der Schrift. Aus ihrer Samm- lung sind mehr als 4000 Ob- jekte erhalten, darunter der Sch lung si
tolien stammende Bauern (es ist mitten in der Phase des Übergangs von der Jäger- und Sammlergesellschaft zur agrarischen Sesshaftigkeit) sollen zu dieser Zeit in die Donauregion einge- wandert sein – über Land. Denn laut Haarmann sind Europa und Klein- asien ursprünglich über eine Land- brücke miteinander verbunden. Diese nutzen also die Menschen, um trocke- nen Fußes nach Europa überzusetzen und sich niederzulassen. Später soll dann die Ägäis ins Schwarze Meer ein- gebrochen sein und diese Landbrücke überflutet haben. Jetzt, so Haarmann, gibt es für die Migranten keinen Weg mehr zurück. Sie müssen in (es ist mitten ngs von der llschaft zur ) sollen zu gion einge- Denn laut und Klein- eine Land- unden. Diese , um trocke- überzusetzen Später soll ze Meer ein- Landbrücke Haarmann, einen Weg in
viele weibliche Statuetten, von denen mehrere Hundert mit der sogenannten Do- nauschrift in Verbindung gebracht werden. Aber Tor- ma kann die Dimension ihrer Funde nicht wirklich erkennen. Dazu bleiben ihre Ausgrabungen zu lokal und isoliert. Moderne Gesellschaft Jahrzehnte nach ihren Entdeckun- gen beginnt der erste Diplom- archäologe Serbiens, Milo- viele von de mit d nausc gebrac ma kan Funde nic Dazu bleiben zu lokal und iso Moderne G Jahrzehnte na gen begin arch je
je Vasic, in der Belgra- der Vorstadt Vinca mit archäologischen Gra- bungen am Donau- ufer. Und er stößt dabei auf zahlrei- che Gegenstände, die denen ähneln, die Torma in Rumäni-
UNGEKLÄRT Entlang der Donau werden viele Frauenstatuetten gefunden. Vermutlich sind sie Symbole für Fruchtbarkeit
der neuen Heimat erfolgreich sein. Und sie sind es schließlich auch. „Das vorliegende Buch will dem Leser eine europäische Zivilisati- on erschließen, die viel älter ist als ich sein. Und . h will dem Zivilisati- ter ist als rch die 0 Jah- die griechische und die durch die Forschung in den letzten 20 Jah- ren immer klarere Konturen angenommen hat“, schreibt Haarmann. Es ist die Wende- zeit ab 1989/90, die der Autor mit den „letzten 20 Jahren“ meint. Der hinter dem Eisernen Vorhang verschwundene süd- osteuropäische Raum taucht von Neuem auf, und die politische Öff- nung macht weitere archäologische Forschungen samt intensiver Gra- bungstätigkeit möglich. Wobei schon seit 1847 gegraben wird. Zu der Zeit ist es die Adlige Zsó- fia Torma, eine ungarische Amateur- anthropologin und Selfmade-Archäolo- gin. Sie findet im rumänischen Turdaș, am Ufer der Donau, eine Vielzahl prä- historischer Keramikgegenstände, er- kennt darauf Zeichen, deutet sie als Schrift und stellt Verbindungen her zu Mesopotamien, der anerkannten Wiege 7 gegraben Adlige Zsó- he Amateur- de-Archäolo- chen Turdaș, Vielzahl prä- nstände, er- eutet sie als ungen her zu nnten Wiege uren reibt nde- utor hren“ ernen süd- cht von sche Öff- ologische siver Gra-
en gefunden hat, samt der eingekerbten Schriften oder Symbole. Es sind erste Anzeichen dafür, dass die entdeckte Kultur größere Ausmaße gehabt ha- ben muss. Aber auch Vasic liegt mit der Datierung der Funde auf die Zeit um 600 v. Chr. wohl falsch. Wahr hingegen bleibt seine The- se von Vinca als großem Waren- umschlagsplatz der Jungstein- zeit. Liegen dort im Boden doch Muscheln aus dem Schwarzen Meer und Mineralien aus Ungarn. Dann tritt Marija Gimbutas, eine Archäologin, Prähistorikerin und An- thropologin aus Litauen, auf den Plan. Sie kann als Leiterin von fünf großen Ausgrabungsprojekten neue Gewiss- heiten liefern, auch dank der Radiokar- bonmethode. 1991 kommt sie zu dem Schluss, dass die Funde zeitlich weit nach hinten datiert werden müssen. Sie schreibt: „Im fünften und frühen vier- ten Jahrtausend vor Christus hatten die Alteuropäer-Städte mit einer beacht- lichen Konzentration an Einwohnern Tempel, die mehrere Stockwerke hoch waren, eine Sakralschrift, geräumige en gefunden hat, Schriften oder S Anzeichen dafü Kultur größere ben muss. Ab der Datieru Zeit um 60 Wahr hing se von Vin umschlags zeit. Liegen Muscheln Meer und Min Dann tritt Archäologin, Pr thropologin aus Sie kann als Lei Ausgrabungsproj heiten liefern, au bonmethode. 19 Schluss, dass di nach hinten datie schreibt: „Im fün ten Jahrtausend Alteuropäer-Städ lichen Konzentr Tempel, die meh waren, eine Sak
59 P.M. HISTORY – OKTOBER 2025
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