P.M. History

Spitzmarke Vergessene Großreiche

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Seiten und der Boden mit undurchlässi- gem Ton verkleidet. Als gegen Ende des Hethiterreichs Dürreperioden für Un- gemach sorgen, entstehen landesweit einige solcher Staudämme. Rätselhaftes Ende Warum das Reich der Hethiter unter- geht, weiß man nicht. Wahrscheinlich ist es ein Zusammenspiel aus mehreren Aspekten wie Dürren, das Aufbegeh-

und Gemüse genutzt. Ergänzt wird die Ernährung durch Viehzucht (Rinder, Schafe, Ziegen) und das Sammeln von Wildfrüchten wie Äpfeln, Nüssen, Bee- ren oder Oliven. Große Getreidespeicher, in denen das kostbare Gut luft- und wasserdicht verschlossen sowie vor Schädlingen geschützt wird, ziehen sich durch die Stadt und gewähren jahrelange Halt- barkeit, bis die Vorräte im Zuge von wiederkehrenden Missernten zur Neige gehen. Das Getreide wird in Form von Bulgur, Brot und Bier verwertet. Die Tiere werden nicht nur geschlachtet, sondern Schafe und Ziegen auch für die Milch- und Wollproduktion genutzt. Rinder kommen als Last- und Zugtiere bei der Feldarbeit zum Einsatz. Hattuša, das einstige Zentrum der Hethiter, wird um 1180 v. Chr. aufge- geben und an einem anderen, heute unbekannten Ort neu gegründet. Das Großreich der Hethiter zerbricht in kleine Königtümer, in denen rasch das Aramäische vorherrscht und die viel- fach von Assyrien geschluckt werden. Bald darauf verlieren sich die letzten Spuren der Hethiter.

ren von Vasallen, Thronstreitigkeiten und Angriffe durch die Kaškäer und die sagenumwobenen Seevölker. Letztere sorgen dafür, dass Fernhandelsbezie- hungen unterbrochen werden und sich die Versorgungslage verschlechtert. Manche Siedlungen weisen Brand- spuren auf, auch Hattuša. Doch sehen wir uns die Stadt zu einem Zeitpunkt an, als sie noch nicht verfallen ist: 6,6 Kilo- meter Stadtmauer schützen die Haupt- stadt, die schätzungsweise zwischen 10000 und 12000 Menschen beher- bergt. Der Königspalast thront auf dem Hochplateau. Über 30 Tempel sind schon ausgegraben, mehr werden noch vermutet. Die nördliche Zone der Stadt ist eben, was strategisch günstig ist, denn so können die Hethiter das Gelän- de überblicken. Im Süden ziehen sich die Bauten einen Hang entlang, Felsfor- mationen werden geschickt genutzt und bieten einen natürlichen Schutzwall. Bäche versorgen die Stadt mit Wasser. Während der hethitischen Herr- schaft verringert sich der Waldbestand der Region massiv, was auf rege Bau- tätigkeit und den intensiven Gebrauch von Holz, zum Beispiel für Metallverar- beitung und Töpferei, hinweist. Die Bö- den sind wenig ertragreich, die Sommer heiß und die Winter kalt. Nur eine Ernte pro Jahr ist möglich, und daher wird je- der freie Fleck zum Anbau von Getrei- de, Hülsenfrüchten, Bohnen, Kräutern

Sandra Klammer ist )JTUPSJLFSJOVOE"VUPSJO

QUELLE Die Keilschrifttafel aus dem +BISIVOEFSUW$ISCFSJDIUFU¸CFS EJF5BUFOWPO)BUUVĝJMJ* VOUFSEFN das Hethiterreich erstmals aufblüht

Zuletzt erschien ein Kinder- sachbuch über die Geschichte EFS4UBEU4BM[CVSH

49 P.M. HISTORY – OKTOBER 2025

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