Inklusionshindernisse beseitigen
Persönliche Unterstützung
Um möglichst viele junge Menschen in eine Beteiligungsaktivität einzubinden, sollten Sie sich fragen, welche jungen Menschen von der Teilnahme ausgeschlossen werden könnten. Ergreifen Sie unbedingt spezifische Maßnahmen, um diese jungen Menschen angemessen in die Aktivitäten einzubeziehen. Jugendbeteiligung in der Jugendinformation muss inklusiv sein und darf bestehende Diskriminierungsmuster und gesellschaftliche Hindernisse nicht reproduzieren. Das heißt, dass wir insbesondere auf diejenigen achten müssen, die möglicherweise ausgegrenzt werden. Ein inklusiver Ansatz für die Jugendbeteiligung bedeutet, dass Hindernisse aktiv beseitigt werden. Folgendes sollten Sie bei der Planung von Aktivitäten zur Jugendbeteiligung beachten: 1. Ermitteln Sie, welche Gruppen junger Menschen von Ihren Aktivitäten zur Jugendbeteiligung ausgeschlossen sind oder ausgeschlossen werden könnten. 2. Ermitteln Sie, welche Hindernisse für die ausgeschlossenen Gruppen bestehen. 3. Ergreifen Sie Maßnahmen (und nutzen Sie Ressourcen), um diese Hindernisse abzubauen. Es gibt verschiedene Arten von Hindernissen, die sowohl allein als auch in Kombination mit anderen Faktoren die Beteiligung beeinträchtigen können 7 . Hindernisse können praktischer oder struktureller Natur sein. Sie können auf Normen, Verhaltensweisen oder Glaubenssätzen beruhen, die den Zugang einer Gruppe von Menschen zu gewissen Angeboten einschränken oder verhindern. Obwohl die Sozialforschung darauf hindeutet, dass junge Menschen aus bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten sich seltener politisch beteiligen 8 , sind die Muster und Formen der Ausgrenzungen komplex und nicht bei allen Aktivitäten der Jugendbeteiligung oder Jugendinformationsdiensten gleich. Die Maßnahmen zur Beseitigung von Hindernissen hängen vom jeweiligen Kontext und von den Bedürfnissen der ausgegrenzten jungen Menschen ab. Die richtigen Maßnahmen lassen sich am besten im Dialog mit den betroffenen jungen Menschen identifizieren
„Wenn ein junger Mensch besonders schüchtern ist oder nicht weiß, ob und wie er sich einbringen kann, versuchen Sie, mit dieser Person noch mehr zu kommunizieren als mit den anderen. Schenken Sie dieser Person die doppelte Aufmerksamkeit. Denn sie fühlt sich wahrscheinlich viel unwohler als die anderen. Seien Sie offen und laden Sie diese Person gezielt ein, den ersten Schritt zu machen. Danach wird es viel leichter für sie.“
Caterina, ERYICA- Jugendbotschafterin Kroatien/Italien
Folgende Maßnahmen sind denkbar: → Zusätzliche persönliche Unterstützung, um das Selbstvertrauen und das Verständnis der Teilnehmenden zu stärken. → Beseitigung finanzieller Hindernisse durch die Bereitstellung von Transportmöglichkeiten und eine Zeitplanung, die es den Teilnehmenden ermöglicht, neben der Aktivität weiterhin einer bezahlten Arbeit nachzugehen. → Leicht verständliche Sprache und Verwendung der Muttersprachen der Teilnehmenden im Rahmen der Aktivitäten. → Klare Grundregeln und Verfahren zur Bekämpfung von diskriminierendem Verhalten (wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie), die allen Teilnehmenden einen sicheren Raum bieten. → Zusätzliche Unterstützung für junge Menschen aus marginalisierten Gruppen, damit diese bei den Aktivitäten eine Führungsrolle übernehmen. → Auswahl von Themen, die vor allem marginalisierte Gruppen betreffen.
7 Salto Inclusion and Diversity, Inclusion A-Z, verfügbar unter https://www.salto-youth.net/downloads/4-17-3141/InclusionAtoZ.pdf 8 Dezelan, T. und Moxon, D. (2021) Influencing and understanding political participation patterns of young people. Straßburg: Generaldirektion Kommunikation, Europäisches Parlament. Verfügbar unte https://doi.org/10.2861/740120
26
Made with FlippingBook - Online catalogs