Leitfaden_Jugendpartizipation_Eurodesk_ERYICA_DE

Jugendinformation entwickeln: Der partizipative Weg

Junge Menschen als Content-Creator*innen

3.1

3.2

Junge Menschen dabei zu unterstützen, Content- Creator*innen bzw. „Jungjournalist*innen“ zu werden, ist eine einfache, aber effektive Möglichkeit, um junge Menschen direkt in Jugendinformationsdienste einzubinden. Diese Beteiligungsmethode stützt sich auf den Willen junger Menschen, freiwillig bestimmte Aufgaben zu übernehmen und Zeitungsartikel, Social-Media-Beiträge oder andere Formen der Jugendinformation zu erstellen. Diese Informationen können anschließend vom Jugendinformationsdienst oder auch von den jungen Menschen selbst verbreitet werden (s. Kapitel 4). Durch die direkte Beteiligung an der Erstellung von Inhalten, treffen junge Menschen Entscheidungen und beeinflussen die erstellten Inhalte. Die Qualifizierung und Unterstützung der jungen Menschen ist ein integraler Bestandteil dieser Beteiligungsmethode. Die Teilnehmenden müssen die notwendigen Kompetenzen entwickeln, die für die Erstellung qualitativ hochwertiger Jugendinformation erforderlich sind. Die Entwicklung von Medien- und Informationskompetenzen sowie journalistischer Fähigkeiten können junge Menschen für das Projekt motivieren und sie dafür begeistern – damit ist das Projekt besonders (aber nicht ausschließlich) interessant für all jene, die zukünftig in diesem Bereich arbeiten möchten. Qualitätskontrollen und redaktionelle Betreuung sind erforderlich. Alle Inhalte, die von jungen Menschen entwickelt werden, sollten denselben Standards und Qualitätsmaßstäben entsprechen wie die sonstige Arbeit des Jugendinformationsdienstes. Es sollte also einen Prozess geben, der ihnen hilft, die Qualitätsanforderungen zu verstehen und zu erfüllen. Deswegen sollte transparent und deutlich erklärt werden, dass die von ihnen erstellten Inhalte vom Jugendinformationsdienst genehmigt oder bearbeitet werden müssen. Es ist wichtig, dass die Teilnehmenden zu Beginn des Projekts hierüber vollständig informiert werden.

Durch die Zusammenarbeit mit jungen Menschen bei der Erarbeitung von Jugendinformation können diese aktiv auf die Inhalte Einfluss nehmen, die ein Jugendinformationsdienst bereitstellt. Sie werden damit in die Entscheidung über zu erstellende Jugendinformation involviert. Dazu können Themen, Inhalte und das Design der Jugendinformation sowie deren Verbreitung zählen. Dieses Beteiligungsmodell kann für die involvierten jungen Menschen sehr relevant sein. Alle jungen Menschen konsumieren Informationen und werden schnell erkennen, wie sich ihr Engagement in diesem Bereich auswirkt. Wenn die von ihnen mitgestalteten Informationen verbreitet werden, können sie leicht feststellen, welchen Einfluss ihre Beteiligung hatte. In diesem Kapitel werden zwei Modelle vorgeschlagen, wie junge Menschen in die Erstellung von Jugendinformation einbezogen werden können: → Junge Menschen als Content-Creator*innen : Mit dieser Methode können junge Menschen individuelle Jugendinformation erstellen und dadurch zu „Jungjournalist*innen“ oder Content-Creator*innen werden. → → Mitgestaltung von Jugendinformationskampagnen und -materialien : Mit dieser Methode können junge Menschen Jugendinformationskampagnen und die dazugehörigen Materialien in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der Jugendinformationsdienste sowohl planen als auch gestalten.

Wie können alle jungen Menschen beteiligt werden?

„Eine Möglichkeit besteht darin, junge Menschen über lokale Fachkräfte der Jugendarbeit zu erreichen, die mit jungen Menschen und ihren Bedürfnissen vertraut sind. Auf diese Weise kann auch ihr Vertrauen gestärkt werden.“

Maria, Polen Eurodesk-Jungjournalistin

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