P.M. History

Arena

Zum Forscher Der Bioarchäologe Robert Stark arbeitet am „Polish Centre of Mediterranean Archaeology“ der Universität Warschau.

beispielsweise auch ein großes Kloster. Es war rund 600 Jah- re lang bewohnt und ein zentraler religiöser Ort. Obwohl es sich bei dem Toten mit der Tätowierung offensichtlich nicht um einen Mönch des Klosters handelte, wurde er doch auf ei- nem Friedhof in der Nähe des Klosters begraben. Möglicher- weise war der für Bestattungen von Personen, die in der Nähe heiliger Stätten wie dem Ghazali-Kloster begraben werden wollten, reserviert. Solche Bestattungen werden „ad sanctos“ genannt, „bei oder in der Nähe von etwas Heiligem“. Gibt es vergleichbare zeitgenössische Tattoos aus dem Mittelalter oder welche mit anderen Motiven? Die in Ghazali identifizierte Tätowierung ist erst die zweite mittelalterliche Tätowierung aus der Region des heutigen Sudan. Das andere Beispiel hat ein ähnliches Thema, es ist ein Monogramm des Erzengels Michael. Das Erzengel- Michael-Tattoo trug eine etwa 20 bis 35 Jahre alte Frau, die nach ihrem Tod auf natürliche Art mumifizierte, auf der In- nenseite ihres Oberschenkels. Sie wurde 2005 in der Region des vierten Nil-Katarakts entdeckt und mit der Radiokarbon- methode auf 655–775 nach Christus datiert. Wir wissen also noch nicht besonders viel über Motive aus dem Mittelalter in dieser Region. Aber Tätowierungen haben im Niltal eine lange Geschichte. Von verschiedenen Orten kennen wir zahl- reiche Beispiele aus früheren Zeiten, insbesondere aus dem pharaonischen Ägypten.  Interview: Angelika Franz

Namens „Christus“. „Alpha“ und „Omega“ werden als christ- liches Symbol ebenfalls oft miteinander verbunden. Sie sind die ersten und letzten Buchstaben des griechischen Alpha- bets und werden verwendet, um Christus als Anfang und Ende zu symbolisieren. So steht es im Buch der Offenbarung, Christus sagt: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“. Wie passt die Tätowierung zu dem, was wir über das christliche Leben in Ghazali wissen? Diese Tätowierung passt hervorragend zu einer Person, die im Mittelalter im heutigen Sudan lebte. Dort war damals das Christentum die vorherrschende Religion und auch die vor- herrschende soziale Identität. Zur Stätte von Ghazali gehörte

SÜSSIGKEITEN

Logo. Der Spanier Eric Bernat brachte den Bonbon mit Stiel (um klebrigen Kinderhänden vorzubeugen) 1958 unter dem Namen „Gol“ auf den Markt. 1963 wurde der neue Name eingeführt, abgeleitet von „chupar“ („lutschen“). Das Logo entstand, als Bernat den befreundeten Surrealisten 1969 um eine Idee bat und dieser kurzerhand ein Blümchen auf ein Stück Papier zeichnete. Süße Idee! PFEFFERKUCHEN sind dasselbe wie Lebkuchen. „Pfeffer“ war einst ein Sammelbegriff für Gewürze.

wurden hohe Zölle auf Kolonialwaren wie Kakao erhoben. In Turin streck- ten findige Konditoren daraufhin ihre Schokolade mit gerösteten und gemahlenen Haselnüssen. DIE „CHUPA CHUPS“-LUTSCHER sind weltweit das einzige Produkt mit einem von Salvador Dalí entworfenen

verkauft werden. Es galt als Arznei gegen Verstopfung und Blähungen, als Kräftigungs- und Potenzmittel. ALS „TANZBÄREN“ kamen die ersten Gummibärchen 1922 auf den Markt. Das Produkt des Unternehmers Hans Riegel aus Bonn (Haribo) war allerdings etwas größer und weicher: Statt Gelatine wurde noch Gum- miarabikum verwendet. DER DUNKLE NOUGAT wurde aus steuerlichen Gründen in Turin erfunden: Während der Kontinentalsperre (1806–1814)

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