P.M. History

Arena

Bikini

Mode wiederholt sich, manchmal dau- ert es nur etwas länger: Schon aus der Antike sind Darstellungen von Frauen in sportlichen Zweiteilern überliefert. Und Anfang des 20. Jahrhunderts erfreute sich die „Palm-Beach-Combination“ aus den USA auch in Deutschland einiger Beliebtheit, die TENNISRÖCKCHEN UND BH zusammenbrachte. Der preußische „Zwickelerlass“ von 1932 verbot das öffentliche Tragen von Zweiteilern, galt aber nicht für alle: Von Eva Braun existieren Aufnahmen in ei- nem Kleidungsstück, das ganz ähnlich

Zigarettenspitze Verrucht und elegant zugleich: So wollten die Charleston-Tänzerinnen in den 1920er-Jahren wirken. Durch sie wurde die Zigarettenspitze populär und salonfähig. Ihr Image konnte sie bis in die 1960er-Jahre bewahren. Ikonisch: Audrey Hepburn (Foto), die damit als Partygirl Holly Golightly durch den Film „Frühstück bei Tiffany“ tänzelte. Der praktische Nutzen von Zigarettenspitzen, egal ob aus Metall oder aus Kunststoff, ist überschaubar: Die Finger sind weniger Gelbfärbung und Geruch durch Nikotin ausgesetzt, die Zigarette bleibt entfernt vom Gesicht. Selbst Hepburns Söhne fanden die Mutter damit nicht spitze und untersagten 2001 der Bundespost, eine Briefmarke herauszugeben, die Audrey mit dem Utensil zeigte. Die wenigen Probedrucke gelten als wertvollste moderne Marken der Welt.

ab dem 5. Juli 1946 als „Bikini“ Furore machen sollte. An diesem Tag präsen- tierte in Paris die Revuetänzerin Miche- line Bernardini der Öffentlichkeit den von Louis Réard kreierten Zweiteiler. Am 18. Juli ließ der Maschinenbauinge- nieur ihn als Gebrauchsmuster schüt- zen. Den Namen Bikini wählte er in An- lehnung an die Atombombentests über dem Bikini-Atoll in der Südsee, die am 1. Juli begonnen hatten. Makaber? Aus heutiger Sicht ganz sicher, doch damals wurden mit „Atom“ positive Begriffe wie „fortschrittlich“, „durchschlagend“, „aufregend“ assoziiert.

P.M. HISTORY – 12

Made with FlippingBook flipbook maker