UMTRIEBIG Zwischen 1534 und 1542 unternimmt der französische Seefahrer Jacques $BSUJFSESFJ&Y peditionen in das (FCJFUEFTIFVUJ HFO,BOBEB%FS Kontakt mit den Ureinwohnern ist EBCFJOJDIUJNNFS
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zu trinken und bereitete ihnen einen sehr freundlichen Empfang. Dann gaben wir ihnen durch Zei- chen zu verstehen, dass das Kreuz aufgestellt worden sei, um Handel zu treiben, um die Einfahrt in den Hafen zu markieren, und dass wir bald zu- rückkämen und ihnen Eisenwaren und andere Dinge brächten. Außerdem, dass wir zwei Söhne mit uns nehmen wollten und sie später zu diesem Ha- fen zurückbrächten; und wir statteten die zwei Söhne mit zwei Hemden und mit Livreen und roten Hüten aus; jeder bekam eine Messingkette um den Hals gehängt, worüber sie sehr zufrieden waren, und sie gaben ihre alten Lumpen denen, die zurückkehrten. Dann gaben wir den dreien, die zurückkehrten, jeweils ein kleines Beil und zwei Mes- ser, worüber sie große Freude zeigten. Nachdem sie an Land zurückgekehrt waren, berichteten sie den anderen die Neuigkeiten. Etwa gegen Mittag desselben Tages kehrten sechs Boote zu unseren Schif- fen zurück, in jedem davon saßen fünf oder sechs Männer. Sie wollten den bei- den, die wir an Bord behalten hatten, Adieu sagen und brachten ihnen Fisch. Uns gaben sie zu verstehen, dass sie das Kreuz nicht niederreißen würden, in- dem sie mehrere Ansprachen hielten, die wir nicht verstanden. Am folgenden Tag, dem fünfund- zwanzigsten des Monats, war der Wind günstig, und wir legten […] ab.
hatten, mit Netzen, die sie zum Fischen hatten und die aus Fasern des Hanfs ge- fertigt werden, welcher in ihrem Land wächst, wo sie sich normalerweise auf- halten. Denn sie kommen nur in der Fischereisaison zum Meer, wie ich es erfahren und verstanden habe. […] Am vierundzwanzigsten Tag des Monats ließen wir ein Kreuz mit einer Höhe von dreißig Fuß errichten, wel-
Als wir zu unseren Schiffen zurück- gekehrt waren, kam der Anführer, be- kleidet mit einem alten Schwarzbärfell, in einem Boot, mit dreien seiner Söhne und seinem Bruder. […] Er hielt eine feierliche Ansprache, zeigte dabei auf das Kreuz und machte mit zwei Fingern ein Kreuzzeichen. Dann wies er auf das ganze Land um uns herum hin, als ob er sagen wollte, dass das ganze Land ihm
Diese Leute kann man Wilde nennen, denn sie sind die ärmsten Menschen auf der Welt
ches vor den Augen vieler von ihnen hergestellt wurde, und zwar an der Spitze der Hafeneinfahrt. Unter dem Querbalken brachten wir ein erhabenes Wappen mit drei Lilien an und darüber eine große Inschrift aus Holz, mit Groß- buchstaben, worauf „VIVE LE ROY DE FRANCE“ stand. Dieses Kreuz stellten wir vor ihnen an der genannten Spitze auf, und sie beobachteten, wie es gefer- tigt und errichtet wurde. Nachdem es aufgestellt war, knieten wir uns alle mit gefalteten Händen nie- der und verehrten es vor ihren Augen. Dabei gaben wir ihnen, indem wir zum Himmel blickten und darauf zeigten, zu verstehen, dass von dort unsere Erlö- sung kommt. Mit großer Bewunderung gingen sie um das Kreuz herum […].
gehöre und dass wir das Kreuz nicht ohne seine Erlaubnis aufstellen dürften. Nachdem er seine Ansprache been- det hatte, zeigten wir ihm eine Axt und gaben vor, dass wir sie gegen sein Fell eintauschen wollten. Dies verstand er und kam unserem Schiff immer näher in dem Bestreben, die Axt zu bekom- men. Einer unserer Leute stand in un- serem Boot, legte die Hand auf deren Boot, und sofort gingen zwei oder drei auf das Boot und brachten sie dazu, unser Schiff zu besteigen, worüber sie sehr erstaunt waren. Als sie an Bord gekommen waren, wurde ihnen durch den Kapitän bedeutet, dass ihnen nichts Böses widerfahren werde, indem er ihnen große Zeichen der Freundschaft gab. Und man gab ihnen zu essen und
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