.
98 P.M. 08/2025
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