Leitfaden_Jugendpartizipation_Eurodesk_ERYICA_DE

Was ist Peer-Education?

4.1

In diesem Kapitel erläutern wir, wie Peer-Education als Jugendbeteiligungsmodell genutzt werden kann. Mit Peer-Education können junge Menschen innerhalb von Jugendinformationsdiensten aktive Führungsrollen übernehmen. Dafür braucht es Peer- Educator*innen , die anderen jungen Menschen qualitativ hochwertige Informationen bieten und ihre Peers an Jugendinformationsdienste verweisen. Außerdem arbeiten sie bei der Vorbereitung, Erstellung und Verbreitung von Inhalten mit Jugendinformationsdiensten zusammen. Peer-Educator*innen sind junge Menschen, die ehrenamtlich informelle oder organisierte Jugendinformationsaktivitäten mit ihren Peers durchführen. Solche Aktivitäten finden etwa in Jugendinformationszentren, Jugendzentren und -clubs, Bildungseinrichtungen, Jugendvereinen, Freizeit- und Erholungseinrichtungen und anderen Jugendräumen statt. Zu Peer-Education zählen z. B. zwanglose Gespräche mit Freund*innen über ein bestimmtes Problem. Genauso gehören aber auch strukturierte Peer-Education-Aktivitäten dazu, die von Peer-Educator*innen für andere Gruppen junger Menschen durchgeführt werden und diese über bestimmte Themen informieren. Mit der Durchführung von Jugendinformationsaktivitäten können junge Menschen die Jugendinformation direkt beeinflussen. Peer- Educator*innen entwickeln durch das Projekt ihre Kompetenzen und Potenziale. Sie können aus Erfahrungen lernen und gemeinsam mit dem Jugendinformationsdienst an der Verbesserung und Reichweite der von ihnen angebotenen Jugendinformationsaktivitäten arbeiten. Peer-Educator*innen ermöglichen eine Dezentralisierung von Jugendinformation und können einen direkten Kontakt zu anderen jungen Menschen herstellen, da sie durch das horizontale Kommunikationsmodell auf Augenhöhe miteinander interagieren. Peer-Educator*innen sind in zweierlei Hinsicht Verbreiter*innen von Informationen , denn sie erfassen die Sorgen und Bedürfnisse der jungen Menschen, mit denen sie arbeiten. Diese Sorgen teilen sie dem Jugendinformationsdienst mit und können Feedback zur derzeitigen Qualität der Jugendinformation geben. Der Jugendinformationsdienst kann dieses Feedback wiederum nutzen, um neue Jugendinformation und Tools zu erstellen, mit denen junge Menschen erreicht werden können.

Unterstützung bei Peer-Education

„Man sollte den Personen Gehör schenken, die bereits als Peer-Educator*innen arbeiten – sie wissen am besten, was sie brauchen. Diejenigen, die als Peer- Educator*innen in Frage kommen, sollten geschult werden und nützliche Tools erhalten. Allen jungen Menschen sollte vermittelt werden, dass sie Peer-Educator*innen sein und einen großen Einfluss auf andere in ihrer Peergroup nehmen können.“

Maria, Poland Eurodesk-Jungjournalistin

Peer-Educator*innen gewinnen und unterstützen

„Um junge Menschen dafür zu begeistern, Informationen zu verbreiten, die ihnen am Herzen liegen, muss ihnen eindrücklich erklärt werden, wie sie damit zu einem großen Ganzen beitragen. Außerdem sollten ihnen geeignete Bedingungen und eine konkrete Zusammenarbeit angeboten werden. Junge Menschen erfahren häufig über Freund*innen von diesen Programmen und lassen sich durch ihre Erfahrungsberichte überzeugen, selbst mitzumachen. Daher ist es wichtig, auf junge Menschen zuzugehen und ihnen in ihren Communitys zu begegnen. Auch Social Media spielt eine wichtige Rolle. Es ist wichtig, dass junge Menschen mit Erfahrung in verschiedenen Medien auftauchen.“

Anna, Poland Eurodesk-Jungjournalistin

53

Made with FlippingBook - Online catalogs