Leitfaden_Jugendpartizipation_Eurodesk_ERYICA_DE

Jugendbeteiligung als Form der Beteiligung an Entscheidungsprozessen

1.2

Jugendbeteiligung in der Jugendinformation können wir unter anderem als „Beteiligung an der Entscheidungsfindung“ verstehen. Dieser Ansatz konzentriert sich darauf, wie junge Menschen in die Entscheidungen von Jugendinformationsdiensten einbezogen werden. Er basiert auf der Annahme, dass gewisse Entscheidungsträger*innen wichtige Entscheidungen darüber treffen, wie Jugendinformationsdienste agieren. Im Rahmen der Jugendbeteiligung sollen junge Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Ansichten und Meinungen gegenüber diesen Entscheidungsträger*innen zu äußern. So soll sichergestellt werden, dass Entscheidungsträger*innen die Ansichten junger Menschen in ihre Entscheidungen einbeziehen. Entscheidungsträger*innen in Jugendinformationsdiensten sind z. B.: → Projektleiter*innen, die Entscheidungen darüber treffen, wie eine Informationskampagne oder ein Projekt durchgeführt wird. → Führungskräfte, die Entscheidungen darüber treffen, wie ein Jugendinformationsdienst verwaltet und betrieben wird. → Personen, die an der Leitung beteiligt sind, z. B. der Vorstand eines Jugendinformationsdienstes in zivilgesellschaftlichen oder öffentlich finanzierten Organisationen. → Politiker*innen, die aktiv an Entscheidungen über Politik oder Gesetzgebung beteiligt sind, die sich auf die Jugendinformation auswirken. → Finanzierungsstellen, die darüber entscheiden, welche Mittel Jugendinformationsdienste erhalten und wie diese verwendet werden. → Jede andere Person oder Gruppe, die aktiv an der Leitung von Jugendinformationsdiensten beteiligt ist. Diese Gruppierungen entscheiden maßgeblich über die Informationen, die junge Menschen erhalten. Dazu zählen Entscheidungen über Themengebiete, Arten von Informationsmaterial, Kommunikationskanäle, Methoden, Budgetzuweisung, Einstellung von Mitarbeitenden sowie die generelle Strategie des Dienstes. Wenn junge Menschen Einfluss auf diese Entscheidungen nehmen dürfen, können sie die Arbeit des Jugendinformationsdienstes aktiv mitgestalten und letztlich mitentscheiden, welche Informationen sie erhalten.

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