Leitfaden_Jugendpartizipation_Eurodesk_ERYICA_DE

Junge Menschen bei der Entwicklung qualitativ hochwertiger Jugendinformation unterstützen

Beim Erstellen von Inhalten müssen die jungen Menschen von den Mitarbeitenden der Jugendinformationsdienste qualifiziert werden und Orientierungshilfe erhalten. Sie bringen eine unschätzbare jugendliche Perspektive und Ideen ein. Sie alle haben ihrer Gemeinschaft und der breiten Öffentlichkeit etwas zu vermitteln. Dennoch sind für die Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte ein gewisses Know-How und bestimmte Kompetenzen erforderlich. Unabhängig davon, ob es sich um einen Artikel für eine Webseite oder eine Reihe von Social-Media-Beiträgen handelt – für die erfolgreiche Erstellung von Jugendinformation müssen unterschiedliche Kompetenzen erlernt werden. Junge Menschen brauchen für die Entwicklung dieser Kompetenzen eine entsprechende Qualifizierung.

Basierend auf persönlichen Erfahrungswerten spricht sich Rafaela Landikusic, eine Jungjournalistin aus Kroatien , für eine grundlegende Qualifizierung für Content-Creator*innen in verschiedenen Bereichen aus: 1. Die Bedeutung des objektiven Schreibens: Wenn wir über etwas berichten, mit dem wir nicht einverstanden sind, müssen wir die Fakten trotzdem objektiv wiedergeben, ohne dabei zu versuchen, die Zielgruppe zu beeinflussen. Gleichzeitig müssen genügend glaubwürdige Daten geliefert werden, damit sie sich eine eigene Meinung bilden können . 2. Informationsüberprüfung: -Da die sozialen Medien unsere Hauptinformationsquelle sind, können versehentlich Fehlinformationen in einem unserer Artikel landen. Es ist wichtig, dass wir verantwortungsvoll sind und unsere Quellen überprüfen. 3. Plagiatsvermeidung: Die von uns verfassten Inhalte sollten unsere eigenen sein. Selbst wenn die Geschichte bereits bekannt ist, sollte unsere Originalität einfließen und alle Quellen richtig zitiert sein . 4. Der Zweck des Storytellings: Der Text sollte es allen ermöglichen, den Kern der dargestellten Angelegenheit problemlos zu verstehen. 5. Stil: Fachliche Informationen zu Stil und Textaufbau für die zu erstellenden Inhalte. Eine Qualifizierung im Bereich Design könnte bei visuellen Inhalten erforderlich sein .

Abhängig von den Bedürfnissen der jungen Menschen, kann diese Erstqualifizierung im Bereich Medien- und Informationskompetenz durch ein kurzes Webinar, ein Meeting oder ein Toolkit erfolgen.

Nach der Qualifizierung können die Mitarbeitenden der Jugendinformationsdienste die Rolle von Redakteur*innen übernehmen und die jungen Menschen bei der Entwicklung bestimmter Inhalte unterstützen. Laut Rafaela können „Redakteur*innen“ in der Ideenfindungsphase und bei der Ausarbeitung eines ersten Entwurfs Hilfestellung leisten. So können vor allem Personen unterstützt werden, die gerade eine Story vorbereiten oder bereits schreiben möchten, sich aber unsicher sind und mehr Input oder Inspiration benötigen. Wenn der Entwurf steht, beginnt der Redaktionsprozess, in dem die Redakteur*innen alle Punkte hervorheben, die geklärt, gekürzt oder geändert werden müssen. Während dieses Prozesses sollten die Redakteur*innen offen für Fragen oder weitere Vorschläge sein. Gleichzeitig sollten sie weiterhin aufmerksam und darum bemüht sein, den jungen Menschen bei der Erstellung eines qualitativ guten Artikels zu helfen.

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